Paradiesvogel
Das Leben
ver-trieb dich
aus kleinkarierten
Planquadraten
und nur der Griff
in die Lostrommel
verriet
das nächste Ziel
Die Achsen
waren weit gesteckt
du drehtest nicht
um deine eigene
und sammeltest Früchte
an vielen Orten
für den kommenden
Herbst
Nun, da du rastest
am selbst
gewählten Horizont
sind sie zeitgereift
und fordern dich auf
sie zu
Be-schreiben
Ver-lesen
Ver-teilen...
zu sättigen diejenigen
die keine Vorräte anlegten.
© Eliane
Paradiesvogel
Hallo Eliane,
der Titel ließ mich etwas völig anderes erwarten.
Unter einem Paradiesvogel vestehe ich, wenn als Metapher benutzt, einen schillenden Menschen, der außergewöhnlich ist und ohne Mühe andere in seinen Bann zieht.
Deswegen weckt der Titel Interesse für das Gedicht, was ein guter titel tun sollte.
Der erste und der zweite Vers gefallen mir sehr gut. (Im zweiten eine Kleinigkeit, vor Achse fehlt das deine)
Ich vermisse aber im Weiteren, dass der Griff in die Lostrommel und die Achsen, trotz Horizont als Bilder im dritten Vers, mir eine durchgängige Interpretationsmöglichkeit des Gedichts möglich machen.
An die Wandlung eines Menschen vom Egoisten zum Altruisten dachte ich zunächst).
zu Beginn beschreibst eine schillernde Person, die ab und an die besten Dinge des Lebens im Vorbeigehen mitnimmt, in V.2 allerdings hat diese sich zu plötzlich gewandelt und "sammelt"- sammelt sich - sammelt für andere. Dann die Belehrung im letzten Vers, die mir nun gar nicht gefallen will.
Es ist gut den Leser denken zu lassen, aber hier stört mich dann beim Selberdenken, dass das lyr. Du im Gedicht belehrt wird, jetzt zu teilen.
(An "Mutter Theresa" habe ich natürlich auch gedacht, oder auch andere Menschen, die ihre Leben in den Dienst anderer stellen sei es nun physisch oder geistig).
Etwas in mir wehrt sich geradezu gegen die letzten beiden Zeilen - die m. E. wegfallen könnten.
Ich bin auf andere Kommentare gespannt und darauf deine Intention zu erfahren.
Liebe Sonntagsgrüße
Gerda
der Titel ließ mich etwas völig anderes erwarten.
Unter einem Paradiesvogel vestehe ich, wenn als Metapher benutzt, einen schillenden Menschen, der außergewöhnlich ist und ohne Mühe andere in seinen Bann zieht.
Deswegen weckt der Titel Interesse für das Gedicht, was ein guter titel tun sollte.
Der erste und der zweite Vers gefallen mir sehr gut. (Im zweiten eine Kleinigkeit, vor Achse fehlt das deine)
Ich vermisse aber im Weiteren, dass der Griff in die Lostrommel und die Achsen, trotz Horizont als Bilder im dritten Vers, mir eine durchgängige Interpretationsmöglichkeit des Gedichts möglich machen.
An die Wandlung eines Menschen vom Egoisten zum Altruisten dachte ich zunächst).
zu Beginn beschreibst eine schillernde Person, die ab und an die besten Dinge des Lebens im Vorbeigehen mitnimmt, in V.2 allerdings hat diese sich zu plötzlich gewandelt und "sammelt"- sammelt sich - sammelt für andere. Dann die Belehrung im letzten Vers, die mir nun gar nicht gefallen will.
Es ist gut den Leser denken zu lassen, aber hier stört mich dann beim Selberdenken, dass das lyr. Du im Gedicht belehrt wird, jetzt zu teilen.
(An "Mutter Theresa" habe ich natürlich auch gedacht, oder auch andere Menschen, die ihre Leben in den Dienst anderer stellen sei es nun physisch oder geistig).
Etwas in mir wehrt sich geradezu gegen die letzten beiden Zeilen - die m. E. wegfallen könnten.
Ich bin auf andere Kommentare gespannt und darauf deine Intention zu erfahren.
Liebe Sonntagsgrüße
Gerda
liebe Gerda,
schön, dass du meinen Text so intensiv gelesen hast und deine Kritikpunkte sind wichtig, denn jeder Autor möchte ja"verstanden werden, auch ohne nachträgliche Erklärungen und ich bin gerne bereit, daran zu feilen
Ich teile deine Kritik nicht in allen Punkten, weil ich denke, dass wir nicht den gleichen Menschen vor unserem inneren Auge haben.
Ehe ich nun genauer darauf eingehe möchte ich einmal abwarten ob weitere Kommentare geschrieben werden (wünsche ich mir sehr!) und ob sich unterschiedliche Sichtweisen ergeben.
Den Titel "Paradiesvogel" wählte ich, weil das Leben dieser Person "schillernd" war, wobei er selbst nicht unbedingt der Typ sein muss, der alle nun in seinen Bann zieht. Trotzdem werde ich über Alternativen nachdenken, denn die Metapher bezieht sich ja im Kontext auf die Person, nicht auf das Leben.
Es fiele mir noch "Zugvogel" ein, aber der kehrt ja immer wieder zurück. "Wandervogel" erscheint mir zu profan, mal sehen...
Lieber Gruß,
Eliane
schön, dass du meinen Text so intensiv gelesen hast und deine Kritikpunkte sind wichtig, denn jeder Autor möchte ja"verstanden werden, auch ohne nachträgliche Erklärungen und ich bin gerne bereit, daran zu feilen
Ich teile deine Kritik nicht in allen Punkten, weil ich denke, dass wir nicht den gleichen Menschen vor unserem inneren Auge haben.
Ehe ich nun genauer darauf eingehe möchte ich einmal abwarten ob weitere Kommentare geschrieben werden (wünsche ich mir sehr!) und ob sich unterschiedliche Sichtweisen ergeben.
Den Titel "Paradiesvogel" wählte ich, weil das Leben dieser Person "schillernd" war, wobei er selbst nicht unbedingt der Typ sein muss, der alle nun in seinen Bann zieht. Trotzdem werde ich über Alternativen nachdenken, denn die Metapher bezieht sich ja im Kontext auf die Person, nicht auf das Leben.
Es fiele mir noch "Zugvogel" ein, aber der kehrt ja immer wieder zurück. "Wandervogel" erscheint mir zu profan, mal sehen...
Lieber Gruß,
Eliane
Liebe Eliane,
Das finde ich eine schöne Idee und Strophe 1 und 2 auch gut umgesetzt. Die Lostrommel, die das nächste Ziel verrät, die weitgesteckten Achsen, das sind schöne Bilder. Auch das Rasten am selbstgewählten Horizont.
Ab Vers 3 von Strophe 3 fällt der Text für mich leider etwas ab.
Ich habe etwas Mühe mit dem Begriff „zeitgereift“. „Reif“ würde für mich dasselbe ausdrücken und klingt natürlicher.
Mit dem Schluss habe ich Probleme: Die Früchte, die auffordern: Das hat für mich etwas Moralisches, was nicht zum sonstigen Duktus passt. Auch mit den Trennstrichen in den Worten tue ich mich schwer, ich verstehe nicht, warum Du sie gesetzt hast.
Meine Idee wäre, den Paradiesvogel die Früchte freiwillig mit vollen Händen verteilen zu lassen.
Liebe Grüße
leonie
Das finde ich eine schöne Idee und Strophe 1 und 2 auch gut umgesetzt. Die Lostrommel, die das nächste Ziel verrät, die weitgesteckten Achsen, das sind schöne Bilder. Auch das Rasten am selbstgewählten Horizont.
Ab Vers 3 von Strophe 3 fällt der Text für mich leider etwas ab.
Ich habe etwas Mühe mit dem Begriff „zeitgereift“. „Reif“ würde für mich dasselbe ausdrücken und klingt natürlicher.
Mit dem Schluss habe ich Probleme: Die Früchte, die auffordern: Das hat für mich etwas Moralisches, was nicht zum sonstigen Duktus passt. Auch mit den Trennstrichen in den Worten tue ich mich schwer, ich verstehe nicht, warum Du sie gesetzt hast.
Meine Idee wäre, den Paradiesvogel die Früchte freiwillig mit vollen Händen verteilen zu lassen.
Liebe Grüße
leonie
Liebe Eliane,
ich habe Schwierigkeiten mit den Trennstrichen in einigen Worten, da ich den Sinn nicht verstehe.
Sicher hast du dir etwas dabei gedacht und ich bin neugierig zu erfahre, warum du es so gemacht hast.
Ansonsten habe ich nichts weiter daran auszusetzen.
Liebe Grüsse
rockandrollhexe
ich habe Schwierigkeiten mit den Trennstrichen in einigen Worten, da ich den Sinn nicht verstehe.
Sicher hast du dir etwas dabei gedacht und ich bin neugierig zu erfahre, warum du es so gemacht hast.
Ansonsten habe ich nichts weiter daran auszusetzen.
Liebe Grüsse
rockandrollhexe
hallo Rockandrollhexe,
natürlich habe ich mir was dabei gedacht.
ver-trieben...das dürfte klar sein, einmal fühlte sich "der Vogel" vertrieben, ein anderes Mal trieb "es ihn" aus seinem Inneren heraus. So sind beide "Fälle" abgedeckt.
weiter unten...
mit den Früchten meinte ich die gesammelten Erfahrungen.
Früchte kann man nur be-schreiben, über Erfahrungen kann man schreiben und bei den folgenden ge-trennten Wörtern ist es ähnlich. So gesetzt passen sie für das Eine oder das Andere...
War mein erster Versuch in dieser Art und ich bin ja immer noch am Brüten über das Gedicht, wollte mal ein bisschen Abstand davon nehmen, um es dann wieder neu anzugehen.
Auch die Überschrift soll geändert werden nach Gerda's berechtigter Kritik daran.
hab Dank für deine Frage!
lieber Gruß,
Eliane
natürlich habe ich mir was dabei gedacht.
ver-trieben...das dürfte klar sein, einmal fühlte sich "der Vogel" vertrieben, ein anderes Mal trieb "es ihn" aus seinem Inneren heraus. So sind beide "Fälle" abgedeckt.
weiter unten...
mit den Früchten meinte ich die gesammelten Erfahrungen.
Früchte kann man nur be-schreiben, über Erfahrungen kann man schreiben und bei den folgenden ge-trennten Wörtern ist es ähnlich. So gesetzt passen sie für das Eine oder das Andere...
War mein erster Versuch in dieser Art und ich bin ja immer noch am Brüten über das Gedicht, wollte mal ein bisschen Abstand davon nehmen, um es dann wieder neu anzugehen.
Auch die Überschrift soll geändert werden nach Gerda's berechtigter Kritik daran.
hab Dank für deine Frage!
lieber Gruß,
Eliane
Du weißt ja längst, dass ich deine Gleichnisse zwischen in der Natur Entdecktem/Beobachteten und menschlichem Verhalten sehr mag. Das ist auch diesmal der Fall. Mutig finde ich dein Experimentieren mit der Wirkung getrennter Wörter. Dennoch schließe ich mich den anderen Vorrednerinnen gerne an und bin gespannt darauf, wie du die neuen Ideen einarbeitest.
Ein guter Text!
Herzlichst, KÖ
Ein guter Text!
Herzlichst, KÖ
Ich habe die dritte Strophe nun anders formuliert, mir gefiel das "Lebenswasser" = "eau de vie",
wie ein guter Schnaps im Französichen genannt wird.
Was Überschriften anbelangt, bin ich recht "krittelig",
deshalb habe ich auch noch nicht die passende gefunden, nehme aber gerne Vorschläge entgegen!
Lustig ist, dass es in Frankreich "Wanderdestillerien" gibt.
Aber nun als Titel "Wanderdestillator" zu wählen erscheint mir doch etwas gewagt
(oder doch nicht?)
Nun, da du rastest
am selbst
gewählten Horizont
schenkst du sie aus
wohl ausgegoren
sorgsam gebrannt
als Eau de vie
lG, Eliane
wie ein guter Schnaps im Französichen genannt wird.
Was Überschriften anbelangt, bin ich recht "krittelig",
deshalb habe ich auch noch nicht die passende gefunden, nehme aber gerne Vorschläge entgegen!
Lustig ist, dass es in Frankreich "Wanderdestillerien" gibt.
Aber nun als Titel "Wanderdestillator" zu wählen erscheint mir doch etwas gewagt

Nun, da du rastest
am selbst
gewählten Horizont
schenkst du sie aus
wohl ausgegoren
sorgsam gebrannt
als Eau de vie
lG, Eliane
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