...überhaupt Dichten...

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 26.02.2006, 16:28

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, ihre Texte zu löschen. Dieser Bitte kommt die Administration nach.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 27.02.2006, 22:32

Hallo Gerda

Ich habe über Dein Gedicht geschmunzelt. Sätze wie "krächz nicht, mir ist nicht nach Scherzen." finde ich köstlich.

Die erste Strophe halte ich für sehr gelungen.

In der Zweiten stören mich nur die letzten Verse.

"Er weiß, er kriegt sonst nichts zu fressen,
ihm geht es also nur ums Essen."

Das Motiv des Kakadus ist bereits nach "Er weiß, er kriegt sonst nichts zu fressen," klar. Die folgende Aussage kommt mir überflüssig erklärend vor. Ist irgendwie doppelt gemoppelt :smile:
Es ging Dir, vermute ich, um den Reim.
Mein spontaner Vorschlag:

und gibt sich nicht gar zu vermessen,
Er weiß, er kriegt sonst nichts zu fressen.

Nur ein Vorschlag...

In der dritten Strophe nennst Du die Vorzüge eines solchen Kritikers. Gut gemacht. Streicheleinheiten mögen wir (wahrscheinlich) alle :razz: . Sie können motivierend sein, wie Du schreibst. (Ich habe die Strophe nicht als Ironie verstanden. Liege ich da richtig???)

Aber dann fehlt mir im Schluss die Erklärung, warum ich nie einem Kritikus vertrauen soll, der sich nur Eigennutz verspricht. Immerhin wurden die Vorzüge in der vorherigen Strophe so schön aufgelistet. Ich denke, zwei erläuternde Verse wären gut.

Die Grundidee Deines Gedichtes finde ich wirklich klasse :cool:

Das sind meine Eindrücke auf Dein Gedicht. Ich habe die Diskussion in der Cafe-Ecke sehr wohl verfolgt und halte es so, dass ich Vorschläge mache (und gerne lobe). Ob sie angenommen werden oder nicht, ist Sache des Verfassers.

Bin gespannt auf weitere Gedichte

Jürgen

Gast

Beitragvon Gast » 27.02.2006, 22:57

heute abend nur ganz kurz, ich habe heut schon so viel geschrieben ;-)

Die dritte Strophe ist beißend ironisch gemeint. Hier geht es um falsches Lob oder Lob an der falschen Stelle :idea: von jemandem der nicht konstruktiv an der Sache arbeitet, sondern sich Vorteile von demjenigen erhofft, dessen Werk er "beurteilt"...
Deswegen passt dein lieb gemeinter Vorschlag auch nicht.
Denn diese beiden Zeilen sind sarkastisch gemeint, das LyrIch sieht seine Befürchtungen bestätigt ...
Ich hoffe du kannst damit etwas anfangen.
Weißt du, das ist mehr so eine Entspannungsübung gewesen, die man als Warnung vor falschem Lob verstehen kann... ;-)
So nach dem Motto: Sei auf der Hut wenn deine besten Freunde an deinen Gedichten nichts auszusetzen haben ...
vVelen Dank fürs Lesen und Kommentieren.
Du schreibst, dass du gespannt bist auf mehr.
Meinst du gerade Gedichte, die den Themenkreis dieses threads betreffen?

Liebe Grüße
Gerda

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 28.02.2006, 08:01

Guten Morgen

Hmmm...

"So` n Kritiker tut wahrlich gut,
der macht mir täglich neuen Mut.
Und wenn ich völlig abgeschafft
trotz alledem mich aufgerafft,"

Beißend ironisch??? Tut mir leid, die Ironie finde ich eher sehr verhalten. Vielleicht kannst Du das etwas überspitzen. Übertreibung macht die Ironie aus. Oder empfinde nur ich die Zeilen als zu leise?

Zu der Stelle mit dem Fressen und dem Essen:

Mein Vorschlag macht tatsächlich wenig Sinn, wenn Du sarkastisch pointieren möchtest.

Auf Gedichte bin ich im Allgemeinen gespannt. Allerdings habe ich einen Faible für die Humorvollen.

Einen schönen Tag

Jürgen

Gast

Beitragvon Gast » 28.02.2006, 08:30

vielen Dank, dass du dich um meinen "Kakadu" kümmerst.
Vielleicht empfinde ich diese Stelle nur so beißend ironisch, weil ich es laut von mir vorgelesen im Ohr habe und meine Einstellung dazu kenne...
Deine Kritik gibt mir nun Anlass genau darüber nachzudenken, was ich auch intensiv tun werde.
Es wäre hilfreich, wenn sich noch jemand dazu äußern würde, damit ich weiß, ob es in der Regel zu schwach ironisch rüberkommt, das wäre schade, dann hätte ich mein Ziel verfehlt, aber es gibt die Möglichkeit zu überarbeiten. ;-)
Nochmals vielen Dank.

Einen schönen Tag - im Taunus schneit es mal wieder.
Gerdankengrüße

Herby

Beitragvon Herby » 28.02.2006, 08:54

Guten Morgen Gerda,

ich muss Jürgen Recht geben. Auch mir fiel beim Lesen deines Textes die Ironie nicht auf. Allenfalls in dem Wort "wahrlich" vermag ich eine solche zu erkennen, die ich aber nun wahrlich nicht für beißend halte. O:)
Aber ich stimme deiner Vermutung zu, dass man bei lautem Vorlesen und in Anbetracht seiner eigenen Einstellung zu dem beschriebenen Thema mitunter den Textton anders wahrnimmt als ein fremder Leser.

Nette Grüße und einen schönen Tag!
Herby

Franktireur

Beitragvon Franktireur » 28.02.2006, 17:18

Tja, ich muß mich auch Gurke und Herby anschließen.
Die Ironie kommt zwar durch die Schlußsätze zum Vorschein,
aber beißend finde ich sie nicht, sondern tatsächlich sogar ein wenig zaghaft...

Gruß

Gast

Beitragvon Gast » 28.02.2006, 18:58

Tja, das Gedichtist zwar nicht frisch, aber ich hatte es noch nie irgedwo in die Kritik gestellt.
So bin ich euch für eure Krtik besonders dankbar, zum einen weil ich, Gedichte in dieser Form nur äußerst selten schreibe, zum anderen weil ich wissen möchte ob meine Gedanken das Gedicht tragen.
Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, wann ich und ob ich es wirklich schaffe, das herauszuarbeiten, was ich sagen wollte.
Im Moment trau ich mich nicht ran... ich muss mal in mich gehen.

Vielen Dank und liebe Grüße
Gerda

Gast

Beitragvon Gast » 17.03.2006, 22:43

Eigentlich wollte ich ja die" musikalische Liebe" in der Textwerkstatt weiter bearbeiten...
aber die Texte wehren sich noch ;-)

So denn hier mal die Änderungen, in der Hoffnung, dass das falsche Spiel des schlauen Vogels (Kritikers) ruchbar wird.

@ Frank und Jürgen lest mal, bitte

So` n Kritiker tut wahrlich gut,
lässt sinken täglich meinen Mut.
Und wenn ich völlig abgeschafft
trotz alledem mich aufgerafft,
dann flunkert er so falsch als leise:
„Ich lieb dich halt auf meine Weise“.

Vielen Dank auch hier.
Abendgrüße
Gerda

Franktireur

Beitragvon Franktireur » 17.03.2006, 22:55

Hallo Gerda,

du hast jetzt quasi die beiden Zeilen ins Gegenteil verkehrt:

"...sinkt der Mut" anstelle von "...macht mir Mut"
und "flunkert falsch" anstelle von "zärtlich nett"

Doch nach wie vor bleibt mir die Ironie zu zaghaft...
bzw. sie geht sogar etwas flöten.

Denn die ironie bei "macht mir Mut" habe ich als solche vorher schon verstanden - der Kritikpunkt war, daß du sagtest, du meintest es "beißend ironisch".

Bissiger ist es durch die Änderungen leider nicht geworden, aber vielleicht liegt es an der Reimform, ich weiß nicht... vielleicht kann in dem Fall gar keine echt bissige Ironie aufkommen.

Gruß
Frank

Gast

Beitragvon Gast » 18.03.2006, 12:07

heute Vormittag sehe ich das auch so...
Ich lass mal die letzte überarbeitet Fassung einfach stehen und denke, es ist nicht das was mir besonders liegt, vielleicht im Vortrag, da bringe ich die Ironie besser.

L. G. G.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 18.03.2006, 12:11

Hallo Gerda

"So` n Kritiker tut wahrlich gut,
lässt sinken täglich meinen Mut.
Und wenn ich völlig abgeschafft
trotz alledem mich aufgerafft,
dann flunkert er so falsch als leise:
„Ich lieb dich halt auf meine Weise“.


Ich habe auch mit dem Inhalt Probleme. Du schreibst in der neuen Fassung, dass er täglich deinen Mut sinken lässt. Warum das? Er macht Dir doch Mut. Vor allem, wenn Du im Satz zuvor schreibst, dass so´n Kritiker wahrlich gut tut.
Das Problem ist doch eher, dass seine Lobhudelei das lyrische Ich hindern, die Schwachstellen der eigenen Arbeit zu erkennen und zu verbessern.

Wie findest Du:
So´n Kritiker tut wahrlich gut,
der macht mir täglich neuen Mut
Er gurrt ´Oh du Genie" ins Ohr,
und so komm ich mir dann auch vor.

Wie immer nur eine Anregung. Schließlich ist dieses Gedicht das Deine.

Schönes Wochenende

Jürgen

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 18.03.2006, 12:12

Hoppla, fast gleichzeitig abgeschickt :mrgreen:

hatte dein letztes Posting noch gar nicht gesehen

Gast

Beitragvon Gast » 18.03.2006, 12:18

Danke, dir Jürgen, die anregung werde ich aufgreifen und verarbeiten...
L. G. G.


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