der himmel packt das leben beim schopf (voher: du bleibst, g

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5457
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 14.02.2015, 22:06

.

wirrnis öffnet
meine hand weiß nicht
was sie empfängt
eine raue schale oder eine blüte
die sich dem augenblick
offenbart

du bleibst, geheimnis
die erde
geht ihren eigenen weg





_________________________________________
ursprungsversion:

du bleibst, geheimnis


der himmel packt das leben beim schopf

wirrnis öffnet
meine hand weiß nicht
was sie empfängt
eine raue schale oder eine blüte
die sich dem augenblick
offenbart

die erde voller geheimnis
geht ihren eigenen weg
Zuletzt geändert von birke am 16.02.2015, 12:38, insgesamt 2-mal geändert.
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

DonKju

Beitragvon DonKju » 15.02.2015, 11:06

Hallo Diana,

nicht dass der text nicht klingen würde - doch bleiben die bilder diesmal diffus für mich und die leerzeilen trennen. der satz 1 hängt gleichsam verloren am anfang und auch die schlussstrophe steht einsam. der mittelteil offenbart sich geheimnisvoll, mir fällt dabei forrest gump ein mit seinem "das leben ist wie eine pralinenschachtel, du weißt nie, was du kriegst ...". für mich könnte also der mittelteil gut allein funktionieren, aber das ist nur ein leseeindruck, vielleicht vermag ein anderer die brücken zu bauen, die du gedacht hast ...

mit herzelichen sonntagsgrüßen der donkju

Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9470
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 15.02.2015, 12:58

Hallo Birke,

ich schwanke mal wieder. .-)
die sich dem augenblick
offenbart

die erde voller geheimnis
geht ihren eigenen weg
Das klingt mir zu sehr nach Verkünd(ig)ung von Weisheit, Lebensratgeber, spricht aber bestimmt viele Leser an. Allerdings ist der Einstieg in das Gedicht ein ganz anderer, schlägt einen anderen Ton an und der gefällt mir (blöderweise .-)) auch noch. Von daher verlockt es mich mal wieder meinen Senf dazuzugeben.

Als erstes würde ich überlegen, die erst Zeile zum Titel zu machen und den Titel, der im Betreff steht, ins Gedicht hineinzunehmen. Die erste Zeile erzählt, neben der Ebene der Redewendung, auch von einer Gewalt, die dann aber im Nichts versandet und auch das Bild (und das ist doch klasse!) wird nicht weitergeführt, weitergedacht. So geht es mir wie DonKju, sie ist irgendwie verloren. Erst die letzte Zeile nimmt durch die Erde wieder eine Spur davon auf, aber irgendwie zu lose, daran vorbei?

Verstecken ist aktiviert
Um diesen versteckten Text lesen zu können, mußt du registriert und angemeldet sein.


Ist sicher zu weit weg für dich, aber Angucken schadet ja nicht. ;-)

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5457
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 15.02.2015, 15:58

hey, ich danke euch sehr, flora und donkju!

interessant mal wieder, eure eindrücke und ideen hierzu.

also, zunächst mal, ja, die erste zeile und letzte strophe setzen sich durchaus ab vom rest ...
und vielleicht ist das etwas zu abrupt so.
nun gefällt mir die idee, die erste zeile zum titel zu machen, sehr gut, denn im grunde steht sie als über-schrift ja auch schon hier im text so als solche ... vom gedanken her.
deine lesart gefällt mir schon auch, flora, aber sie ist natürlich "deins" und nicht mehr meins.
(und ich denke schon, dass im "augen"-blick der schopf (kopf) wieder aufgenommen wird ...? sowie die "wirrnis", die ja auch die wirren haare meinen könnte. (ja, da ist er wieder, der krauskopf ;) )

folgende version könnte ich mir nun vorstellen:




der himmel packt das leben beim schopf

wirrnis öffnet
meine hand weiß nicht
was sie empfängt
eine raue schale oder eine blüte
die sich dem augenblick
offenbart
du bleibst, geheimnis
die erde geht
ihren eigenen weg
Zuletzt geändert von birke am 16.02.2015, 10:13, insgesamt 2-mal geändert.
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9470
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 15.02.2015, 18:27

(und ich denke schon, dass im "augen"-blick der schopf (kopf) wieder aufgenommen wird ...?
Ughhh :hut0007: Der Augen Blick tataaa ist für mich schon fast Fasching, vielleicht eine Übersättigungsallergie. Aber so habe ich ihn auch nicht gelesen ... hmm, jetzt schon, da würde ich dann lieber den "moment" nehmen, oder nur die Augen, oder den Blick (was dann auch das Offenbaren schlüssiger machen würde)?
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5457
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 15.02.2015, 20:56

verstehe, flora, fasching, soso :mrgreen:
tjaaa, also wenn, dann auge oder blick. allerdings geht mir dann natürlich die zeitliche komponente verloren ...
muss ich noch mal drüber nachdenken.
danke dir!
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5457
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 16.02.2015, 10:18

so, ich habs mal oben geändert.
der "augenblick", übersättigung hin oder her, ich weiß aber schon, was du meinst, flora, muss dennoch so bleiben, (jedenfalls vorerst ;-) vielleicht sehe ich es nach einer weile auch anders, wer weiß.)
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 11 Gäste