wortschatz –
angepriesener und vererbter
reichtum
suche ihn nicht mehr
zu mehren
abgenutzt vom alltäglichen
gebrauch der generationen
nicht geschont
wozu
der silberglanz
geschwärzt
das material reflektiert
nicht mehr
unter der verbrannten schicht
dünnt es weiter
schwindet
verschwindet
mit der geburt
in der asche
wortschatz
Liebe Iris,
das Thema, das sich Worte abnutzen (ebenso leider wie gute Ideen, Geschichten etc.) finde ich sehr spannend.
Auf der Sprachebene gibt es vielleicht noch das ein oder andere zu verbessern, wenn Du das nach all der Zeit noch willst. Beispielsweise finde ich die Adjektive
In zeile 2 einfach zu viel. Mit dem "angepriesen" zumindest kann ich weniger anfangen, das gibt nur einen schönen Schein, aber wenig Inhalt. Diese Stelle
hingegen finde ich - nach all den Jahren - noch gut. Auch den schluss finde ich durchaus gelungen, auch wenn ich mich frage, wer oder was denn in der Asche geboren wird (das Bild an sich ist ja durchaus tragfähig).
Liebe Grüße
max
das Thema, das sich Worte abnutzen (ebenso leider wie gute Ideen, Geschichten etc.) finde ich sehr spannend.
Auf der Sprachebene gibt es vielleicht noch das ein oder andere zu verbessern, wenn Du das nach all der Zeit noch willst. Beispielsweise finde ich die Adjektive
angepriesener und vererbter
In zeile 2 einfach zu viel. Mit dem "angepriesen" zumindest kann ich weniger anfangen, das gibt nur einen schönen Schein, aber wenig Inhalt. Diese Stelle
der silberglanz
geschwärzt
das material reflektiert
nicht mehr
hingegen finde ich - nach all den Jahren - noch gut. Auch den schluss finde ich durchaus gelungen, auch wenn ich mich frage, wer oder was denn in der Asche geboren wird (das Bild an sich ist ja durchaus tragfähig).
Liebe Grüße
max
Liebe Iris,
ich könnte mir vorstellen, daß der "angepriesene" Wortschatz etwas mit Werbesprache zu tun hat, dieser eigentlich hohlen Sprache, aufgebläht und löchrig. Meinst du das so?
Dann würde das mit dem "vererbten" in einer Zeile auch Sinn machen für mich -
Insgesamt finde ich dieses Gedicht, um das ich schon ne Weile herumschleiche, sehr interessant, es birgt viel Nachdenkenswertes zum Thema Sprache, die Setzung gefällt mir zudem äußerst gut. Das Ineinandergreifen, das Verzahnte finde ich sehr gelungen, gibt es doch das wieder, was/wie Sprache ist/sein soll- nämlich ein Netz.
Mit dem Schluß habe ich allerdings auch etwas Schwierigkeiten - ich weiß nicht, ob ich das überhaupt für mich richtig lese: das Abgenutzte, das sich immer weiter Auflösende in der Sprache zugunsten von etwas Neuem, was aber von Haus aus nicht tragen kann, kraftlos ist, da sozusagen "tot geboren" ???
Bevor ich mich hier allerdings evtl. weiter "versteige" und meine Lesart mit Beisppielen untermauere, will ich abwarten, was du dazu sagst.
Hat mir gut gefallen.
Lieben Gruß,
scarlett
ich könnte mir vorstellen, daß der "angepriesene" Wortschatz etwas mit Werbesprache zu tun hat, dieser eigentlich hohlen Sprache, aufgebläht und löchrig. Meinst du das so?
Dann würde das mit dem "vererbten" in einer Zeile auch Sinn machen für mich -
Insgesamt finde ich dieses Gedicht, um das ich schon ne Weile herumschleiche, sehr interessant, es birgt viel Nachdenkenswertes zum Thema Sprache, die Setzung gefällt mir zudem äußerst gut. Das Ineinandergreifen, das Verzahnte finde ich sehr gelungen, gibt es doch das wieder, was/wie Sprache ist/sein soll- nämlich ein Netz.
Mit dem Schluß habe ich allerdings auch etwas Schwierigkeiten - ich weiß nicht, ob ich das überhaupt für mich richtig lese: das Abgenutzte, das sich immer weiter Auflösende in der Sprache zugunsten von etwas Neuem, was aber von Haus aus nicht tragen kann, kraftlos ist, da sozusagen "tot geboren" ???
Bevor ich mich hier allerdings evtl. weiter "versteige" und meine Lesart mit Beisppielen untermauere, will ich abwarten, was du dazu sagst.
Hat mir gut gefallen.
Lieben Gruß,
scarlett
Hallo ihr fleißigen Kritiker,
meine Emailinformation geht nicht, deshalb bemerke ich Eure Beiträge erst jetzt.
Dank für die Rückmeldung Max, ich stimme mehr Scarlett zu.
Scarlett:
Ja, so ist es gemeint, zur Wende damals hat mich die Werbung tatsächlich fast erschlagen. Da haben wir sie auch in der Form, erben müssen, neben anderen Dingen, welche ja auch positiv sind.
Ich meine, wenn ich zum Beispiel Werbung verbrannte im Ofen oder jetzt ist ein Receyklingsystem da, abgebe, dann habe ich mir kein totgeborenes Kind vorgestellt, sondern nur das die Sprache, totgesprochen lebendig wie der Phönix aus der Asche steigt, daß sie nicht mehr nur ein toter Silberschatz ist oder ein verlassenes Spinnennetz sondern lebendig wird, urig z.B. wie ein gesprochener Dialekt, welcher sich nicht an alles Hochdeutsche hält, sondern herrlich heimisch lebendig und verbindend wirkt.
Liebe Grüße Iris
meine Emailinformation geht nicht, deshalb bemerke ich Eure Beiträge erst jetzt.
Dank für die Rückmeldung Max, ich stimme mehr Scarlett zu.
Scarlett:
Ja, so ist es gemeint, zur Wende damals hat mich die Werbung tatsächlich fast erschlagen. Da haben wir sie auch in der Form, erben müssen, neben anderen Dingen, welche ja auch positiv sind.
Ich meine, wenn ich zum Beispiel Werbung verbrannte im Ofen oder jetzt ist ein Receyklingsystem da, abgebe, dann habe ich mir kein totgeborenes Kind vorgestellt, sondern nur das die Sprache, totgesprochen lebendig wie der Phönix aus der Asche steigt, daß sie nicht mehr nur ein toter Silberschatz ist oder ein verlassenes Spinnennetz sondern lebendig wird, urig z.B. wie ein gesprochener Dialekt, welcher sich nicht an alles Hochdeutsche hält, sondern herrlich heimisch lebendig und verbindend wirkt.
Liebe Grüße Iris
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