Das letzte Reiskorn

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Wannendicht

Beitragvon Wannendicht » 08.08.2006, 18:22

:pfeifen:

Ach, wie hab ich das vermißt;
Aus nichts entspringt ne große Diskussion.
Wie er den Reis vor mir genießt
Und die Dinge still in sich beschließt,
In Meeresblauen Augen schwimme ich davon.

:pfeifen:

Und welch Vergnügen macht es mir
Ihn wirklich festlich zu bekochen
Das letzte Reiskorn spielt er auf den Lippen
Ich möchts ihm stehlen (und meinen Mund auf seinen stippen)
Das Herze ist mir laut am pochen

:pfeifen:

Ein Kunststück schnippt das Körnchen auf die Nase,
So ist der Mensch ein wahrlich seltsam Tier
Ich kann das Schicksal so nicht fassen
Und ich kann es nicht so einfach lassen;
Ich wünscht, er blieb für immer hier...

:pfeifen:

steyk

Beitragvon steyk » 08.08.2006, 19:14

im untertitel schreibst du - was mir noch dazu eingefallen ist.
ich finde, dir ist eine ganze menge eingefallen.
wegen der kürze sorry
siehe zurück aus der blau-pause

gruß stefan - steyk

Max

Beitragvon Max » 08.08.2006, 21:37

Liebe Wanne,

find ich sehr gelungen - und das trotz Reim, das ist bei mir ne echte Seltenheit ;-).

Nur die Diskussion zu Beginn kann ich nicht ganz einordnen, weil sie so gar nicht wieder auftaucht. Tut dem Gedicht aber keine Abbruch.

Liebe Grüße
Max

Louisa

Beitragvon Louisa » 08.08.2006, 22:18

Hallo Wannendicht!

ich finde das auch sehr schön! "Das letzte Reiskorn" von den Lippen des Gegenübers zu "stippen" (da hätte ich "stehlen" besser gefunden) ist ein hübscher, romantischer Gedanke!

-Also mir hätte dieser Gedanke in einem ungereimten Gedicht vielleicht noch besser gefallen, weil man da so richtig die Sprache ausschöpfen kann.

Ja, aber so ist auch wundervoll!

Liebe Grüße, louisa

rya

Beitragvon rya » 08.08.2006, 22:39

Hallo Wanne.

ich hab da so mein Problem mit dem Ende des Gedichtes.Bis dahin ist es in meiner Lesweise ein Liebesgedicht + auch eine Anspielung auf "alte Gewohnheiten" des Partners.Eine andere Möglichkeit wäre die Beschreibung des Beginns einer neuen Partnerschaft.
Beim letzten Teil habe ich beim Lesen allerdings das Gefühl das zuvor etwas "fehlt".
Auch der Satz:"das letzte Reiskorn spielt er auf den Lippen" stört bei mir den Lesefluss.Wäre "das letzte Reiskorn spielt auf seinen Lippen" eine Alternative?
Trotz der Kritik,gerade die ersten 2 Strophen haben mir gut gefallen.
Gruss,Rya

Wannendicht

Beitragvon Wannendicht » 09.08.2006, 20:42

hallo ihr alle, erstmal danke für die kritik.


stehlend stippen wäre noch eine idee...
wie auch immer, das gedicht ist aus der sicht des harlekins auf einen weiteren harlekin betrachtet (weswegen der begfriff stippen überhaupt so verwendet wird).
vielleicht wirds ja noch ein kasperletheater, wer weiß...


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste