Kosmisches Ziel

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 30.06.2006, 00:30

Das kosmische Ziel

Verlorner Träume Bürgersteig,
die Welt versinkt in endlos grau,
kein Vogelsang, kein Himmelsblau,
kein Sonnenstrahl, kein grüner Zweig.

Mein Leben ist ein Sauerteig,
ein einsam toter Kerkerbau,
wo bleibt der frische Morgentau,
was soll ich sagen: "Kummer schweig!"

Es werden bessre Zeiten kommen,
ein Frühlingsmorgen folgt der Nacht,
im Grabe bist Du erst vollkommen,

mit Mutter Erde Weltsymphonie,
bist Du Natur, dann ist's vollbracht,
es endet alles in Harmonie.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 30.06.2006, 02:30

Hallo,

irgendwie sind die Sätze/Ausagen so aneinander gereiht, wie bunte Perlen, aber ohne Schnur, unter einem sehr weitläufigem Himmel ohne Leben und Sterben.

moshe.c

Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 30.06.2006, 03:00

Lieber moshe,
Danke für das Metapher,
die Perlen wollen ihre Freiheit nich durch eine Kette verlieren,
unter einem unbegrenzten Himmel wo Leben und Sterben keine Rolle spielen, denn was ist den schon so ein kleines Menschenleben von 70
und wenn hoch kommt 80 und noch ein paar mehr Jahre, wenn es vorbei ist, und unter Milliarden anderen, man sollte es wirklich nicht so wichtig nehmen. Im Tod aber sind wir alle gemeinsam vereint mit unsrer Mutter Erde, das war bei diesem Gedicht mein Gedanke!
LG jürer

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 30.06.2006, 10:44

Hallo Jürer!

Du schriebst mir, daß ich doch konkreter werden soll mit meiner Bewertung deiner Gedichte, ok.
Du schreibst:

Es werden bessre Zeiten kommen,
ein Frühlingsmorgen folgt der Nacht,
im Grabe bist du erst vollkommen,

Das sind drei weise Aussagen so dahin und hintereinander gereiht, wie drei Töpfe im Regal. Mir fehlt die Poesie.

Vorschlag:

Ein Frühlingsmorgen folgt der Nacht,
es werden bessre Zeiten kommen
und im Grabe erst bist du vollkommen,

Für mich hat das jetzt Fluß und ist nicht mehr so holperig. An der Aussage ist auch nichts geändert.

moshe.c

Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 30.06.2006, 11:16

Danke moshe,
für Deine Bemühungen, wirklich sehr lieb,
nur ist jetzt der Anfang Deiner 3 Zeile holprig.

Außerdem ist ja erst der Wunsch da,

Es werden bessre Zeiten kommen,

dann die Begründung,

ein Frühlingsmorgen folgt der Nacht,

so ist es also schlüssiger,
ganz abgesehen vom Rhythmus.

Maija

Beitragvon Maija » 02.07.2006, 12:30

Hallo Jürer,

Im Tod aber sind wir alle gemeinsam vereint mit unsrer Mutter Erde, das war bei diesem Gedicht mein Gedanke!


Dies empfand ich auch so beim lesen.

Mich macht dein Gedicht etwas nachdenklich und ich sehe die Form und den Inhalt als perfekt an.
Leider bin ich aber kein Profi und beurteile nur aus dem Bauch heraus.
In deinem Gedicht steckt viel Wahrheit und das gefällt mir halt gut.

Mein Leben ist ein Sauerteig,


Hier musste ich etwas schmunzeln, obwohl du dies nicht beabsichtigt hast. Nun gut, wenn dein Leben ein Sauerteig ist, soll es so bleiben :mrgreen:

Gruß Maija

Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 02.07.2006, 13:06

danke fürs Lesen und Resümieren,
ist das nicht die Erlösung von allem Leid und quasi unsere Vollendung?
dazu fällt mir Led Zeppelin ein:
"Now we are one and one is all to be a rock and not a roll."
LG jürer

Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 07.07.2006, 19:10

Das kosmische Ziel

Verlorner Träume wüster Bürgersteig,
die Welt versinkt in endlos trübem Grau,
kein Vogelsang, kein klares Himmelsblau,
kein Sonnenstrahl, kein bunter Blütenzweig.

Mein Leben ist ein bleicher Sauerteig,
ein einsam kalter, toter Kerkerbau,
wo bleibt der malerische Morgentau,
was soll darauf ich sagen: "Kummer schweig!"

Es werden wieder bessre Zeiten kommen,
ein Frühlingssamen folgt der dunklen Nacht,
im Grabe ruhend - einst sind wir vollkommen,

mit Mutter Erde, Weltensymphonie,
im Einssein mit Natur ist es vollbracht,
so enden kosmisch wir in Harmonie.

Wannendicht

Beitragvon Wannendicht » 10.07.2006, 17:04

also ich, der sich um den versrhytmus nicht so sehr schert muß sagen, daß das gedicht eine getragene aussagekräftigkeit besitzt.

die zweite version ist flüssiger und ich würde sie so lassen.

das gedicht beginnt mit einer leichten depression, die sich aber im laufe der verse sehr gut auflöst.
das lyrische ich verweilt im sphärenklang und läßt sich tragen...

bitte mach ein lied daraus...es ist eins!

f´ly wanne

Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 11.07.2006, 04:27

danke für Dein schön gekleidetes Lob! §blumen§
Eine Melodie ist mir dazu noch nicht eingefallen,
bin zurzeit mehr am Schreiben als am Komponieren,
na ja, das kann sich ja wieder ändern,
alles zu seiner Zeit,
auf jeden FALL ein guter Vorschlag. :grin:
Adios
jürer


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