Lyrisches Wir (scharf gewürzt)

[Louisa]

Lyrisches Wir (scharf gewürzt)

Ich lyrisches Ich
Du lyrisches Du
behandeln Worte
gleich Gewürze.

Ich lyrisches Ich
neige unwillentlich
zum Versalzen
oder egozentrisch
zum Versüßen
der blanken

rezeptlosen
Wortqual
aus Gedanken.

Doch Du lyrisches
Du millionensterne-
Koch...
verfeinerst Verse!

Mein Sprachhändler
der Morgenländer-
pulver aus
Koriander
in heißen
Feuersilben
verstreut...

Ich lyrisches Ich
verbrenne
meine Zunge mir-

Meine Augen
tränen schon-

Doch der Traum
vom lyrischen Wir

vergeht erst

im letzten Biss
mit Dir.

[Franktireur]

Hi Louisa,
gefällt mir, diese "Spielerei" mit einem lyrischen Wir.
Verständnisprobleme habe ich mit untem zitierten Abschnitt:

Mein Sprachhändler
der Morgenländer-
pulver in heißen
Feuersilben
Cayennepfeffer
verstreut...

normalerweise kriege ich Verschachtelungen entwirrt, diese hier aber leider nicht (es bleibt immer eines zu viel über - mal ...pulver, mal Feuersilben, mal Cayennepfeffer);
Kannst du mir da auf die Sprünge helfen?

Gruß
Frank

[Louisa]

Dank Dir Frank...

Habe es aus der Schachtel gehoben...

Kannst Du es jetzt "sehen" ?

LG, louisa

[Franktireur]

Ja, danke

[Gast]

Hallo Louisa,

gefällt mir gut, die Idee, aber bitte, bitte in der 1.Strophe, nach
"Gewürzen" nicht "der Gedanken"...
Dass Worte wie Gewürze behandelt werden reicht völlig, ist ein schönes Bild, zumal du "Gedanken" dann später (noch einmal) verwendest... und da passt es.
(grammatisch wäre es überdies falsch und müsste heißen:

gleich Gewürze
der Gedanken


Liebe Grüße
Gerda

[Franktireur]

In der Tat:

Diese aktuelle (4te) Version ist noch besser.

Gruß
Frank