Der Parasit

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Sterntalerchen

Beitragvon Sterntalerchen » 27.08.2006, 18:29

Admin: Auf Wunsch der Autorin wurde der Text gelöscht.
Zuletzt geändert von Sterntalerchen am 30.08.2006, 23:32, insgesamt 2-mal geändert.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 27.08.2006, 22:15

Ooohhh,

ich hoffe es ist dir nicht so passiert.

Auf den ersten Blick sieht es zum Glück nicht so aus,

Woher hast du diese Kenntnis?

fragender

moshe.c

resumee

Beitragvon resumee » 28.08.2006, 14:44

Liebes Sterntalerchen,

wie sehr sich Erfahrungen und Empfindungen ähneln können...Ich kenne leider auch einen solchen Menschen und habe ein Gedicht "Emotionaler Blutsauger" dazu geschrieben.
Das mir Dein Gedicht inhaltlich sehr gut gefällt muss ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr erwähnen*zwinkert*.

Formell hätte ich eine Frage, nämlich ob und wenn warum Du grundsätzlich auf Satzzeichen verzichtest.
Ich weiß, dass Heuchelei inhaltlich schwierig zu ersetzen ist..vielleicht fällt Dir trotzdem eine Entsprechung für den doppelten Gebrauch ein?
Und eine letzte kleine Anmerkung: Ich meine, es müsste der Sehnsucht Pein ohne "s" sein.

Wirklich gern gelesen!

resumee

steyk

Beitragvon steyk » 28.08.2006, 17:21

Liebes Talerchen,
ich kenne dieses Gedicht ja schon, was aber nichts an der Tatsache ändert, daß ich sehr gelungen finde. Und das kann ich schließlich auch hier im Salon sagen :-)

Gruß Stefan

Sterntalerchen

Beitragvon Sterntalerchen » 28.08.2006, 19:26

Hallooooo lieben Dank für Eure Kommentare

resumee stimmt was du sagst ich habe ein wenig nachgearbeitet, lieben Dank für die Tips.

Ich arbeite grundsätzlich ohne Satzzeichen, ist eine persönliche Macke von mir..lach


Grüsse Sterntalerchen

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 29.08.2006, 16:45

Hallo stern,

erst mal nochmal hier Willkommen :-).

Ich habe schon gemerkt, dass du eine sehr Nette zu sein scheinst und an deinem ersten text hast du ja schon kräftig gearbeitet - trotzdem muss ich sagen, dass ich mit deinem Text Schwierigkeiten habe...und das will ich ehrlich schreiben:

Zum einen tauchen für mich sehr sehr viele Worte auf, die schon sehr sehr oft in vielen Gedichten verwendet wurden - da ist es immer schwierig, besonders bei solchen Häufungen, noch den einzigartigen Gedanken herausscheinen zu lassen, den man sein eigen nennt...der Leser konsumiert allzuschnell Standardassoziationen ohne aufzuhorchen...(Glück, Maske, Schicksal, Sehnsucht, Pein, gefühle Seele, Herz Glanz, träumen, seelenlos...). ich kann durch diese Häufung nicht mehr als an die Oberfläche von dem gelangen, was du sagen möchtest...

Und dann gibt es, wie schon oft in anderen Gedichten von mir "bemeckert" einige Sprachverbiegungen, die für mich nur geschrieben scheinen, um eines Reimes Willen oder um sich "altertümlich dichterisch" auszudrücken...

Zum Beispiel solche Genitive:

der Sehnsucht Pein


oder:

sich des Herzens Glanz


Sicher, grammatikalisch völlig korrekt, aber doch sehr verbogen in meinen Augen für die gedachte Form oder/und einfach übernommen von gelesenen, "alten" Gedichten.

Dann scheint mir, gibt es sogar unlogische Konstruktionen:

die Fratze Heuchelei geprägt
die kann niemand sehn


wie sind hier die Bezüge gemeint? Grammatisch gibt das nicht richtig Sinn, oder?


Zum Sprachgebrauch als Beispiel:

Warum benutzt du das Wort "Pein"? Welche Beziehung hast du zu dem Wort, was verlangst du dem Wort ab, was es leisten soll? Für mich ist es ein Wort, das schon lange aus dem emotionalen Wortschatz aktiv verschwunden ist und ich würde sehr lange darüner nachdenken, es zu verwenden und es nur tun, wenn es mir unerlässlich scheint...hier scheint es mir herangezogen worden zu sein, weil "der Sehnsucht Pein" eben schon ein fester Gedichtebaustein "klassischer" Gedichte ist, der einem in den Kopf kommt, wenn man etwas über Wünsche oder Schmerz ausdrücken will...

Wenn man das Gedicht laut liest, merkt man zudem, dass der text seine Form noch nicht gefunden hat...lies zum Beispiel mal Strophe 4 gegen die letzte Strophe...


PS: pssssst...vertrauensvoll...und einmal schreibst du eure groß und einmal klein...geht natürlich letzlich beides (du meinst wohl das kleine?), aber einheitlich sollte es schon sein? bei "nächste" musst du übrigens für dich klären wie klar du einen bezug stehen hast - sonst würde ich es groß schreiben...

Ich hoffe, es ist in Ordnung für dich, dass ich so genau auf deinen Text eingegangen bin - ich musste das tun, um die bisher rein positiven Rückmeldungen etwas zu relativieren.

Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 29.08.2006, 22:22

Liebes Sterntalerchen,

auch von mir ein herzliches Willkommen! Lisas Bedenken kann ich nachvollziehen. Mein eigenes Unbehagen an dem obigen Gedicht kommt wohl aus der Diskrepanz von Form und Inhalt, die mir nicht zu kommunizieren scheinen. Wenn Du beispielsweise auf dem Höhepunkt der Verführung schreibst

Er pumpt euch voll mit Liebesdrogen
für ihn ist es nur Spielerei
Register sind nun all gezogen
Gefühle sind ihm einerlei

braucht eure Seelen um zu leben
saugt sie aus zerstört sie ganz
die Risse sind nicht mehr zu kleben
bemächtigt sich des Herzens Glanz


dann ist das, was eigentlich dramtisch sein sollte in hübsche Vierzeiler gekleidet, eine Art Sprach-Biedermeier, dem ich die Dramatik nicht abnehmen kann. Ähnlich geht es mir mit der letzten Strophe, die ja tragisch sein soll, mich aber vom Duktus beinah an Wilhelm Busch erinnert.

Vielleicht wäre eine freiere Form in der heutigen Zeit dem Inhalt eines solchen Gedichts angemessener?

Liebe Grüße
Max


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