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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 17.08.2006, 16:31

Jetzt

Dein Gesicht machte
sich bereit für mich
Hände sind offen

Unsere Augen sprühen
sich an
versunken in Farben.

Natürlich
galoppieren
wir verschlungen
in Baumwolle
wie Zwieselbeeren
die fallen

Schlaf war schön
wie Gehen
Zuletzt geändert von moshe.c am 18.08.2006, 13:46, insgesamt 1-mal geändert.

Louisa

Beitragvon Louisa » 18.08.2006, 11:54

Hallo Monsieur Zitrone!

Ich mag das, aber ich muss noch nachdenken weshalb es "Jetzt" heißt. (Nichts sagen, ich möchte darüber nachdenken :smile: !)

Mir gefallen diese Zeilen am Besten:

Dein Gesicht machte
sich bereit für mich


Und das mit dem "ansprühen" ist pefekt!

Unsere Augen sprühen
sich an
versunken in Farben.


-Dann weiß ich nicht was (galoppierende) Zwieselbeeren sind! ich habe sie auch nicht im Internet gefunden! Hilfe, bitte!

Schlaf war schön
wie Gehen


-das ist auch wieder sehr gut! Aber ist "Gehen" so schön? Ich hätte geschrieben "beim Gehen"...oder "im Gehen"...dann denkt man vielleicht an Schlafwandler oder meinst Du das Fortgehen?

Liebe Grüße, louisa

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 18.08.2006, 13:45

Liebe Louisa,
danke für die freundliche Betrachtung meiner Zeilen.

Den dummen Fehler beim Galopp werde ich gleich unsichtbar machen.

Die Zwieselbeere: Dies ist ein alter Begriff für Vogelbeere. Die Vogelbeere wiederum ist im europäischen Raum ein, wenn nicht sehr, aber doch, verbreiteter Baum. Er ist die züchterische Grundlage für die, von dir mit Sicherheit gern gegessenen, Süßkirschen.
Zwieselbeere heißt es nun, vereinfacht gesprochen, weil der Baum aus einer Blüte zwei Früchte hervorbringen kann.

Nun zum Galoppieren: Hast schonmal zugeschaut wenn eine Beere von einem Baum oder einem etwas höheren Strauch zu Boden fällt? Erst galopieren/hoppeln sie so, dann kugeln sie, dann rollen sie und dann kommen sie halt irgendwo irgendwie zum Stillstand.

Nun zum Gehen: Also nach dem Stillstand schläft man ganz gern und gut. Wenn man dann aufwacht, muß man gehen, zur Arbeit, zum Einkaufen, ich weiß nicht wohin. Aber man geht dann ganz gut, wegen der Ereignisse zuvor.

Mit besten Wünschen für dein Gehen in Tag und Nacht

moshe.c

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 18.08.2006, 17:01

Hey, das ist schön.

Eines Deiner Besten, Moshe, jedenfalls meiner Meinung nach. Der Schluss ist toll, da gebe ich Louisa recht. Gehen als Beispiel für etwas Schönes. Sich Fortbewegen, ein Ziel haben...klasse.

Zwieselbeeren kannte ich übrigens auch noch nicht. Hier lernt man ja richtig was.

MfG

Jürgen

Max

Beitragvon Max » 18.08.2006, 22:10

Lieber Moshe,

gerade das


Schlaf war schön
wie Gehen



finde ich sehr gelunegn, weil es so natürlich daher kommt. Die dritte Strophe gibt mir aber noch Rätsel aquf, wohl auch, weil ich Zweieselbeeren nicht kenne.

Liebe Grüße
max

Eliane

Beitragvon Eliane » 18.08.2006, 22:33

hallo moshe,

ein originelles Gedicht, vor allem die Passage mit den galoppierenden Zwieselbeeren gefällt mir!

Nur mit dem Schluss komme ich nicht klar. Er will einfach nicht zu mir "rüberkommen" trotz Erklärung. Es scheint mir was zu fehlen, was die Leichtigkeit ausdrückt nach "dem Schlaf". Nur einfach "schön" ist mir zu schwach.

lG, Eliane

Louisa

Beitragvon Louisa » 18.08.2006, 22:38

Hallo Monsieur Zitrone!

Also ich danke für diese Erklärung! Vogelbeeren sind mir sehr gut bekannt :smile: !

Natürlich galoppieren sie!

Wieso schreibst Du am Ende nicht: "wie Gehen danach" ?

(wenn Du es so meinst....aber auch so ist es wundervoll!)

Liebe Grüße,
louisa

Max

Beitragvon Max » 18.08.2006, 22:41

Liebeer Moshe,

ich sollte erst alle Kommentare lesen: Vogelbeeren kenne ich natürlich auch.

Liebe Grüße
max

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 18.08.2006, 22:46

Lieber moshe,
ich wäre für:

Jetzt

Dein Gesicht machte
sich bereit für mich

Hände sind offen

Unsere Augen sprühen
sich an
versunken in Farben. (eventuell auch absetzen)

Natürlich
galoppieren
wir verschlungen
in Baumwolle
wie Zwieselbeeren
die fallen

Schlaf war schön
wie Gehen


...mir gefällt an diesem text das natürlich am besten...übrigens wird für mich der text ab da viel stärker...das vorher braucht er nicht unbedingt, finde ich....(als Leser)...

Sehr schöner Text! (das ende dann auch nochmal @gehen)
Liebe grüße,
Lisa
Zuletzt geändert von Lisa am 19.08.2006, 11:09, insgesamt 1-mal geändert.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 19.08.2006, 00:38

Ich danke euch für die lieben Kommentare. Heute war ein Tag, da wußte ich nicht, was ich zuerst machen muß und so hoppel ich jetzt mit meinem Antworten hinterher. Morgen früh werde ich anfangen zu antworten. Vieles blieb auch liegen.

Leila Tov euch allen.

Moshe

rockandrollhexe

Beitragvon rockandrollhexe » 19.08.2006, 15:08

Lieber moshe,
das ist wieder ein Text von dir, den ich verstehe. Leider ist das in vielen Fällen nicht so. Möglicherweise liegt es daran, dass ich noch eine Anfängerin bin und mir noch der "Blick" fehlt, um gewisse Bilder zu entschlüsseln. Schöner Text !

Liebe Grüsse
rockandrollhexe

Louisa

Beitragvon Louisa » 19.08.2006, 15:14

das ist wieder ein Text von dir, den ich verstehe. Leider ist das in vielen Fällen nicht so



Frau Hexe: ???

Du meintest sicher das Gegenteil...

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 19.08.2006, 15:48

Mein liebes Fräulein Zitronenbäumchen-Hüterin,

haben sie schon über das 'Jetzt' nachgedacht?

Ich warte geduldig auf dieses und andere Zeichen

moshe.z

P.S.: Die Zitronen grünen sich hier langsam dicker zur zweiten Ernte. Jeden Tag schaue ich sehnsuchtsvoll der Entwicklung zu.


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