Allein Deine Augen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Last

Beitragvon Last » 14.09.2016, 17:15

Allein Deine Augen,
ein Erdreich unter alten Zedern,
die zärtlich ihre Äste wiegen –
kaum von einem Hauch getrieben.

Unter einen Blick von Dir
werfe ich mein leichtes Wesen:
Luftverwirbelungen
unter Königsadlerfedern.

Denn ich begehre Dich,
als hätte ich nie unter Augen gelebt.
Der dunkle Stoff, der Dich bekleidet,
ist wie in Traumarbeit gewebt.
Zuletzt geändert von Last am 16.09.2016, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.

KarolineJasper

Beitragvon KarolineJasper » 26.09.2016, 12:41

... das Gedicht von "Last" macht Lust diejenige zu sein, über die er schreibt. (lächel* bitte nicht falsch interpretieren)

Damit ist doch das primäre Ziel erreicht . Eine Abfolge von Wörtern, die die Macht haben Bilder zu erzeugen. Behutsam formuliertes, erzähltes, eine Tür der Seele die sich öffnet, um erlebtes wieder zu erleben.
Wunderbar.
Die Form,- bedarf der Korrektur- manchmal, einige Worte- gemeinsam gesucht - vielleicht, genau dem eigenen inneren Bild entsprechend.

Aber ich denke, eines darf es nicht sein, von Kalkül getrieben.

Vielleicht bin ich zu romantisch, zu verklärt, aber in meinem Kopf, in meiner Seele ist ein Gedicht oder ein Text, der keine Ruhe gibt bis er auf dem virtuellen Papier steht. Manchmal ist es gut, manchmal ist es Ablage "P", aber immer ist es spontan und oftmals genau das was in meinem Inneren wohnt.

Bei Texten stimme ich der Recherche zu , so lange es keine persönlichen Beobachtungen sind... aber ihr wisst schon wie ich das meine .. denke ich.
Aber auch hier schrieb ich schon Texte, seitenlang und weinte während der ganzen Zeit in der ich sie schrieb.

Wie soll ich etwas in die Öffentlichkeit geben, wenn ich nicht in Betracht ziehe, dass es dem einen oder anderen nicht gefällt? Aber wenn ich gezwungen bin meinen eigenen Text vor Veröffentlichung zu bewerten nach Qualität oder Quantität, habe ich dann überhaupt noch den Mut etwas einzustellen....?

Lg Karo

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 27.09.2016, 09:55

Ich habe das Gedicht und dann, sehr aufmerksam, alle 28 Antworten durchgelesen.

Unheimlich viel habe ich daraus gelernt.

Dann habe ich das Gedicht nochmal gelesen, und, dieses Mal, habe ich es wirklich verstanden und es hat mir noch besser gefallen.

Siebte und achte Vers haben mir von Anfang an sehr gut gefallen, im Nachhinein finde ich sie mehr als zutreffend.

Das "leichte Wesen", das von den Augen gefangen wird, erinnert ja an die in solchen Ländern übliche Falknerei, die Jagd mit Falken.

Last

Beitragvon Last » 27.09.2016, 18:23

Hallo Klimperer,

das freut mich wirklich sehr. Danke!


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