zu dritt

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Klimperer

Beitragvon Klimperer » 28.10.2016, 08:47

zu dritt haben wir
eine alte waschmaschine
in die wohnung des
todkranken
geschleppt
die tür dann
für immer zugemacht
die tür
die sich für alle öffnet
Zuletzt geändert von Klimperer am 09.11.2016, 10:54, insgesamt 3-mal geändert.

aram
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Beitragvon aram » 13.11.2016, 16:18

lieber klimperer, ich möchte dir sagen, dass mir an einer antwort von dir sehr gelegen ist. ..dass ich mit dir im rahmen dieses forums gerne konkret sprechen würde, statt aneinander vorbei.

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 13.11.2016, 18:23

Lieber Aram,

so viel Aufmerksamkeit für so wenig Lyrik ...

Mit der Tür zumachen meine ich, dass ich mich von dem dort "wohnenden" Tod distanzieren wollte, was mir, letztendlich, oder uns allen, nicht gelingen wird, denn diese Tür öffnet sich irgendwann doch für uns auf.

Wahrscheinlich, offensichtlich kommt es so nicht rüber, ich will aber nicht anfangen, immer wieder zu ändern. Ich hatte ja dieses Ding als gescheitert erklärt, und plötzlich habe ich es doch nochmal versucht.

Die Waschmaschine gehörte zu einem meiner zwei mittlerweile verstorbenen Freunden, er hatte es ausrangiert und in seinem Keller aufbewahrt. Es war ein Akt dieses Ding zu transportieren.

Natürlich unterhalte ich mich gerne mit dir, ich suche ja ständig Kommunikation.

Es passt nicht direkt zum Thema, aber ich sage dir etwas, was mich nachdenklich machte, und zwar zu erfahren, dass Charles Baudelaire einen Schlaganfall erlitt und ein Jahr lang, bis zu seinem Tod, von seiner Mutter gepflegt wurde. Und, das wirklich Traurige, er konnte gar nicht mehr sprechen!

Auch Heinrich Heine lebte Jahre lang in Paris an seinem Bett gefesselt.

Dieser Kontrast zwischen Lyrik und Elend.

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OscarTheFish
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Beitragvon OscarTheFish » 14.11.2016, 16:43

Als Haiku:

Müsste noch gehen
die alte waschmaschine
zwischen den blumen
Ein paar ausgewählte Werke zur Stillung weiterer Neugier:
AKUTES ABDOMEN, OBWOHL WIR BLIND SIND, SCHMUSEREI, MUCH ADO ABOUT FUJI.
Gedichte von: Der beste Dichter der Welt und XRayFusion.

aram
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Beitragvon aram » 21.12.2016, 01:27

Klimperer hat geschrieben:Lieber Aram,

so viel Aufmerksamkeit für so wenig Lyrik ...

Mit der Tür zumachen meine ich, dass ich mich von dem dort "wohnenden" Tod distanzieren wollte, was mir, letztendlich, oder uns allen, nicht gelingen wird, denn diese Tür öffnet sich irgendwann doch für uns auf.

Wahrscheinlich, offensichtlich kommt es so nicht rüber, ich will aber nicht anfangen, immer wieder zu ändern. Ich hatte ja dieses Ding als gescheitert erklärt, und plötzlich habe ich es doch nochmal versucht.

Die Waschmaschine gehörte zu einem meiner zwei mittlerweile verstorbenen Freunden, er hatte es ausrangiert und in seinem Keller aufbewahrt. Es war ein Akt dieses Ding zu transportieren.

Natürlich unterhalte ich mich gerne mit dir, ich suche ja ständig Kommunikation.

Es passt nicht direkt zum Thema, aber ich sage dir etwas, was mich nachdenklich machte, und zwar zu erfahren, dass Charles Baudelaire einen Schlaganfall erlitt und ein Jahr lang, bis zu seinem Tod, von seiner Mutter gepflegt wurde. Und, das wirklich Traurige, er konnte gar nicht mehr sprechen!

Auch Heinrich Heine lebte Jahre lang in Paris an seinem Bett gefesselt.

Dieser Kontrast zwischen Lyrik und Elend.


lieber klimperer, danke für deine antwort.

- hm, du veröffentlichst einen text in einem literaturforum, und wunderst dich, dass der text es ist, der aufmerksamkeit bekommt?

aber es scheint tatsächlich so zu sein - es geht dir wohl gar nicht besonders um den text - der scheint mehr als eine art platzhalter für das, was dich berührt, und deine zugehörige gedankenwelt zu dienen. deshalb erzählst du immer wieder so viel drumrum, um den text, und schweifst des öfteren mit hingabe ab, wenn der blick auf den text fokussiert: nicht warum er da steht, sondern wie er da steht.

dann verstehe ich jetzt besser, warum wir einander am text offenbar sehr oft nicht verstehen.

alles liebe, zum winteranfang .-)


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