Perrys letztes Gedicht, das ich sehr mochte, hat mich mit seiner Zeile "eine alte Spur" an etwas von mir erinnert, das ich ja auch mal posten kann.
Liebe Grüße
max
Wunsch
Und wenn mir
von den drei Wünschen
nur einer bliebe
Dann
dieser
Einen schmalen Steg
zu dir
wünsche ich
ein kleines Beben
unter jedem Schritt
Und einen Brotsack
für lange Reisen
in das Hinterland
deiner Gedanken
Und dass du*
entdeckst du nach Jahren
abseits
eine alte Spur
Dich lächelnd erinnerst
an ein Stück
gemeinsamen Weges
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
*Absatz eingefügt auf Vorschlag von Lichelzauch
Wunsch
lieber max,
auch das ist wieder so ein kleinod von dir - voller magie, schlichtheit, schlitzohrigkeit und liebe
(wenn das nun nichts zu bedeuten hat - dass der zähler der textaufrufe genau auf 1000 stand, bevor ich es nun also zum tausendunderstenmal aufrief, um dies zu schreiben ;-)
ich finde die kombination der (schon mehrfach kommentierten) drei zusätzlich 'versteckten' wünsche mit der ruhe, wärme und - ich kann wieder nur 'liebe' sagen - die in diesen zeilen schwingen, besonders und sehr persönlich.
und...(ich glaube jetzt erklärt sich die magie der 1001 aufrufe!) - ich finde keinen einzigen buchsataben daran zu bemängeln! :-)
merci.
aram
auch das ist wieder so ein kleinod von dir - voller magie, schlichtheit, schlitzohrigkeit und liebe
(wenn das nun nichts zu bedeuten hat - dass der zähler der textaufrufe genau auf 1000 stand, bevor ich es nun also zum tausendunderstenmal aufrief, um dies zu schreiben ;-)
ich finde die kombination der (schon mehrfach kommentierten) drei zusätzlich 'versteckten' wünsche mit der ruhe, wärme und - ich kann wieder nur 'liebe' sagen - die in diesen zeilen schwingen, besonders und sehr persönlich.
und...(ich glaube jetzt erklärt sich die magie der 1001 aufrufe!) - ich finde keinen einzigen buchsataben daran zu bemängeln! :-)
merci.
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen
l. cohen
Lieber Max,
ein wunderbares Liebesgedicht!
Über das doppelte "Du" wurde ja schon ausreichend diskutiert: zuerst verwirrend, dann aber notwendig, wie Lichel schon erklärt hat.
Außerdem ist es tatsächlich nur 1 Wunsch:
Nach der Entfaltung der 3 Wünsche "Steg zu Dir", "gemeinsame Erschütterung beim Begehen desselben" und dem "Brotsack für die lamge Reise ins (Unter-) Bewußtsein des andern" kommt die Zusammenfassung:
"schöne Erinnerung an eine vergangene Beziehung"!
Formal abgehoben durch die Einzelzeile ("und dass Du") ist das nicht bloß ein 4. Wunsch, sozusagen zum Abschluss der Begegnung, sondern seine Quintessenz.
Und das macht Dein Gedicht für mich so unendlich melancholisch:
Das Understatement des lyr. Ichs ist ja nicht Oberflächlichkeit, sondern eine vorsichtig scheue Andeutung einer tiefen Gefühlslage.
Der letzte Wunsch eines Lebens ist (wenigstens) eine gute Erinnerung zu sein... wenn schon nicht mehr geht.
Meinst Du das so?
Wenn nicht, könntest Du den Schluss vorsichtig ändern, sodass offen bleibt, ob der gemeinsame Weg schon zuende ist, oder nicht.
So ist er es.
Liebe Grüße, Carl
ein wunderbares Liebesgedicht!
Über das doppelte "Du" wurde ja schon ausreichend diskutiert: zuerst verwirrend, dann aber notwendig, wie Lichel schon erklärt hat.
Außerdem ist es tatsächlich nur 1 Wunsch:
Nach der Entfaltung der 3 Wünsche "Steg zu Dir", "gemeinsame Erschütterung beim Begehen desselben" und dem "Brotsack für die lamge Reise ins (Unter-) Bewußtsein des andern" kommt die Zusammenfassung:
"schöne Erinnerung an eine vergangene Beziehung"!
Formal abgehoben durch die Einzelzeile ("und dass Du") ist das nicht bloß ein 4. Wunsch, sozusagen zum Abschluss der Begegnung, sondern seine Quintessenz.
Und das macht Dein Gedicht für mich so unendlich melancholisch:
Das Understatement des lyr. Ichs ist ja nicht Oberflächlichkeit, sondern eine vorsichtig scheue Andeutung einer tiefen Gefühlslage.
Der letzte Wunsch eines Lebens ist (wenigstens) eine gute Erinnerung zu sein... wenn schon nicht mehr geht.
Meinst Du das so?
Wenn nicht, könntest Du den Schluss vorsichtig ändern, sodass offen bleibt, ob der gemeinsame Weg schon zuende ist, oder nicht.
So ist er es.
Liebe Grüße, Carl
Lieber carl,
normalerwesie "lobt" man ja in Kommentaren nur Gedichte, aber da ich das sowieso so schon getan habe, darf ich vielleicht einfach mal sagen, wie gut mir deine Gedanken gefallen:
Dafür einfach nur
ich mag es wie du den Texten auf der Spur bist, ohne ein Jagdgewehr dabeizuhaben...
Liebe Grüße,
Lisa
normalerwesie "lobt" man ja in Kommentaren nur Gedichte, aber da ich das sowieso so schon getan habe, darf ich vielleicht einfach mal sagen, wie gut mir deine Gedanken gefallen:
Außerdem ist es tatsächlich nur 1 Wunsch:
Nach der Entfaltung der 3 Wünsche "Steg zu Dir", "gemeinsame Erschütterung beim Begehen desselben" und dem "Brotsack für die lamge Reise ins (Unter-) Bewußtsein des andern" kommt die Zusammenfassung:
"schöne Erinnerung an eine vergangene Beziehung"!
Formal abgehoben durch die Einzelzeile ("und dass Du") ist das nicht bloß ein 4. Wunsch, sozusagen zum Abschluss der Begegnung, sondern seine Quintessenz.
Und das macht Dein Gedicht für mich so unendlich melancholisch:
Das Understatement des lyr. Ichs ist ja nicht Oberflächlichkeit, sondern eine vorsichtig scheue Andeutung einer tiefen Gefühlslage.
Dafür einfach nur

ich mag es wie du den Texten auf der Spur bist, ohne ein Jagdgewehr dabeizuhaben...
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber Carl,
herzlichen Dank für diese Interpretation: genau darum, steht da ein Wunsch. Ja ich habe das immer als einen Wunsch gesehen, den Wunsch zum Du ...
Auch mit der Interpretation
liegst Du richtig, vielleicht ist es nicht der letzte Wunsch des Lebens, aber der letzte dieser Begegnung.
Es ist schön ein solches Verständnis zu lesen.
Danke sagt
Max
herzlichen Dank für diese Interpretation: genau darum, steht da ein Wunsch. Ja ich habe das immer als einen Wunsch gesehen, den Wunsch zum Du ...
Auch mit der Interpretation
Der letzte Wunsch eines Lebens ist (wenigstens) eine gute Erinnerung zu sein... wenn schon nicht mehr geht.
Meinst Du das so?
liegst Du richtig, vielleicht ist es nicht der letzte Wunsch des Lebens, aber der letzte dieser Begegnung.
Es ist schön ein solches Verständnis zu lesen.
Danke sagt
Max
Da habe ich (fast zu spät schon) so etwas Kostbares hier vorgefunden!
Ich könnte es zwar stillschweigend, mich daran freuend lesen und veschwinden - aber mich berühren deine Zeilen, Max und deshalb mein öffentliches Lob dafür.
Und Carls Kommentare zu lesen sind nicht nur hier ein Genuss!
LG an alle
Angelika
Ich könnte es zwar stillschweigend, mich daran freuend lesen und veschwinden - aber mich berühren deine Zeilen, Max und deshalb mein öffentliches Lob dafür.
Und Carls Kommentare zu lesen sind nicht nur hier ein Genuss!
LG an alle
Angelika
"Ach, wissen Sie, in meinem Alter wird man bescheiden - man begnügt sich mit einem guten Anfang und macht dem Ende einen kurzen Prozess." AST
Lieber Max,
"Und wenn mir
von den drei Wünschen
nur einer bliebe"
hört sich für mich ziemlich absolut an:
Man hat nicht oft drei Wünsche frei.
Und das ist jetzt auch schon Understatement...
Natürlich ist Übertreibung ein zulässiges Stilmittel, aber doch nicht in diesem Gedicht?!
Wenn das lyr. Ich jetzt die unglaubliche Chance hätte (Konjunktivus irrealis) zu wählen, dann sollte es dieser Wunsch sein:
"vielleicht ist es nicht der letzte Wunsch des Lebens, aber der letzte dieser Begegnung"...
Tatsächlich?
Ich frage mich manchmal, ob es einem Dichter nicht zuweilen passiert, dass er mehr sagt als beabsichtigt...
Liebe Grüße, Carl
"Und wenn mir
von den drei Wünschen
nur einer bliebe"
hört sich für mich ziemlich absolut an:
Man hat nicht oft drei Wünsche frei.
Und das ist jetzt auch schon Understatement...
Natürlich ist Übertreibung ein zulässiges Stilmittel, aber doch nicht in diesem Gedicht?!
Wenn das lyr. Ich jetzt die unglaubliche Chance hätte (Konjunktivus irrealis) zu wählen, dann sollte es dieser Wunsch sein:
Max hat geschrieben:Lieber Carl,
Auch mit der InterpretationDer letzte Wunsch eines Lebens ist (wenigstens) eine gute Erinnerung zu sein... wenn schon nicht mehr geht.
Meinst Du das so?
liegst Du richtig, vielleicht ist es nicht der letzte Wunsch des Lebens, aber der letzte dieser Begegnung.
"vielleicht ist es nicht der letzte Wunsch des Lebens, aber der letzte dieser Begegnung"...
Tatsächlich?
Ich frage mich manchmal, ob es einem Dichter nicht zuweilen passiert, dass er mehr sagt als beabsichtigt...
Liebe Grüße, Carl
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