Schlaf

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Béla B

Beitragvon Béla B » 05.10.2006, 00:07

Schlaf,
Krieche hinauf
Zu meinen Augen
Und mache sie fallen,
Schlaf,
Komm über mich,
Beruhige behutsam
Meine Hülle
Mich, Schlaf,
Führe unnachgiebig
Meinen Hauch
Traumsehnend
Traumverloren in
Traumlosen
Schlaf


©BJF045/03

scarlett

Beitragvon scarlett » 05.10.2006, 19:53

Hallo Bela,

eine Frage vorweg: welchen Grund hat es, daß du die Anfangsbuchstaben jeder Verszeile groß schreibst? - Hast du dir dabei was gedacht oder ist es einfach aus Tradition? - Mich schrecken diese Großen irgendwie ab...

Die Idee deines Textes gefällt mir - zur Ausführung: das sind mir zwei Dinge aufgefallen:
das Wort "mache" ist so ein Allerweltswort, beliebig einsetzbar, das ich für ziemlich unpassend in einem Gedicht halte, zumal du ja hier die Möglichkeit zur Wahl hättest. Es nimmt sich für mich wie ein Fremdkörper in diesem Gebilde aus.

Zum anderen solltest du vielleicht überlegen, ob du auf das "Schlaf" in der 9. Verszeile nicht verzichten könntest, es kommt m M nach etwas zu oft in diesem kurzen Gedicht vor.

Liebe Grüße,

scarlett

Niko

Beitragvon Niko » 19.11.2006, 13:24

da kommt mir am ende zuviel traum vor, bela. der anfang gefällt mir sehr. vor allem das in-die-augen-kriechen. aber dann so ab: beruhige behutsam meine hülle. erstens frage ich mich, ob ein schlaf, ein traum wirklich die hülle beruhigt. die sehnsucht nach traumlosen schlaf zielt mehr auf die vielgescholtene seele ab, als auf den ermüdenden körper. und somit frage ich mich, kommt hinter "hülle" ein komma? oder ein punkt? irgendetwas muss dahin. oder ist die hülle überhaupt wichtig? oder gar irreführend?
wäre am ende nicht auch es möglich einfach den traum zu streichen an zwei stellen? zb:

Führe unnachgiebig
Meinen Hauch
sehnend
verloren in
Traumlosen
Schlaf


wobei ich "meinen hauch" ein wenig nebulös finde.....

naja.klingt nach viel meckerei, aber ich finde, es ist ein gedicht, aus dem du noch einiges herausholen könntest. und - ich finde es interessant.

lieben gruß: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 19.11.2006, 14:00

Hallo Béla,

mich spricht dein Gedicht auch sehr an.

Schlaf,
Krieche hinauf --> hier würde ich schreiben: krieche hinein
Zu meinen Augen --> in meine Augen
Und mache sie fallen, --> lasse sie fallen ("und" weg)
Schlaf,
Komm über mich,
Beruhige behutsam
Meine Hülle --> statt "Hülle" anderes Wort (etwa wie Bewusstsein oder s.ä.)
Mich, Schlaf, --> könnte m.E. entfallen (zu oft "Schlaf")
Führe unnachgiebig --> führe mich
Meinen Hauch --> könnte entfallen
Traumsehnend --> könnte enfallen
Traumverloren in --> andere Worte wählen, zu oft "Traum", z.B. Adjektiv wie fließend o.ö.
Traumlosen --> in traumlosen Schlaf
Schlaf


Saludos
Magic


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