du, ich und der fluss

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5448
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 08.02.2016, 18:09

Verstecken ist aktiviert
Um diesen versteckten Text lesen zu können, mußt du registriert und angemeldet sein.
Zuletzt geändert von birke am 27.04.2018, 09:20, insgesamt 1-mal geändert.
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

jondoy
Beiträge: 1654
Registriert: 28.02.2008

Beitragvon jondoy » 08.02.2016, 20:03

hallo birke,

der komm-zur-ruhe-moment nach und vor dem nächsten sturm hat mich hierher und der titel herein geweht,

mir gefällt - neben dem titel -



vor allem diese zeile

...sie trotzen dem fluss und schaffen es nicht sich der anmut zu entziehen..

genial, da gelingt es einem, den widerspruch in einer poetischen zeile auf "papiernes zelluloid" zu bannen,
für einen moment einzufangen...

ich und der fluss in uns finden das gut, diese zeile schreibe ich bloß, weil mit der titel zum Wortspielen anregt,
ich lust habe, sie zu... bannen,
nicht, weil es irgendetwas bedeutungsschweres zu bedeuten hätte,

/das blut in den adern/ hast du in / / gestelllt, warum?
vielleicht weiss ich sogar warum, weil diese zeile nicht so assimiliert in den kontext des themas passt, der satz hat eine andere identität, stammt er aus einem anderem leben, nicht aus dem eines flusses,

das blut in den adern
macht hungrig und durstig
und wir fliesen über die schwellen des lebens
hin und hinaus,

klingt hoffnungsvoll, der fluss hat immer ein ziel vor augen, er will sich im meer versenken,

das schreib jetzt bloß so daher, weil es mir gerade einfällt....ich hoffe, du nimmst mir nicht übel,
dass ich keine fundane textanalysane hinkrieg,

...der fliesende und das haus
der fliesende will nicht gerne vom haus mitgenommen werden
das haus will nicht gerne von fliesendem mitgenommen werden
sie trotzen sich
und trotzdem können sie sich der anmut der anderen nicht entziehen...

es ist höchste zeit, einen . zu setzen

ausnahmsweise,
jondoy

Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5448
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 09.02.2016, 00:36

jondoy hat geschrieben:
das schreib jetzt bloß so daher, weil es mir gerade einfällt....ich hoffe, du nimmst mir nicht übel,
dass ich keine fundane textanalysane hinkrieg,


na, im gegenteil. ich mag deine "fließenden" gedanken hierzu, sehr sogar!
danke vielmals. :)
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

BlueNight

Beitragvon BlueNight » 09.02.2016, 14:56

Hallo birke,

mir gefällt dein Gedicht sehr gut, auch und vor allem die Thematik. Manchmal würde ich es mir noch etwas glatter, geschmeidiger oder "flüssiger" bzw. vom Rhythmus her besser strukturiert wünschen. Z.B. die Anfangszeile:

so gehen die tage am fluss dahin

Der Daktylus, den man über die Zeile legen könnte, verleiht der Zeile etwas leicht Leierndes. Würde man so variieren:

am fluss. so gehen die tage dahin

wäre der Rhythmus variantenreicher und doch durch die Satzstruktur vorgegeben.

Dies nur als Beispiel.

BN

Benutzeravatar
Pjotr
Beiträge: 6792
Registriert: 21.05.2006

Beitragvon Pjotr » 09.02.2016, 15:47

Gute Idee, BlueNight.

Andernfalls würden die Tage zu sehr wie Spaziergänger wirken. Dabei sind es doch die Wesen, die dort verweilen, nicht die Tage selbst.

Vielleicht kann man auch "gehen" durch ein anderes Verb ersetzen?

pjesma

Beitragvon pjesma » 09.02.2016, 16:04

hi diana,
mir gefällt wie gekonnt du es eingesetzt hast:
"auf sand gebaut oder nah am wasser"...gleichzeitig für die schiffe und für die menschen. auf sand gebaut ist ein bisschen biblisch, aber das darf es ja, um die vergänglichkeit und unstetigkeit zu umreisen
mag fluß gedichte, hätte eine für dich wie gefährlich es ist wenn man nicht dem fluß trotzt, aber stell ich nicht da ;-)
schick ich dir
lg

Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5448
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 09.02.2016, 18:47

oh, pjesma, danke sehr!

guter einwand, bluenight (herzlich willkommen!)---

ja, das gedicht ist rhythmisch nicht ganz glatt und „fließt“ daher nicht an allen stellen. wobei das hier für mich fast seine berechtigung hat – die erste zeile bspw. darf ruhig etwas „leiern“, denn erstmal ist es nur die feststellung, dass „die tage dahin gehen“ (eintönig??), weil der fluss scheinbar stet fließt. aber dann wird es schon herausgerissen (mit den ganzen bäumen ;)).

ich werde mir dennoch das ganze noch mal anschauen;
danke auf jeden fall, bluenight.

lg
birke

ps - pjotr, och, eigentlich gefällt mir die vorstellung, dass die tage am fluss spazieren gehen...
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste