manchmal IX

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 20.11.2006, 00:44

manchmal IX
Zuletzt geändert von Niko am 16.11.2007, 05:33, insgesamt 4-mal geändert.

pandora

Beitragvon pandora » 20.11.2006, 07:56

hallo niko,

das ist wieder ein gedicht über die macht der musik, oder?
zunächst ist man ja geneigt, "lider" zu lesen und lediglich einen moment gewaltiger gefühlsregung zu assoziieren. jedenfalls ging mir das so.
dann aber: "lieder" und musik.
"He who hears music, feels his soltitude peopled at once." (Robert Browning)
und zwar bevölkert mit lebenbejahenden gedanken, mit optimismus, um auf dein gedicht zurückzukommen.
"ein leben ohne versicherungen", "halt im haltlosen" scheinen mir zwei wunschgedanken zu sein.
"ein mondaufgang"- ein naturbild, das merkwürdigerweise keine verbindung zum vorher- oder nachhergesagten hat.
das wort, das in der hand keimt - surreal. und schließlich: "auch dass ich lebe" - eigentlich entweder der leitgedanke oder aber die summe aller andeutungen.
was ich eigentlich sagen will, ich weiß, ich formuliere ziemlich wirr vor mich hin zum frühen morgen, ist, dass deine gedanken recht ungeordnet und "undicht" (ich hoffe, du verstehst!) aneinander gereiht werden.
möglicherweise ist das beabsichtigt.
möglicherweise würde dein gedicht aber auch davon profitieren, dass du sie, die gedanken also, entweder ordnest oder aber enger aneinander bindest.

müde montagsgrüße
pan

Perry

Beitragvon Perry » 20.11.2006, 10:43

Hallo Nico,
mir geht es ähnlich wie Pan. Ich mag den Grundgedanken, denn manchmal ist wirklich alles möglich, rückhaltloses Vertrauen etc. wenn die "Chemie" stimmt.
Mit den gewählten Bildern habe ich aber so meine Probleme:
"die lieder" erscheint mir viel zu allgemein, da gibt es ein zu breites Spektrum.
"leben ohne versicherungen" ist zu alltagsreal, wenn dann "... ohne versicherung" oder gleich zusammengefasst mit dem
"halt im haltlosen", das mir wiederum zu theoretisch daherkommt.
"der mondaufgang" ist ein zu verbrauchtes Bild und leben/lebe kommt gleich zweimal vor.
Wirklich gelungen, ist dagegen "ein Wort, das in der Hand keimt."
Ich weiß, ein wenig viel Gemäkel, aber ich glaube der Text ist es wert.
LG
Manfred

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 20.11.2006, 14:51

Lieber NJ,

ich kann Frau Pandora nicht zustimmen. Dein Gedicht ist für mich so, wie Du es eingestellt hast, nicht mehr zu verbessern. Wenn alles möglich ist, dann ergibt es auch Sinn, drei Dinge zu nennen, die nicht zusammengehören. Beim ersten Lesen las ich übrigens "Lider".

Insbesondere das "Leben ohne Versicherungen" halt ich für einen ansprechenden und originellen Gedanken. Vielleicht, weil ich gerade dabei bin, meine zu sortieren, und mich dabei in einem regulierten Leben voller Verpflichtungen und Eventualitäten wiederfinde.

Grüße

Paul Ost

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.11.2006, 14:58

Hallo Niko,

ich hab es sehr gerne gelesen als einen Stimmungseinfang. Das LI befindet sich in einem Rausch, initiiert durch die Musik, in der das LI die ganze Welt umarmen könnte, einfach alles möglich ist. Deshalb, hier schließe ich mich Paul an, könnten da unendlich verschiedene Dinge aufgezählt werden, völlig egal, ob sie zusammengehören oder nicht. Ich würde sogar sagen, je weniger sie zusammenpassen, um so mehr stimmt das Bild dieser euphorischen Stimmung.
Saludos
Magic

Max

Beitragvon Max » 20.11.2006, 20:11

Lieber Niko,

auch wenn ich gut verstehe, was Pandora meint (man kann sich beim Lesen fragen: wieso stehen da diese Worte und nicht andere), so bleibt doch nach der Lektüre ein Gefühl von "Ja, so ist es " (wenigstens manchmal, v iel zu selten). Und das bedeutet wohl, dass es Dir gelungen ist, die Stimmung sehr gut einzufangen - wobei mir das Bild er beiden Schlusszeilen ganz besonders gefällt.

Liebe Grüße
max

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Beitragvon leonie » 20.11.2006, 22:41

Lieber Niko,

mich berührt Dein Gedicht sehr, so wie es ist. Ich finde, es gibt viel Raum für eigene Assoziationen, das gefällt mir.

Dem ersten „das“ fehlt ein „s“, meine ich.

Liebe Grüße

leonie

Niko

Beitragvon Niko » 20.11.2006, 22:57

danke für die vielen kommentare!

liebe pandora und lieber perry: ......-ja, es geht um die macht der musik, sie öffnet, was sonst niemand auch nur annähernd in der lage wäre zu öffnen. zumindest ist das bei mir so. ich hab lange überlegt, ob ich eine ordnung in die unordnung der bilder bringen sollte. aber ich finde, im leben sortiert man die gedanken auch nicht nach prioritäten. sie schießen einem in den kopf. ungefiltert, unsortiert. und jedes steht für sich. so würde es für mich auch sinn machen, die scheinbar wahllose aneinanderreihung (so wahllos ist sie nicht wirklich) so zu belassen. denn es ist dennoch auch ein faden in den gedanken: versicherungen. das lebensnächste, dann der mondaufgang, etwas, womit man sich weniger beschäftigt, aber reales leben. immernoch. über den mondaufgang in die gefühlsebene (halt im haltlosen) bis hin zum existentiellen (das ich noch lebe) das surreale "wort in der hand - keimen" ist weder quintessenz noch logische fortführung, sondern etwas was daraus erwachsen kann. und: so surreal ist es doch nicht. darunter kann man sich mehreres vorstellen. ein "in die tat umsetzen" und/ oder schreiben...........

paul und gabriella: danke und....ja musik kann euphorisch machen, man mag beizeiten die ganze welt umarmen. das stimmt.

max und leonie - auch euch ein "danke" mit den das bzw dass bin ich unsicher. ich meine eher, dass das letzte dass ein s zuviel hat.....ich werds mal durch die rechtschreibprüfung jagen. aber wer weiß, auf welchem stand die gerade ist....

lieben gruß an alle: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.11.2006, 23:04

oben gehört noch ein s rein in "das"
und unten steht es richtig (mit zwei s)
Saludos
Magic

Niko

Beitragvon Niko » 20.11.2006, 23:22

gut....dann vertrau ich mal rechtschreibblind euren aussagen. zwei können ja nicht irren. schon korrigiert. danke euch beiden!

lieben gruß; Niko


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