diese drei

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Niko

Beitragvon Niko » 08.01.2013, 08:12

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Zuletzt geändert von Niko am 08.01.2013, 16:40, insgesamt 4-mal geändert.

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 08.01.2013, 08:59

Es sind Aussagen wie "das Meer der Unendlichkeit", welche die Lyrik gemeinhin charakterisieren und mit denen der normale Bürger nichts anfangen kann. Weil es so ein Meer nicht gibt.

Ich finde, das hier ist ein intelligentes Gedicht, welches durch die letzten zwei Verse geschwächt wird.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 08.01.2013, 09:16

Klimperer: Was es "gibt" oder "nicht gibt", sollte eigentlich nicht die Frage sein. Dennoch stimme ich Dir zu: "meer der unendlichkeit" ist eine Wendung, die viele als die Lyrik schlechthin empfinden könnten. Daher kennt "man" es irgendwie schon zu sehr.
Ich finde den Anfang auch am besten - und es könnte nach "hoffe" (1. Strophe) gut enden, finde ich.

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leonie
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Beitragvon leonie » 08.01.2013, 11:14

Lieber Niko,

ich würde einfach "der Unendlichkeit" streichen. Wer mag, kann diese Assoziation dem Meer hinzufügen.

Klimperer, woher weißt Du so genau, dass es so ein Meer nicht gibt? Zumindest in Nikos Gedanken gibt es das. Und schon dadurch hat es eine gewisse Wirklichkeit...
Aber das ist natürlich eine philosophische Diskussion, die hier möglicherweise nicht hin gehört.

Liebe Grüße

leonie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 08.01.2013, 13:25

Hallo Niko,

auch ich würde nur die 1. Strophe lassen und den Rest streichen. Ich fände es so sehr viel intensiver.

Saludos
Gabriella

Niko

Beitragvon Niko » 08.01.2013, 14:27

hallo und danke für eure rückmeldungen!

die fallen ja relativ milde aus. ich habe mit dem schlimmsten gerechnet. auch wegen dem unendlichen meer. was aber hierfür gilt, müsste dann eigentlich auch für die "quellen des lebens" gelten...

ich finde für mich den vorschlag von leonie am akzeptabelsten, "der unendlichkeit" einfach zu streichen. ich wollte am ende eine große bedeutung hineinlegen. es sollte mindestens durchscheinen, dass ich ewigkeit oder / und gott etc meine. das wäre mir schon ein anliegen.
nach der ersten strophe aufhören geht nicht. das ganze soll ja einen prozess darstellen. oder eine prozession. glaube hoffnung und liebe "diese drei" (ich fanddieses "diese drei" immer irgendwie besonders und sie fielen mir jedesmal auf besondere weise auf, wenn -ganz häufig bei hochzeiten - aus dem "hohen lied der liebe" aus dem korintherbrief gelesen wurde"glaube, hoffnung, liebe - diese drei") als separate quellen, die den strom des lebens erst möglich machen, sich dann im laufe eines lebens mit allem möglichen vermischen und dann in den mündungen (also dem, was von alledem noch da ist) angereichert in die "unendlichkeit des meeres" einfließt. dabei schien mir das meerbild so gut zu passen. statt: "bedenke, dass du aus staub geboren bist und wieder zu staub wirst", wäre mir richtiger: "bedenke, dass du aus wasser geboren bist und wieder zu wasser wirst".


welche die Lyrik gemeinhin charakterisieren und mit denen der normale Bürger nichts anfangen kann.
eine ziemlich gefährliche aussage, klimperer. so blöd sind die leute nicht. was unterscheidet einen normalen bürger von dir und mir? bei solchen aussagen darf man sich dann auch nicht wundern, dass die lyrik ein nischendasein führt!
liebe grüße: niko
Zuletzt geändert von Niko am 08.01.2013, 16:42, insgesamt 1-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 08.01.2013, 16:01

Ich glaube, Niko, Du brauchst nicht noch eine besondere Bedeutung in das Ende legen. Das geschieht doch von alleine im Leser, dem Du den Kontext, aus dem die Begriffe stammen in Kombination mit der Wasser/Fluss - Metaphorik anbietest. Zudem ist das Meer selber mit Weite/Unendlichkeit konnotiert...

Liebe Grüße

leonie

Niko

Beitragvon Niko » 08.01.2013, 17:22

du hast recht, leo.....danke nochmals. ich hab´s oben dementsprechend geändert!

liebe grüße - niko

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 08.01.2013, 21:28

ich stolpere über den glaube, auf den ich hoffe, in der vorvorletzten zeile, weil er die liebe, an die ich glaube, relativiert. irgendwie geht das nicht auf für mich.
xanthi

Niko

Beitragvon Niko » 08.01.2013, 22:29

hallo xanthi,

deinen einwand kann ich nachvollziehen. aaaaaaaber....

an die liebe glauben ist ein begriff für sich. der glaube, auf den ich hoffe - das ist für mich wiederum ein begriff für sich. im zweiten falle ist der glaube - zumindest für mich - als etwas religiöses eingesetzt. der glaube an die liebe ist eher punktuell. eben auf die liebe bezogen.

liebe grüße: niko

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 10.01.2013, 15:09

ach so, niko. Ja nach deiner erklärung ergibt sich ein anderes bild. nur wäre ich von allein nicht darauf gekommen, was aber nichts heissen muss.
xanthi

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birke
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Beitragvon birke » 19.01.2013, 23:55

hallo niko, ich finde diesen text sehr, sehr schön und wirklich gut gemacht/ durchdacht.

ein paar "füllwörter" würde ich wohl noch streichen, wäre es mein text, s. u.

und - noch etwas möchte ich zu bedenken geben, über das ich stolpere - "fließen in drei mündungen"? macht das sinn? und - können drei? mündungen münden?? nicht nur vom wort her scheint mir das doppelt gemoppelt.
vielleicht eher - "mögen sie vermengt fließen - in drei armen" - die dann zum schluss ins meer münden???

lg, birke


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Niko

Beitragvon Niko » 20.01.2013, 11:55

hallo birke,

ein fluss mündet ins meer. eh klar. aber ich habe auch nicht geschrieben, dass sie in drei mündungen einfließen, sondern in den drei mündungen fließen. also ein fluss, der sich auflöst in nebenarme die mündungen ins meer bilden. sozusagen ein delta. wie man es von der rhone beispielsweise kennt, die sich in viele kleine flüsse verliert, die dann allesamt ins meer münden http://ars.els-cdn.com/content/image/1-s2.0-S0269749109001389-gr1.jpg
was die füllworte angeht: für mich ist es ein unterschied, ob ich schreibe: "diese drei quellen meines lebens" oder "diese drei sind quellen meines lebens". und auch "in das meer" ist für mich etwas anderes als "ins meer" das wort "das" spielt da ja keine nebenrolle.

liebe grüße und danke für deinen kommentar!

niko

scarlett

Beitragvon scarlett » 20.01.2013, 12:20

Niko hat geschrieben: also ein fluss, der sich auflöst in nebenarme die mündungen ins meer bilden. sozusagen ein delta.



genau, niko, ein fluss löst sich unter umständen in arme, nebenarme - aber nicht in mündungen. und diese arme/nebenarme fließen irgendwann zusammen, münden ins meer.

just my two cents.

liebe grüße,
monika


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