Felsendrache
Jaaaa. Pandora ist wieder da! Wie wunderschön und dazu auch noch mit einem Anwärter auf den Text des Monats!
Ganz intensiver Text, das Entschlafen wird spürbar (entschuldige, ich kann hier noch nicht tiefer dringen, vielleicht schreibe ich später noch etwas klügeres, jetzt freue ich mich erstmal).
Das hier:
ist meine Lieblingsstelle (geniales Bild! Sternenspinnen! hach...), aber irgendwie kommt es mir so vor, als hätte sie sich ein bisschen hineingemogelt. Alle anderen Dinge scheinen mir (im Bild) einen stärkeren Bezug zu dem "Drachen" zu haben (der Fluss entspringt seinen Flanken, der Wein seinem Haupt etc.). Der Nachthimmel jedoch steht einfach "nur so" da... vielleicht wolltest du das aber auch? Ich denke drüber nach.
Auf jeden Fall wundervoll, dich hier wieder lesen zu können.
Liebe Grüße,
lichelzauch (hört sich auch nach einem Drachen an, oder?)

Ganz intensiver Text, das Entschlafen wird spürbar (entschuldige, ich kann hier noch nicht tiefer dringen, vielleicht schreibe ich später noch etwas klügeres, jetzt freue ich mich erstmal).
Das hier:
Sternenspinnen
locken Monde
in ihre Netze, tief im Meer.
Haben sie das
Licht gefangen,
wie einen Silberfisch,
treiben sie es vor sich her.
ist meine Lieblingsstelle (geniales Bild! Sternenspinnen! hach...), aber irgendwie kommt es mir so vor, als hätte sie sich ein bisschen hineingemogelt. Alle anderen Dinge scheinen mir (im Bild) einen stärkeren Bezug zu dem "Drachen" zu haben (der Fluss entspringt seinen Flanken, der Wein seinem Haupt etc.). Der Nachthimmel jedoch steht einfach "nur so" da... vielleicht wolltest du das aber auch? Ich denke drüber nach.
Auf jeden Fall wundervoll, dich hier wieder lesen zu können.

Liebe Grüße,
lichelzauch (hört sich auch nach einem Drachen an, oder?)
liebe pandora,
ich freue mich auch.
da ich den schönen erzählenden bogen und alle bilder ruhig und stimmig lese (ok. 'marmoroleander' schaffte ich nicht ganz auf anhieb), habe ich -außer beifall! - nur gliederungstechnische anmerkungen.
dass der text nicht in strophen gegliedert ist macht ihn etwas schwer lesbar für mich.
- du hast dir das aber sicher genau überlegt, da die innere konstruktion ja ganz präzise durchgearbeitet ist:
Verbrannt war er
in Feuersbrunst.
Erschöpft von lebenslanger Flucht.
Lanzen brechen,
Männer sterben -
selbst in ruhigen Zeiten.
Er legt sich nieder an der Bucht.
Seinen Flanken
entspringt ein Fluss:
lichte, grüne Pinienwälder.
Echsengleich kriecht
wilder Wein von
seinem Haupt auf`s
fahle Tuch der Baumwollfelder.
Als sich Knospen
raschelnd öffnen
hält er den Atem staunend an:
sonnenrote
Falterseide,
Marmoroleander
blühen in seinen Blicken dann.
Sternenspinnen
locken Monde
in ihre Netze, tief im Meer.
Haben sie das
Licht gefangen,
wie einen Silberfisch,
treiben sie es vor sich her.
Verbrannt war er
in Feuersbrunst.
Erschöpft vom Kampf, der ewig rief.
Pinien duften.
Früchte reifen.
Er wurde still, zu Stein,
schloss fest die Augen und er schlief.
die großschreibung von "Als" in zeile 15 irritiert mich, wenn die textzeilen ohne zäsur stehen.
jedenfalls würde ich dann "sonnenrote" auch groß schreiben (ganzer satz nach doppelpunkt - bin mit den aktuell gültigen 'duden-regeln' allerdings nicht vertraut)
der punkt am ende von z10 stört dagegen ein wenig, da er nach einer 'freien wortgruppe' steht
- klar, man kann ihn auch nicht weglassen - häufiges problem bei lyrischen texten mit satzzeichen -
auch die kommata am ende der zeilen 26 und 27 - (gefangen, / siberfisch,) finde ich nicht optimal - das erste könnte meines erachtes auch entfallen.
bei "auf`s" in z13 fällt auf, dass das ein accent und kein apostroph sein dürfte (auf's) - doch auch den würde ich weglassen - liest sich ungestörter und entspricht meines wissens auch den aktuellen rechtschreibregeln.
in z21 findet sich die einzige stelle (blühen in seinen Blicken dann.), an der die wortstellung dem reim geopfert ist.
z12 "wilder Wein von" - hier finde ich den umbruch unangenehm, 'von' passt mir nicht mehr in die zeile - verbesserungsvorschlag habe ich aber keinen.
ich finde das gedicht wunderbar - nochmal besonders
Lanzen brechen, Männer sterben - selbst in ruhigen Zeiten.
und den schluss:
Pinien duften. Früchte reifen. Er wurde still, zu Stein, schloss fest die Augen und er schlief.
merci,
aram
ich freue mich auch.
da ich den schönen erzählenden bogen und alle bilder ruhig und stimmig lese (ok. 'marmoroleander' schaffte ich nicht ganz auf anhieb), habe ich -außer beifall! - nur gliederungstechnische anmerkungen.
dass der text nicht in strophen gegliedert ist macht ihn etwas schwer lesbar für mich.
- du hast dir das aber sicher genau überlegt, da die innere konstruktion ja ganz präzise durchgearbeitet ist:
Verbrannt war er
in Feuersbrunst.
Erschöpft von lebenslanger Flucht.
Lanzen brechen,
Männer sterben -
selbst in ruhigen Zeiten.
Er legt sich nieder an der Bucht.
Seinen Flanken
entspringt ein Fluss:
lichte, grüne Pinienwälder.
Echsengleich kriecht
wilder Wein von
seinem Haupt auf`s
fahle Tuch der Baumwollfelder.
Als sich Knospen
raschelnd öffnen
hält er den Atem staunend an:
sonnenrote
Falterseide,
Marmoroleander
blühen in seinen Blicken dann.
Sternenspinnen
locken Monde
in ihre Netze, tief im Meer.
Haben sie das
Licht gefangen,
wie einen Silberfisch,
treiben sie es vor sich her.
Verbrannt war er
in Feuersbrunst.
Erschöpft vom Kampf, der ewig rief.
Pinien duften.
Früchte reifen.
Er wurde still, zu Stein,
schloss fest die Augen und er schlief.
die großschreibung von "Als" in zeile 15 irritiert mich, wenn die textzeilen ohne zäsur stehen.
jedenfalls würde ich dann "sonnenrote" auch groß schreiben (ganzer satz nach doppelpunkt - bin mit den aktuell gültigen 'duden-regeln' allerdings nicht vertraut)
der punkt am ende von z10 stört dagegen ein wenig, da er nach einer 'freien wortgruppe' steht
- klar, man kann ihn auch nicht weglassen - häufiges problem bei lyrischen texten mit satzzeichen -
auch die kommata am ende der zeilen 26 und 27 - (gefangen, / siberfisch,) finde ich nicht optimal - das erste könnte meines erachtes auch entfallen.
bei "auf`s" in z13 fällt auf, dass das ein accent und kein apostroph sein dürfte (auf's) - doch auch den würde ich weglassen - liest sich ungestörter und entspricht meines wissens auch den aktuellen rechtschreibregeln.
in z21 findet sich die einzige stelle (blühen in seinen Blicken dann.), an der die wortstellung dem reim geopfert ist.
z12 "wilder Wein von" - hier finde ich den umbruch unangenehm, 'von' passt mir nicht mehr in die zeile - verbesserungsvorschlag habe ich aber keinen.
ich finde das gedicht wunderbar - nochmal besonders
Lanzen brechen, Männer sterben - selbst in ruhigen Zeiten.
und den schluss:
Pinien duften. Früchte reifen. Er wurde still, zu Stein, schloss fest die Augen und er schlief.
merci,
aram
danke an euch alle fürs lesen und eure anmerkungen. vielleicht kann ich euch den felsendrachen noch zeigen, auf einem foto, meine ich, mal schauen.
@lichelzauch: du hast recht, die sternenspinnenstelle ist die einzige, die keinen "drachenbezug" hat.
vielleicht, weil der prozess des einswerdensmitdernatur foranschreitet und der drache nicht mehr als "fremdkörper" auszumachen ist?
@aram: ich kann nicht recht begründen, warum mir die strophische aufteilung widerstrebt in diesem falle. ich möchte gern einen text, keine unterbrechungen, um das ruhigwerden des fabelwesens (danke gurke übrigens, dass du da einen müden krieger assoziierst!) besser darstellen zu können. einige textdetails habe ich auf grund deiner anregungen geändert, danke!
@paul: nein, keine sage. aber ein felsen, der die bucht und ein dorf beschützt. gut zu sehen vom hang des berges.
p.
@lichelzauch: du hast recht, die sternenspinnenstelle ist die einzige, die keinen "drachenbezug" hat.
vielleicht, weil der prozess des einswerdensmitdernatur foranschreitet und der drache nicht mehr als "fremdkörper" auszumachen ist?
@aram: ich kann nicht recht begründen, warum mir die strophische aufteilung widerstrebt in diesem falle. ich möchte gern einen text, keine unterbrechungen, um das ruhigwerden des fabelwesens (danke gurke übrigens, dass du da einen müden krieger assoziierst!) besser darstellen zu können. einige textdetails habe ich auf grund deiner anregungen geändert, danke!
@paul: nein, keine sage. aber ein felsen, der die bucht und ein dorf beschützt. gut zu sehen vom hang des berges.
p.
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