Dein Atem

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
königindernacht

Beitragvon königindernacht » 12.08.2006, 23:24

Dein Atem

haucht mir Wellen
auf die Haut
und ruft erhitzt
die Fingerspitzen
deiner Hand
zum Tanz
auf deren Kronen,
einer Brandung gleich
die sich
überschlägt und bricht
bis
ich für sie
zum Ufer werde
Zuletzt geändert von königindernacht am 13.08.2006, 10:47, insgesamt 1-mal geändert.

Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 14.08.2006, 14:30

Liebe Königin,
lass es so, es ist ambivalent und das ist gut so,
jeder kann es für sich individuell auslegen,
dadurch bleibt es interessant
und immer wieder aufs Neue lesenswert.

Ich wünsche Dir auch weiterhin
ein wonnevolles Wirken
jürer

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 14.08.2006, 14:43

Vielleicht besser "den Kronen" statt "deren Kronen"?

Und um die "deren"-Bezüglichkeit noch mehr von den zeilennahen "Fingern" zu trennen, vielleicht nach "Tanz" ein SEMIKOLON setzen? (Hallo, Tom, Du Freund der Semikola!)

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 14.08.2006, 16:19

Lieber Pjotr, hab Dank für deinen Vorschlag, aber dessen Umsetzung würde den Satz auseinander reißen und damit den Sinn entstellen.
Ich biete euch mal folgende Variante, die mir ohne Umstände machbar erscheint: Ich stelle versuchsweise mal die Reihenfolge (markiert) um:

Dein Atem

haucht erhitzt
mir Wellen
auf die Haut
und ruft
auf ihren Kronen

die Fingerspitzen
deiner Hand
zum Tanz-
einer Brandung gleich
die sich
überschlägt und bricht
bis
ich für sie
zum Ufer werde


Herzlichst, KÖ

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 14.08.2006, 16:44

Ja, das ist sogar noch brillianter, meine ich.

Eliane

Beitragvon Eliane » 14.08.2006, 16:51

liebe Königin,

wieder schöne Bilder mit tiefer Sinnlichkeit, wie schon zuvor geschrieben.

Auch ich hänge an "deren" und stelle mir die Frage, ob auf "ihren Kronen" nicht besser formuliert wäre.

Also

Dein Atem
haucht mir Wellen
auf die Haut
und ruft erhitzt
die Fingerspitzen
deiner Hand
zum Tanz,
auf ihren Kronen

Was genau ist nun

"einer Brandung gleich" ?

"Der Tanz der Fingerspitzen" oder der " der "Ruf der Haut"?

Da habe ich auch ein "Bezugsproblem"

lieben Gruß,

Eliane

Eliane

Beitragvon Eliane » 14.08.2006, 16:57

liebe Königin

es ist schon alles Lobenswerte gesagt, drum versuche ich mich an der Lösung der Bezugsprobleme, die ich auch habe.

Ein Vorschlag, bei dem der Bezug zur Haut m.E. deutlicher wird.

Dein Atem
haucht mir Wellen
auf die Haut
und ruft erhitzt
die Fingerspitzen
deiner Hand
zum Tanz
auf ihren Kronen


worauf bezieht sich "einer Brandung gleich" ?

auf den "Ruf der Haut"

oder

"auf die Fingerspitzen"

da stört mich auch noch etwas in der Formulierung, was ich noch nicht genau orten kann, ähnlich wie Pandora.

lieben Gruß

eliane

Eliane

Beitragvon Eliane » 14.08.2006, 17:00

huch,

was war das?

zuerst wurde es garnicht reingesetzt, dann gleich zwei Mal...

und nun hat die Königin es selbst abgeändert, zwischenzeitlich.

"huddel mit der Technik!"

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 14.08.2006, 17:12

Liebe Eliane, nicht die Haut ruft, sondern der erhitzte Atem ruft die Fingerspitzen zum Tanz, der einer Brandung gleicht.

Oh, jetzt bin ich ganz durcheinander- so viel unsicheren Bezugspunkten, denn die Kronen in der umgestellten Variante könnten sich ja wirklich auf die Haut beziehen und auf die die Wellen.

Pjotr, und Jürer, jetzt schwanke ich erst recht hin und her. *lächel* KÖ

Eliane

Beitragvon Eliane » 14.08.2006, 18:46

liebe Königin,

ich hätte für den ersten Teil noch einen kleinen Änderungsvorschlag,
wenn du erlaubst *s

Ich habe nämlich ein anderes Bild vor mir, aber das ist wie ich gerade las nicht dasselbe wie deines, trotzdem...

Dein Atem

haucht erhitzt
mir Wellen
auf die Haut
und ihre Kronen locken
die Fingerspitzen
deiner Hand
zum Tanz
...

.....Fortsetzung noch offen?

lG, Eliane

Gast

Beitragvon Gast » 14.08.2006, 19:04

liebe königindernacht, da hilft nur ein: zurück zu den Wurzeln, in diesem Fall zum Ursprungstext, alles andere ausklnken und überlegen, was du sagen wolltest...
Elianes Version ist ja nicht dasselbe...
Wenn sich deine Urversion wieder gefestigt hat, lass alles ne Weile ruhen und erst dann würde ich noch einmal schaune, was die anderen für Vorschläge gemacht haben.

Meist hilft das aus der Verwirrung heraus

:-) Gerda

Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 14.08.2006, 19:27

Hallo Königin,
Elianes Bild habe ich auch erst mit Deinem Ursprungstext assoziiert.
Ich finde Ihre Version sehr gelungen.
Mein Vorschlag wäre, nehme den Ursprungstext
und alle anderen Vorschläge, als Variationen auf ein Thema,
wie es ja auch oft in der klassichen Musik gemacht wird,
dadurch bekäme Dein Werk noch eine besondere zusätzliche Note.

Liebe Grüße
jürer

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 14.08.2006, 19:35

Liebe Gerda, genauso werde ich es tun, der Ursprungstext bleibt so stehen bzw. wie in der Veränderung weiter oben.
Liebe Eliane, hab Dank für dein Mitfiebern an diesem Text, aber deine Version ist tatsächlich nicht mehr die meine und so sei mir nicht gram, wenn ich sie nicht aufnehme.
Und dir, lieber Jürer, danke ich für deine vielen guten, lobenden und ermutigenden Worte in diesem Gespräch. Der Vergleich mit der Klassik hat mich ruhig werden lassen.

@ ALLE: Vielen Dank für den bereichernden Austausch zu diesem Gedicht, möge es euch auch mit den kleinen Veränderungen noch gefallen.

Herzlichst, Kö


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