Sommer

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
rya

Beitragvon rya » 20.07.2006, 23:18

für mich
ist Sommer
wie Tod
wenn alles erwacht
werde ich schläfrig
und beginne
zu warten


auf die Kälte
auf den Regen
auf Schnee

die Nähe des Winters
verkündet durch den Herbst

ist die Zeit
des werdens

Max

Beitragvon Max » 20.07.2006, 23:28

Lieb(r) rya,

ich glaube, dieses Gefühl teilen viele mit dir. In der Tat steht ja auch in vielen anderen Gedichten eher der Frühling als der Somemr für die Zeit des Erwachens. Die letzten beiden Zeilen könnte ichmir auch so:

Wenn der Herbst
den Winter ankündigt

ist für mich die Zeit
des werdens


oder so

Wenn der Herbst
den Winter ankündigt

wird für mich Zeit


vorstellen.

Liebe Grüße
max

rya

Beitragvon rya » 20.07.2006, 23:38

Hallo Max.

Danke für deine Reaktion.
Ich bin in lyrischer Hinsicht sehr unbedarft,meine Gedanken putrzeln so aus mir heraus,und werden dann anschliessend von mir - völlig undemokratisch - niedergeschrieben.

Aber ich werde mal über das von Dir angeregte nachdenken.
Habe eine gute Nacht.
RYA
und natürlich auch:
einen lieben Gruss.

deine erste Version fand ich sehr gelungen,wird aufgegriffen.

Max

Beitragvon Max » 20.07.2006, 23:42

Liebe Rya,

wenn das so ist, würde ich sagen: Lass die Gedanken nur purzeln .... es lohnt sich.

Liebe Grüße und gute Nacht!
max

rya

Beitragvon rya » 20.07.2006, 23:50

NUR.

Danke!

Rya

savage

Beitragvon savage » 21.07.2006, 13:10

Dein Gedicht folgt einer guten Idee. Die Worte sind auch gut gewählt,
bis auf die Formulierung mit dem Tod. Daran stosse ich mich ein wenig.
Der Tod selbst kommt abrupt, lässt keine Zeit zum schläfrig werden
und warten. Allerdings fällt mir im Moment auch nichts besseres ein -
die Hitze schränkt mein Denkvermögen wohl ein. Vielleicht wäre die
Formulierung

für mich
ist Sommer
(wie) Müdigkeit

eine annehmbare Variante.

oder:

für mich
ist Sommer
wie Schlaf
wenn alles erwacht
werde ich müde
und beginne
zu warten

Lass deine Gedanken purzeln, wie es Max schon schrieb.

savage

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 21.07.2006, 13:51

Liebe rya,

ich mag das Thema, schon allein, weil es in der Minderheit ist, ich es aber auch (oft, nicht immer) so fühle...man kann das ganze ja auch vom Sommer fort auf eine andere Ebene ziehen...eine emotionale...mir gefällt das....

Ich hätte noch ein paar Ideen:


für mich
ist Sommer
wie der Tod

wenn alles erwacht
werde ich schläfrig
und beginne
zu warten


auf die Kälte
auf den Regen
auf den Schnee (oder du nimmst alle artikel raus, ich würde es nur einhetlich machen)
die Nähe des Winters

ist die Zeit
des Werdens


Wie du siehst, würde ich diese Zeile streichen:

verkündet durch den Herbst
.

Ich verstehe zwar die "Naturbetrachtung", die dahinter steht, empfinde die Schilderungen ohne diese Zeile dennoch intensiver (aber das ist sicherlich meine besondere Empfindung)

psst: Werden in der letzten Zeile wird groß geschrieben...

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 21.07.2006, 14:06

Ich finde Savages Idee mit Schlaf auch nicht schlecht.

Siehst Du mal, was man alles aus deinen Gedichten herausholen kann.

Liebe Grüße
max

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Beitragvon Lisa » 21.07.2006, 14:19

Ja, so habe ich das noch ncht gesehen Max, das mit dem Schlaf wäre toll, rya...schlaf ist ja auch der "Bruder vom Tod", ich finde, das trifft es gut...bin gespannt, was du dazu sagt...auf jeden fall muss dann das schläfrig aber anders...müde wäre schon eien gute Alternative von savage...

Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

rya

Beitragvon rya » 23.07.2006, 21:42

Hallo.

Ich werde Lisas Vorschlag bezüglich der Artikel aufgreifen.

was Schläfrigkeit und Tod betrifft,bin ich anderer Meinung.
Mein Opa (der vor zwei Jahren starb) ,war nach dem Tod seiner Frau nichts anderes als ein "wandelnder Leichnam".
Er bereitete sich darauf vor wieder mit ihr "zusammenzusein".
Ihn aus seiner "Schläfrigkeit" zu erwecken,war kaum möglich.
Der Tod mag schnell kommen,aber die Vorbereitung auf ihn kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
Mein Opa war über Jahre "schläfrig".
und wurde dann aus seiner Sicht erlöst.

pssssssst Lisa: stimmt,da hast du Recht.
.erwischt...

Danke allen die sich mit diesem Text beschäftigt haben.

Schwitzt nicht zu viel.
Rya :117:


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