Flehende Liebe

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 05.08.2006, 21:16

Flehende Liebe

Bleich war die Stille
tausend stille Tage des Wartens
rannten leer, blütenleer dahin :
Es fehlte Rot.
Rot war der einzige Gegner von Tod,
Spiegelschatten dein Gesicht
und der Leib eine Papierhülle.
Worte
immer Worte,
wo sind deine roten Münder ?
Es fehlte Braun,
braune Erde für farbige Träume.
Immer warten.
Jahre des Wartens.

Einsam umflog der Sperber die Stirn,
schrie gellend den Ruf : Mach auf die Stirn !
Weite, weite Flüge und Schwingen schwer
riefen : Wo, wo ist die Wehr ?
Es öffnete sich die Stirn : ' Gegen Eden '.

Maiengelb umzittert die Herzen
Osterglocken und Kelche
Silber verloren von Fluren tropft
und lange der Hall, der die Erde erweckt.
Silberflocken zerstoben vorm Frühlingsbild
Hände reihten sich ineinander
zum neuen Tanz im Kreis,
Osterglocken und Kelche umtanzten die Herzen
von sanft und wild, und gelb und rot
nicht morgen, heute ändert sich das Bild :
gelb wird rot, aus eins ward zwei
einsam und wild, einsam und rot,
suchte den Ort des Pochens
einsam und wild.

Blaue Adern, leer der Schlag
und Glocke schlug, das Arnikagelb,
Bilder rasten und rasten :
Warum warst du es nicht ?
Warum hast du die Hände verschmäht,
warum meinen lebenden Dildo gewehrt,
warum den Mund zur Seite gedreht ?

Blaue Adern wurden Tod,
verschmäht von deinen Wunden.
Zuletzt geändert von moshe.c am 05.08.2006, 22:01, insgesamt 1-mal geändert.

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noel
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Beitragvon noel » 05.08.2006, 21:32

Bleich war die Stille
tausend stille Tage des Wartens
rannten leer, blütenleer dahin :
Es fehlte Rot.


gleich zu anfang wird man durch
farben
_gerüche & licht sogartig hineingezogen
in den text,
was mir obsolet ist --> des wartens

Rot war der einzige Gegner von Tod,
Spiegelschatten dein Gesicht
und der Leib eine Papiehülle.


außer dem fehlendem R nicht zu mäkeln
vielleicht aber statt papieRhülle= larve??? geschmackssache, newa

Worte
immer Worte,
wo sind deine roten Münder ?
Es fehlte Braun,
braune Erde für farbige Träume.
Immer warten.
Jahre des Wartens.


der tempiwechsel (wo sind) gefällt,
das 2malige warten ist mir eines zu viel
auch wenn es potenziert
durch die dopplung von worte & braun
nivelliert das doppelte warten sich in meinem ohr
whatever, ein spleen von mir...

das bild ab GEGEN EDEN finde ich metaphorisch fein
_sinnig tolle synergien, fein farbaromen.

das hier ließ ein unfreiwilligen gluckser die kehle ersteigen
warum meinen lebenden Dildo gewehrt,

woltest du diesen laEcherlichen moment zeugen, mir passt er weder in die sinnliche szene zuvor
noch in die schmerzgebundene frage hernach?

verschmäht von deinen Wunden.

fein
psychologisch, nicht die person, die wunden wehrten


gern bewegt worden
noel
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 05.08.2006, 22:18

Sorry wegen des R, manchmal liest man und liest man und schreibt, und dann fehlt sowas. Es ärgert mich immer.
Zum Glück und ein Hoch auf Lektorum.

Zum Dildo, well, ich glaube ich war und bin ein merkwürdiger Mann. Mir passt das hier sehr. Ich kann hier nur aus Männer-Perspektive schreiben mit einer Erfahrung.
Woanders schrieb ich mal: 'Na xxx ist wie beim Zahnarzt: Bitte öffnen sie den Mund und sagen Ah. Der nächste bitte!'
Ist dieses nicht Teil der Flehung hier?

Ich denke es gibt Reziprokes ohne Ende.

Und über Seiten/Teile/Einseitigkeit hinauszugehen........

Danke

Moshe


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