Reichtum
liebe gerda,
zweifel und angst im angesicht des todes, langjährige krankheit, annehmen, geborgensein, (nicht) glauben können...
so vieles finde ich in deinem text, der erinnerungen in mir wach ruft.
gut ist es, wenn man reden kann, fragen und zweifel, unverständnis und aufbegehren aussprechen, vor sich selbst aber auch im miteinander. wenn es möglich ist, hilft es, die situation gemeinsam zu tragen. so habe ich es jedenfalls erlebt.
und auch vor Ihm kann man alle diese dinge aussprechen.
als mein vater, der sein leben lang ein stark glaubender mensch gewesen war, starb bzw. im sterben lag, hatte er selbst viele zweifel und schrie sie manchmal regelrecht hinaus. "mein gott, warum hast du mich verlassen?!" - ich weiß, daß er im frieden starb, von seinem gott, seinem glauben getragen.
von außen gesehen mag das unverständlich sein. doch vielleicht kann das getröstet sein des einen dem anderen doch trost sein bzw. werden.
verzeih, daß ich so persönlich antworte. es mag sein, daß dies gedicht gar nichts mit dir zu tun hat. du nur eine beobachtung in deinem umfeld aufgegriffen hast. doch es hat viel persönliches in mir ausgelöst.
formal störte mich beim ersten lesen der umgangssprachliche anfang "Sagtest du nicht, dieser Reichtum dort,
dass er für alle reichen, ausreichen müsste"
und in gedanken formulierte ich um "dieser Reichtum dort müsse für alle reichen..." - doch beim zweiten lesen dachte ich: nein, es paßt genau so. wie sonst soll man seine zweifel und fragen, seine not ausdrücken - wenn nicht so, wie es einem ums herz ist?! geschliffene worte und wendungen sind da fehl am platz.
ach so - und doch spielst du mit sprache, mit dem wort "reich".
das gefällt mir. und doch frage ich mich gerade, ob es zu dem paßt, was ich oben schrieb (geschliffene worte...) - ?
lieben gruß,
kathrin
zweifel und angst im angesicht des todes, langjährige krankheit, annehmen, geborgensein, (nicht) glauben können...
so vieles finde ich in deinem text, der erinnerungen in mir wach ruft.
gut ist es, wenn man reden kann, fragen und zweifel, unverständnis und aufbegehren aussprechen, vor sich selbst aber auch im miteinander. wenn es möglich ist, hilft es, die situation gemeinsam zu tragen. so habe ich es jedenfalls erlebt.
und auch vor Ihm kann man alle diese dinge aussprechen.
als mein vater, der sein leben lang ein stark glaubender mensch gewesen war, starb bzw. im sterben lag, hatte er selbst viele zweifel und schrie sie manchmal regelrecht hinaus. "mein gott, warum hast du mich verlassen?!" - ich weiß, daß er im frieden starb, von seinem gott, seinem glauben getragen.
von außen gesehen mag das unverständlich sein. doch vielleicht kann das getröstet sein des einen dem anderen doch trost sein bzw. werden.
verzeih, daß ich so persönlich antworte. es mag sein, daß dies gedicht gar nichts mit dir zu tun hat. du nur eine beobachtung in deinem umfeld aufgegriffen hast. doch es hat viel persönliches in mir ausgelöst.
formal störte mich beim ersten lesen der umgangssprachliche anfang "Sagtest du nicht, dieser Reichtum dort,
dass er für alle reichen, ausreichen müsste"
und in gedanken formulierte ich um "dieser Reichtum dort müsse für alle reichen..." - doch beim zweiten lesen dachte ich: nein, es paßt genau so. wie sonst soll man seine zweifel und fragen, seine not ausdrücken - wenn nicht so, wie es einem ums herz ist?! geschliffene worte und wendungen sind da fehl am platz.
ach so - und doch spielst du mit sprache, mit dem wort "reich".
das gefällt mir. und doch frage ich mich gerade, ob es zu dem paßt, was ich oben schrieb (geschliffene worte...) - ?
lieben gruß,
kathrin
Oha, ein bisschen spät, wie ich gerade sehe,[schild=14 fontcolor=FF0000 shadowcolor=8B0000 shieldshadow=1]tut mir leid[/schild]
liebe kathrin, vielen Dank für den ausführlichen Kommentar...
Dem Text liegen Gespräche mit einer seit Jahren schwer erkrankten Freundin zugrunde... die ihren Glauben gefunden hat und sich sicher und bewahrt weiß...
Das lyr. Ich ist Betrachter, Zweifler, hat Wut und Trauer zu verarbeiten, voll Empathie für die Leidende...
Das "Spiel" mit dem Wort "reich(en)" hat für mich eine sehr wichtige Funktion... .
Lieber Jürgen, auch dir danke ich herzlich, die Zahl fünf hat keine magische Bedeutung, es ist die Anzahl der Jahre, die der Kranken bis zur Entstehung dieses Textes geschenkt wurden... es sind weitere hinzugekommen...
Wenn das missverständlich herüberkommt, weil sich der Gedanke aufdrängt, die Zahl habe eine über den Zeitraum hinausgehende Bedeutung müsste ich das ggf. ändern d. h. abstrakter ausdrücken..., dein Lob freut mich sehr.
Liebe Grüße
Gerda
liebe kathrin, vielen Dank für den ausführlichen Kommentar...
Dem Text liegen Gespräche mit einer seit Jahren schwer erkrankten Freundin zugrunde... die ihren Glauben gefunden hat und sich sicher und bewahrt weiß...
Das lyr. Ich ist Betrachter, Zweifler, hat Wut und Trauer zu verarbeiten, voll Empathie für die Leidende...
Das "Spiel" mit dem Wort "reich(en)" hat für mich eine sehr wichtige Funktion... .
Lieber Jürgen, auch dir danke ich herzlich, die Zahl fünf hat keine magische Bedeutung, es ist die Anzahl der Jahre, die der Kranken bis zur Entstehung dieses Textes geschenkt wurden... es sind weitere hinzugekommen...
Wenn das missverständlich herüberkommt, weil sich der Gedanke aufdrängt, die Zahl habe eine über den Zeitraum hinausgehende Bedeutung müsste ich das ggf. ändern d. h. abstrakter ausdrücken..., dein Lob freut mich sehr.

Liebe Grüße
Gerda
Huhuuu Gerda,
mir sagt die fünf genau, was sie sagen soll. Keine Sorge, das passt schon.
Ich weiß genau, was du ausdrücken möchtest.
*birute dreht sich in kathrins richtung, nickt ihr zu und lächelt.*
Wir sitzen in derselben Reihe Kathrin, nicht wahr.
Ich bin so froh, dass ich mich in Ihm aufgehoben weiß.
Lieben Gruß
Birute
mir sagt die fünf genau, was sie sagen soll. Keine Sorge, das passt schon.
Ich weiß genau, was du ausdrücken möchtest.
*birute dreht sich in kathrins richtung, nickt ihr zu und lächelt.*
Wir sitzen in derselben Reihe Kathrin, nicht wahr.
Ich bin so froh, dass ich mich in Ihm aufgehoben weiß.
Lieben Gruß
Birute
Liebe Gerda,
habe eben erst dein Gedicht entdeckt und viel möchte ich nicht schreiben, aber dies doch:
sehr berührend, wütend und doch einfühlsam und tröstlich und zutiefst menschlich!
Birute schrieb das, was auch ich empfinde:
Ein lesens- und nachdenkenswerter Text!
LG Herby
habe eben erst dein Gedicht entdeckt und viel möchte ich nicht schreiben, aber dies doch:
sehr berührend, wütend und doch einfühlsam und tröstlich und zutiefst menschlich!
Birute schrieb das, was auch ich empfinde:
Ich bin so froh, dass ich mich in Ihm aufgehoben weiß.
Ein lesens- und nachdenkenswerter Text!
LG Herby
Liebe Gerda,
dein Text hat mich tief berührt. Das Mitgefühl für den Kranken, die Zweifel an IHM und an seiner Gerechtigkeit, die Hilflosigkeit des Beobachters, hast du mit jedem Wort eindrucksvoll beschrieben, und das Spielen mit dem Wort „Reich“ ist dir trefflich gelungen.
Einzig der Anfang will mir nicht recht durch die Augen ins Hirn:
Zitat: Sagtest du nicht, dieser Reichtum dort,
dass er für alle reichen, ausreichen müsste?
Mein bescheidener Vorschlag:
Sagtest du nicht, dass Reichtum für alle reichen, ausreichen müsste?
Zitat: Sicher manche haben reichlich.
Müßte hinter „Sicher“ nicht ein Komma stehen ?
Liebe Grüße
Stefan
dein Text hat mich tief berührt. Das Mitgefühl für den Kranken, die Zweifel an IHM und an seiner Gerechtigkeit, die Hilflosigkeit des Beobachters, hast du mit jedem Wort eindrucksvoll beschrieben, und das Spielen mit dem Wort „Reich“ ist dir trefflich gelungen.
Einzig der Anfang will mir nicht recht durch die Augen ins Hirn:
Zitat: Sagtest du nicht, dieser Reichtum dort,
dass er für alle reichen, ausreichen müsste?
Mein bescheidener Vorschlag:
Sagtest du nicht, dass Reichtum für alle reichen, ausreichen müsste?
Zitat: Sicher manche haben reichlich.
Müßte hinter „Sicher“ nicht ein Komma stehen ?
Liebe Grüße
Stefan
Lieber Stefan,
ich danke dir ganz herzlich für deinen Kommentar und den Vorschlag für den Beginn des Gedichts.
Ja, ich würde das gern übernehmen, denn dieses "dort" was sich bei mir eingeschlichen hatte ist zu persönlich.
Ich hatte die Kranke, mit ihren speziellen Erfahrenung vor meinem geistigen Auge.
Dies aber ist nicht wesentlich für das Gedicht, und dient nicht dem Verständnis, weil es höchstens falsch interpretiert werden könnte.
Auch die Umstellung gefällt mir, nur frage ich mich, müsste es nicht müsse heißen, konjunktiv indirekte Rede??? -
(Das fällt mir auch jetzt erst auf, hatte ich vorher ja auch nicht).
Das Komma fehlt, danke, wird ergänzt.
Einen schönen beschaulichen Sonntag
Gerda
ich danke dir ganz herzlich für deinen Kommentar und den Vorschlag für den Beginn des Gedichts.
Ja, ich würde das gern übernehmen, denn dieses "dort" was sich bei mir eingeschlichen hatte ist zu persönlich.
Ich hatte die Kranke, mit ihren speziellen Erfahrenung vor meinem geistigen Auge.
Dies aber ist nicht wesentlich für das Gedicht, und dient nicht dem Verständnis, weil es höchstens falsch interpretiert werden könnte.
Auch die Umstellung gefällt mir, nur frage ich mich, müsste es nicht müsse heißen, konjunktiv indirekte Rede??? -
(Das fällt mir auch jetzt erst auf, hatte ich vorher ja auch nicht).
Das Komma fehlt, danke, wird ergänzt.
Einen schönen beschaulichen Sonntag
Gerda
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