alle namen
mein bild ist schon verblasst.
in großen schritten
geht der mond durchs haus
und spiegelt aus den fenstern
das erbe gold-oklatener ikonen.
der fixsternhimmel rollt.
entsprechend den legenden endet das
sobald der letzte name
- es sollen hunderttausend sein -
erkannt ist: einer
war ich und du.
alle namen
- Schwarzbeere
- Beiträge: 254
- Registriert: 03.12.2006
- Geschlecht:
@Carl
Die Bilder sind interessant, doch gestatten sie mir keinen Übergang, da ich den hausdurchschreitenden Mond z.N. nicht zu den spiegeln "aus" den Fenstern schlucken kann, und ich "gold-oklatener" nicht verstehe. Habe es auch im Wörterbuch nicht gefunden und noch nicht gegoogelt.
Die Legenden sprechen vom Weltenende, wenn alle die Mill-Bill-Trillionen Namen Gottes genannt sein werden, das habe ich auch in SF gelesen, und der Ausdruck "underttausend" wirkt auf mich eher wie ein Tippfehler als eine Sprachneugestaltung. Ebenso denke ich, dass du nicht "ich und du" sagen willst, sondern ich und du.
Wie gesagt, interessant doch unbefriedigend, weil sich die Metaphern in mir nicht fügen wollten.
Die Bilder sind interessant, doch gestatten sie mir keinen Übergang, da ich den hausdurchschreitenden Mond z.N. nicht zu den spiegeln "aus" den Fenstern schlucken kann, und ich "gold-oklatener" nicht verstehe. Habe es auch im Wörterbuch nicht gefunden und noch nicht gegoogelt.
Die Legenden sprechen vom Weltenende, wenn alle die Mill-Bill-Trillionen Namen Gottes genannt sein werden, das habe ich auch in SF gelesen, und der Ausdruck "underttausend" wirkt auf mich eher wie ein Tippfehler als eine Sprachneugestaltung. Ebenso denke ich, dass du nicht "ich und du" sagen willst, sondern ich und du.
Wie gesagt, interessant doch unbefriedigend, weil sich die Metaphern in mir nicht fügen wollten.
hi carl!
"...und ich "gold-oklatener" nicht verstehe" - ich weiß auch mit dem wort nix anzufangen. ocker? oblaten? bahnhof? - ich versteh´s nicht. klär uns mal auf, carl....bitte.
das bild vom mond, der durch´s haus geht und aus den fenstern spiegelt, find ich persönlich gelungen. mir gefällt dies ungewöhnliche bild. der schluss wirkt auf mich allerdings etwas bemüht und fällt mir ein wenig aus dem rahmen.
dennoch sehr gern gelesen!
lieben gruß: Niko
PS: "einer war ich und du" war übrigens initialzündung für mein gedicht "einer und einer".
"...und ich "gold-oklatener" nicht verstehe" - ich weiß auch mit dem wort nix anzufangen. ocker? oblaten? bahnhof? - ich versteh´s nicht. klär uns mal auf, carl....bitte.
das bild vom mond, der durch´s haus geht und aus den fenstern spiegelt, find ich persönlich gelungen. mir gefällt dies ungewöhnliche bild. der schluss wirkt auf mich allerdings etwas bemüht und fällt mir ein wenig aus dem rahmen.
dennoch sehr gern gelesen!
lieben gruß: Niko
PS: "einer war ich und du" war übrigens initialzündung für mein gedicht "einer und einer".

lieber carl,
ich bin unentschieden... die erste strophe finde ich sehr schön, sobald "gold-oklatener" 'geschluckt' ist und keine ablenkende aufmerksamkeit mehr an die seltene wortkonstruktion geht.
das ist aber schwierig - schon "oklat" ist ein wenig verbreitetes wort, daraus noch ein adjektiv zu formen, und das auch noch zusammenzusetzen - da wird es schon kompliziert; während du ja eigentlich ein tiefes, schlichtes, durchdringendes bild vermitteln willst.
das ikonographisch- 'wahre' gottesbild ist schon verblasst, nur das oklat schimmert noch... - das sagst du eben nicht, stützt nur die assoziation - der spiegelnde mond spiegelt das erbe dieser ikonen - ein 'richtiges' bild (ich mag die doppelte spiegel-klammer), das nicht 'wegerklärt' werden kann - denn der mond geht durchs haus...
schön, wie es von beiden seiten funktioniert (und mit ich und du korreliert)
die erste strophe ist dicht; ließe sie sich in einfach verständliche worte kleiden, wäre sie stärker.
die 'ladung' an dichte, die durchdringung der bezüge wird für das 'transportmittel ausdruck' zu hoch, führt zu komplikationen - du kannst nicht mehr vereinfachen z.b. zu "und spiegelt aus den fenstern / das erbe goldener oklate", weil es den inhalt nicht mehr träfe.
"in großen schritten" -
"schritte" finde ich nicht so glücklich. ich kann die bewegung des mondes nicht darauf beziehen.
trotzdem eine tolle strophe, ein tolles bild.
die zweite strophe kann mich nicht mehr überzeugen...
"endet das/ sobald", "underttausend", "ich und du" ...ich hab das gefühl, da fehlt dem autor die sprache, das 'produkt' wirkt zusammengesetzt / unausgegoren.
bist du damit zufrieden, carl? bin gespannt ob dieser text so stehenbleiben soll bzw. 'muss', oder ob du die zweite strophe auch anders schreiben kannst.
liebe grüße und danke für den text
aram
p.s. @schwarzbeere, niko und magic - ich weiß auch nicht was 'oklat' eigentlich heißt; ich denke es bezeichnet die breite, oft versilberte oder vergoldete 'einfassung' von ikonen, die bis an die figurumrisse geführt sein kann - aber ich bin nicht sicher
(...hm ich glaub jetzt hab ich mich verraten - ich lass mir beim kommentieren nie anmerken, dass ich gar nicht verstehe worum es geht .~)
ich bin unentschieden... die erste strophe finde ich sehr schön, sobald "gold-oklatener" 'geschluckt' ist und keine ablenkende aufmerksamkeit mehr an die seltene wortkonstruktion geht.
das ist aber schwierig - schon "oklat" ist ein wenig verbreitetes wort, daraus noch ein adjektiv zu formen, und das auch noch zusammenzusetzen - da wird es schon kompliziert; während du ja eigentlich ein tiefes, schlichtes, durchdringendes bild vermitteln willst.
das ikonographisch- 'wahre' gottesbild ist schon verblasst, nur das oklat schimmert noch... - das sagst du eben nicht, stützt nur die assoziation - der spiegelnde mond spiegelt das erbe dieser ikonen - ein 'richtiges' bild (ich mag die doppelte spiegel-klammer), das nicht 'wegerklärt' werden kann - denn der mond geht durchs haus...
schön, wie es von beiden seiten funktioniert (und mit ich und du korreliert)
die erste strophe ist dicht; ließe sie sich in einfach verständliche worte kleiden, wäre sie stärker.
die 'ladung' an dichte, die durchdringung der bezüge wird für das 'transportmittel ausdruck' zu hoch, führt zu komplikationen - du kannst nicht mehr vereinfachen z.b. zu "und spiegelt aus den fenstern / das erbe goldener oklate", weil es den inhalt nicht mehr träfe.
"in großen schritten" -
"schritte" finde ich nicht so glücklich. ich kann die bewegung des mondes nicht darauf beziehen.
trotzdem eine tolle strophe, ein tolles bild.
die zweite strophe kann mich nicht mehr überzeugen...
"endet das/ sobald", "underttausend", "ich und du" ...ich hab das gefühl, da fehlt dem autor die sprache, das 'produkt' wirkt zusammengesetzt / unausgegoren.
bist du damit zufrieden, carl? bin gespannt ob dieser text so stehenbleiben soll bzw. 'muss', oder ob du die zweite strophe auch anders schreiben kannst.
liebe grüße und danke für den text
aram
p.s. @schwarzbeere, niko und magic - ich weiß auch nicht was 'oklat' eigentlich heißt; ich denke es bezeichnet die breite, oft versilberte oder vergoldete 'einfassung' von ikonen, die bis an die figurumrisse geführt sein kann - aber ich bin nicht sicher
(...hm ich glaub jetzt hab ich mich verraten - ich lass mir beim kommentieren nie anmerken, dass ich gar nicht verstehe worum es geht .~)
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen
l. cohen
Hallo Carl,
die zentrale Zeile, welche sie ja tatsächlich ist, scheint mir aber auch für die Aussage des Gedichts: "der Fixsternhimmel rollt". Schon beim ersten Lesen sah ich darin ein riesiges Wagenrad, mit dem Fixstern in der Mitte, das die kreisende Bewegung des Gedichtes schafft und, wie ich glaube, Bezug nimmt und als Inbegriff steht für/zu "alle Namen".
Der rollende Sternenhimmel ist, für mich, das die Phänomene des Gedichtes schaffende Moment; darin, im Anschein des Sternenhimmels, ist/wurde das Bild verblasst, schreitet der Mond durch die Räume, taucht in den Fenstern ein an Oklat erinnernder Goldschimmer auf.
Einerseits erscheint damit das Leben erhoben, andrerseits aber bleibt es, obwohl so hohe Namen herrschen, unbenannt.
Das lyr. Ich befindet sich, wie ich denke, in einer absurden Situation. Es wartet. Es hat lange schon gewartet; befindet sich aber in seinem Warten inzwischen in einer Art Zuspitzung -. Den eigentlich fremden Himmel, der er trotz aller Namen ist, hat das lyr. Ich erkannt. Wenn man so sagen kann, hat es den Vorhang aufgezogen, und blickt in das Innere der Zeit. Es ist, vielleicht auch sich selbst, um eine Transzendenz voraus.
Aber in diesem Augenblick, in der Wiederholung des Gedankens der Legenden, einem, wie anzunehmen ist, schon oft wiederholten Gedanken, erfährt das lyr. Ich eine Wende. Es erfährt die Zuspitzung, damit die Erkenntnis: Es weiß, was den rollenden Himmel anhalten könnte, und das wäre, es scheint so, der innerste Name (vielleicht der einzige), der dann heißen würde: Ich und du.
In der biblischen Symbolik wird ja die eigentlichste, aber verlorene Beziehung zwischen dem Gott und dem Menschen, soweit ich weiß, eben so beschrieben: Als das Ich und Du. - Ein Gott gleicher Augenhöhe... Was in deinem Gedicht eine Mitte herstellen würde... Denn der Blick des Gedichtes reicht ja nach oben und reicht in das Rundherum... Aber die Mitte bleibt leer.
Soweit *schwitz*. Man könnte noch vieles denken...
Liebe Grüße,
Peter
die zentrale Zeile, welche sie ja tatsächlich ist, scheint mir aber auch für die Aussage des Gedichts: "der Fixsternhimmel rollt". Schon beim ersten Lesen sah ich darin ein riesiges Wagenrad, mit dem Fixstern in der Mitte, das die kreisende Bewegung des Gedichtes schafft und, wie ich glaube, Bezug nimmt und als Inbegriff steht für/zu "alle Namen".
Der rollende Sternenhimmel ist, für mich, das die Phänomene des Gedichtes schaffende Moment; darin, im Anschein des Sternenhimmels, ist/wurde das Bild verblasst, schreitet der Mond durch die Räume, taucht in den Fenstern ein an Oklat erinnernder Goldschimmer auf.
Einerseits erscheint damit das Leben erhoben, andrerseits aber bleibt es, obwohl so hohe Namen herrschen, unbenannt.
Das lyr. Ich befindet sich, wie ich denke, in einer absurden Situation. Es wartet. Es hat lange schon gewartet; befindet sich aber in seinem Warten inzwischen in einer Art Zuspitzung -. Den eigentlich fremden Himmel, der er trotz aller Namen ist, hat das lyr. Ich erkannt. Wenn man so sagen kann, hat es den Vorhang aufgezogen, und blickt in das Innere der Zeit. Es ist, vielleicht auch sich selbst, um eine Transzendenz voraus.
Aber in diesem Augenblick, in der Wiederholung des Gedankens der Legenden, einem, wie anzunehmen ist, schon oft wiederholten Gedanken, erfährt das lyr. Ich eine Wende. Es erfährt die Zuspitzung, damit die Erkenntnis: Es weiß, was den rollenden Himmel anhalten könnte, und das wäre, es scheint so, der innerste Name (vielleicht der einzige), der dann heißen würde: Ich und du.
In der biblischen Symbolik wird ja die eigentlichste, aber verlorene Beziehung zwischen dem Gott und dem Menschen, soweit ich weiß, eben so beschrieben: Als das Ich und Du. - Ein Gott gleicher Augenhöhe... Was in deinem Gedicht eine Mitte herstellen würde... Denn der Blick des Gedichtes reicht ja nach oben und reicht in das Rundherum... Aber die Mitte bleibt leer.
Soweit *schwitz*. Man könnte noch vieles denken...
Liebe Grüße,
Peter
Hallo,
leider wieder unter Zeitdruck:
"Oklat" ist genau das, was Aram richtig erraten hat (bzw. doch gewusst):
Eine goldene oder silberne Metallabdeckung, die das Bild reliefartig nachzeichet und ggf. nur Hände und Gesicht freilässt.
Ein Schutz, z.B. gegen Abküssen.
Meist eine Spende als Dank für die konkrete Hilfe der Ikone.
Ich bin unter Ikonen aufgewachsen und habe das Wort "Oklat" schon als Kind von meiner Mutter gehört. Es gehört zu meiner "Muttersprache".
Man muss es nicht kennen um intuitiv die Bedeutung zu erspüren.
Es hat auf mich mit seiner o-Vokal-Verstärkung die Wirkung von matten Goldreflexen im Dunkeln.
Das ist natürlich meine persönliche Erfahrung...
Aber abgesehen davon kann ich nicht nachvollziehen, wieso ein unbekanntes Wort eine ganze Strophe als unverständlich diskreditiert?
Zu den "großen Schritten":
Wenn man still wird, nachts, weil es nichts mehr zu sagen oder tun gibt, wenn man nicht mehr fliehen kann (aus welchen Gründen auch immer), auch nicht in den Schlaf, wenn alle Geräusche in den Hintergrund treten, wenn Stunden vergehen, ohne dass sich irgendwas ändert, außer der Stellung der Gestirne, wenn also nichts passiert als dass Zeit verstreicht ohne einen weiteren Bezugsmöglichkeit:
Dann kann man eine Erfahrung machen, die uns als modernen Menschen in der Regel verschlossen bleibt.
Ich habe sie (auch nur) als Mönch gemacht.
Die Zeit selbst wird zum handelnden Subjekt.
Soviel erstmal, Grüße Carl
leider wieder unter Zeitdruck:
"Oklat" ist genau das, was Aram richtig erraten hat (bzw. doch gewusst):
Eine goldene oder silberne Metallabdeckung, die das Bild reliefartig nachzeichet und ggf. nur Hände und Gesicht freilässt.
Ein Schutz, z.B. gegen Abküssen.
Meist eine Spende als Dank für die konkrete Hilfe der Ikone.
Ich bin unter Ikonen aufgewachsen und habe das Wort "Oklat" schon als Kind von meiner Mutter gehört. Es gehört zu meiner "Muttersprache".
Man muss es nicht kennen um intuitiv die Bedeutung zu erspüren.
Es hat auf mich mit seiner o-Vokal-Verstärkung die Wirkung von matten Goldreflexen im Dunkeln.
Das ist natürlich meine persönliche Erfahrung...
Aber abgesehen davon kann ich nicht nachvollziehen, wieso ein unbekanntes Wort eine ganze Strophe als unverständlich diskreditiert?
Zu den "großen Schritten":
Wenn man still wird, nachts, weil es nichts mehr zu sagen oder tun gibt, wenn man nicht mehr fliehen kann (aus welchen Gründen auch immer), auch nicht in den Schlaf, wenn alle Geräusche in den Hintergrund treten, wenn Stunden vergehen, ohne dass sich irgendwas ändert, außer der Stellung der Gestirne, wenn also nichts passiert als dass Zeit verstreicht ohne einen weiteren Bezugsmöglichkeit:
Dann kann man eine Erfahrung machen, die uns als modernen Menschen in der Regel verschlossen bleibt.
Ich habe sie (auch nur) als Mönch gemacht.
Die Zeit selbst wird zum handelnden Subjekt.
Soviel erstmal, Grüße Carl
Lieber Carl,
ich finde das ein sehr spannendes Gedicht, das durch die Kommentare der anderen auch aggeschlüsselt wurde. Interessant finde ich die Zeile
die mir ein Motiv aus Deinem letzten Gedicht aufzugreifen scheint: alles Feste wird plätzlich beweglich ...
Liebe Grüße
max
ich finde das ein sehr spannendes Gedicht, das durch die Kommentare der anderen auch aggeschlüsselt wurde. Interessant finde ich die Zeile
der fixsternhimmel rollt.
die mir ein Motiv aus Deinem letzten Gedicht aufzugreifen scheint: alles Feste wird plätzlich beweglich ...
Liebe Grüße
max
Hallo zusammen,
ich überlege die ganze Zeit...
Aram trifft den Nagel auf den Kopf mit der 2. Strophe, auch wenn Peter mit seiner Einfühlungsgabe, die ich schon in andern Kommentaren gesehen habe (auch wenn Dich Deine Fantasie machmal über die Paderdielen schießen lässt
), das Zentrum wahrgenommen hat: die Zeit. Die Verbindung zum 21.12.1999 hat Max ja schon aufgezeigt, aber da ergab sich ein ähnliches Problem:
Ohne die "Gefühlswerte", die sich mir mit dem Sternenhimmel verbinden, ist die 2. Strophe reine Gedankenlyrik. Dazu siehe den Magier.
Wahrscheinlich bin ich ein mittelalterlicher Mensch.
Ich finde im Augenblick eine bestimmte Aufnahme des Himmelgewölbes nicht: wenn doch, werde ich sie hier einstellen, dass anschaulich werde was in den carmina burana "quisquis amat taliter, volvitur in rota" heißt: das Rad der Zeit.
Das zu erklären hat keinen Zweck.
Vielleicht statt dessen ein altes Gedicht von mir (aber bevor wieder ein klassisches Missverständnis eintritt: die Stimmung ist sekundär. Das Folgende ist vor allem eine präzise Planetenkonstelletion, aufgrund der man das Jahr berechnen kann):
Morgen-Audienz
Das Taggestirn noch unterm Horizont
führt an die Prozession der Wandelsterne
die gestern bald nach Sonnenuntergang
im Zodiak auf blauem Grund erstanden:
Die schöne Venus erst gefolgt von Luna
in ihrem zunehmenden Leib ganz zart
der Fürst mit seiner vollen Machtentfaltung
und gelb der Wissenshüter hin zum All.
(Kommerz und Krieg verhandeln jenseits weiter)
Das alles liegt längst unterm Horizont
verborgen vom Gewirr der Autolampen
sowie der Stadtbeleuchtung bleichem Grün.
Jetzt füllt die blasse Kuppel sich mit Morgen
und leichtes Rosa zieht an ihren Rand.
Die Dunkelheit in einem Weidentälchen:
sie brodelt mangels Nebel lange nach.
Schon rufen Finken viel zu früh den Frühling
noch droht der Januar mit Schnee und West
da lässt das Jahr sich flüssiggolden nieder
Millennien in der Schleppe wie ein Tag ...
Wer aber einen Augenblick nur still
sich auch mit eingereiht und selbstvergessen
zum königlichen Glanz hat aufgeschaut -
dem ist ein Herzenswunsch gewährt für heute.
ich überlege die ganze Zeit...
Aram trifft den Nagel auf den Kopf mit der 2. Strophe, auch wenn Peter mit seiner Einfühlungsgabe, die ich schon in andern Kommentaren gesehen habe (auch wenn Dich Deine Fantasie machmal über die Paderdielen schießen lässt
.gif)
Ohne die "Gefühlswerte", die sich mir mit dem Sternenhimmel verbinden, ist die 2. Strophe reine Gedankenlyrik. Dazu siehe den Magier.
Wahrscheinlich bin ich ein mittelalterlicher Mensch.
Ich finde im Augenblick eine bestimmte Aufnahme des Himmelgewölbes nicht: wenn doch, werde ich sie hier einstellen, dass anschaulich werde was in den carmina burana "quisquis amat taliter, volvitur in rota" heißt: das Rad der Zeit.
Das zu erklären hat keinen Zweck.
Vielleicht statt dessen ein altes Gedicht von mir (aber bevor wieder ein klassisches Missverständnis eintritt: die Stimmung ist sekundär. Das Folgende ist vor allem eine präzise Planetenkonstelletion, aufgrund der man das Jahr berechnen kann):
Morgen-Audienz
Das Taggestirn noch unterm Horizont
führt an die Prozession der Wandelsterne
die gestern bald nach Sonnenuntergang
im Zodiak auf blauem Grund erstanden:
Die schöne Venus erst gefolgt von Luna
in ihrem zunehmenden Leib ganz zart
der Fürst mit seiner vollen Machtentfaltung
und gelb der Wissenshüter hin zum All.
(Kommerz und Krieg verhandeln jenseits weiter)
Das alles liegt längst unterm Horizont
verborgen vom Gewirr der Autolampen
sowie der Stadtbeleuchtung bleichem Grün.
Jetzt füllt die blasse Kuppel sich mit Morgen
und leichtes Rosa zieht an ihren Rand.
Die Dunkelheit in einem Weidentälchen:
sie brodelt mangels Nebel lange nach.
Schon rufen Finken viel zu früh den Frühling
noch droht der Januar mit Schnee und West
da lässt das Jahr sich flüssiggolden nieder
Millennien in der Schleppe wie ein Tag ...
Wer aber einen Augenblick nur still
sich auch mit eingereiht und selbstvergessen
zum königlichen Glanz hat aufgeschaut -
dem ist ein Herzenswunsch gewährt für heute.
Soviel zur Zeile "der fixsternhimmel rollt".
Wer noch mehr sehen will:
http://homepage.univie.ac.at/peter.wien ... deca01.htm
Wer noch mehr sehen will:
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- Das Rad der Zeit
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Zuletzt geändert von carl am 11.01.2007, 11:22, insgesamt 3-mal geändert.
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