Wege zum Herzen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
AkustischeSchärfe

Beitragvon AkustischeSchärfe » 07.06.2011, 17:51

AkustischeSchärfe.
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noel
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Beitragvon noel » 07.06.2011, 18:19

Die Kunst, das Tier zum Mensch zu erheben.

das zuerScheint mir hier zu viel :O)~
ansonsten erInnert es
auf geWisse weise
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

AkustischeSchärfe

Beitragvon AkustischeSchärfe » 07.06.2011, 18:23

Das Schema in jeder Strophe lautet:

xXxxXxXxxX
xXxxXxXxxX
xXxxXxXxxX
xXxXxXxxXx

Also nicht alternierend.


Gruß


AkustischeSchärfe

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 07.06.2011, 18:40

Hallo AkustischeSchärfe, erst einmal ein paar Details: Dein Beginn ist nicht nur doppelt, sondern gleich dreifach "gemoppelt", denn was unsichtbar ist, kann niemand sehen und ist folglich dem Auge verborgen.

Und müsste es nicht heißen das Tier zum MenschEN zu erheben - ich bin mir da unsicher, aber irgendwas stimmt m. E. bei Deiner Wendung nicht - abgesehen davon, dass ich sie nicht verstehe.

Ich würde auch schreiben Musik, du aller Hörenden Sprache ...

Und kann man wahr steigern?


Mein Eindruck: Dein Text lässt mich an die Ästhetik des 19. Jh. denken, aufwändig-dekorative Fassaden und eher Schlichtes dahinter ... (sorry)

eve
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Beitragvon eve » 07.06.2011, 19:01

Wer kann schon das sehn', was unsichtbar blüht,
Dem Auge verborgen, wie der Vernunft?

Ja, das ist ja wohl klar, dass niemand das Unsichtbare sehen kann, noch dazu, wenn es dem Auge verborgen ist... :-)
Das ist ein Beginn, der schwülstig klingt und eigentlich nicht viel Sinn macht. Tut mir leid.

Zum Glück, denn verderben würde sofort
Die Kunst, das Tier zum Mensch zu erheben.
Diese zwei Zeilen verstehe ich absolut nicht. Was für eine Kunst, ein Tier zum Menschen ( so heisst es übrigens) zu erheben? Und wodurch würde diese eigenartige Kunst verderben? Wenn man das Unsichtbare sehen könnte?
Oder willst du umgekehrt sagen, wenn man ein Tier zum Menschen erhebt, würde die Kunst verdorben werden? Dann ist das aber ein gänzlich verdrehter Satz.

Reinst und wahrst?

Tut mir wirklich leid - aber wie ich es auch drehe und wende, kann ich dem Ganzen wenig Sinn entlocken, es ist aber auch nicht so, dass mein Gefühl oder meine Phantasie sich irgendwie angesprochen fühlen würden.
Ich wünsche dir, dass du hiefür noch geneigtere Leser findest!

Eve

AkustischeSchärfe

Beitragvon AkustischeSchärfe » 07.06.2011, 19:10

Ja es ist schlicht, wie alles lyrische von mir. Für mich gehört es zur Lyrik, sich einen Grundgedanken/Gefühl zu nehmen, und ihn durch Schmückung anderen zugänglich zu machen - viele können gleiches denken, aber unterschiedlich auffassen und gewichten. Ich wollte meine Gewichtung übersetzen.

Die Beklagung der Logik kann ich verstehen, doch ist dies hier keine Existenzphillosophie, keine Wissenschafft.

Und mit Gegensätzen zu spielen halte ich für ein legitimes Stilmittel in der Lyrik.

Anscheinend gibt es erhebliche Verständnis Probleme und ich muss gestehen, belustigt zu sein. Naja, jeder der mich näher kennt, verstand den Text auf anhieb. Ich habe zu viel verlangt, das tut mir sehr leid.

Ich könnte jetzt alles aufklären, und ich bin mir sicher, dass dann alle Einwände bezüglich der Logik verschwunden wären - aber das ist mir zu billig.

Schade, dass das Gedicht nicht ankam. Vielleicht beim nächsten Mal ;)

Liebe Grüße,



AkustischeSchärfe.
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AkustischeSchärfe

Beitragvon AkustischeSchärfe » 07.06.2011, 19:13

Ein Tipp doch: die erste Strophe enthält eine Klage, verpackt als eine rhetorische Frage. Eine Antwort folgt. Habt ihr eigentlich schon mal Hunde zeichnen sehen?


Gruß


Akustische Schärfe.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 07.06.2011, 19:16

Ich könnte jetzt alles aufklären, und ich bin mir sicher, dass dann alle Einwände bezüglich der Logik verschwunden wären - aber das ist mir zu billig.


Dann hätt' ich gern die Billigversion, vom Wühltisch, sozusagen! Ich würde nämlich gern verstehen, was Dein Text (ungefähr jedenfalls) will.

AkustischeSchärfe

Beitragvon AkustischeSchärfe » 07.06.2011, 19:26

Amanita, das ehrt mich. Trotz des Sarkasmus, ich mag Sarkasmus.

Viel mehr wollte ich mit diesen Versen nicht erreichen (Interesse wecken, Sensibilisierung). Auch wenn ich das Denken an dieser Stelle eigentlich dem Leser überlassen möchte, werde ich heute Abend näheres zu diesen Wulst aus Sinnlosigkeiten sagen. Quasi als Gegenleistung für echtes Interesse.

eve
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Beitragvon eve » 07.06.2011, 19:30

anderen zugänglich zu machen...
mhm. darauf käme es an!

AkustischeSchärfe

Beitragvon AkustischeSchärfe » 07.06.2011, 19:38

Zugänglich machen heißt nicht, das fertige Bild vor zu malen. Das wäre ebenfalls zu billig für mich ;)

Ich sehe jedenfalls ein, dass ich keine leichten Formulierungen wählte. Das ist aber mein Stil.

Ich beiße mir gern die Zähne aus.


Gruß


AkustischeSchärfe.

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 07.06.2011, 20:04

Hunde zeichnen gesehen hab ich noch nicht - aber es gibt doch musikalische Tiere?
Natürlich kommen Walgesänge mit Goreckis Dritter nicht mit, aber manche Rap-Produktion könnten sie in punkto Phantasie und Harmonie locker toppen :o)
Nur mal so eingeworfen ....
Gruß von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

AkustischeSchärfe

Beitragvon AkustischeSchärfe » 07.06.2011, 20:21

Danke, sehr tiefgeündig.

AkustischeSchärfe

Beitragvon AkustischeSchärfe » 07.06.2011, 20:25

Wer kann schon das sehn', was unsichtbar blüht,
Dem Auge verborgen, wie der Vernunft?
Zum Glück, denn verderben würde sofort
Die Kunst, das Tier zum Mensch zu erheben.

O Klang, mit Struktur versehen vom Geist!
Zu flach das Geräusch und leblos die Form,
Genug ist nicht Wort, zu schwach ist der Glanz -
Musik, du aller hörenden Sprache!

Die Tücke des Sprechens meidest du klug,
Entsendest den Sinn, vor Färbung geschützt,
In reinster und wahrster Art in das Herz:
Wo Missverständnis Zugang nicht findet!




So, nun habe ich mein Gedicht auf brutalste, unnötig gründliche Weise seziert. Die 3 Absätze repräsentieren die 3 Strophen. Allerdings ist es Prosa, die Aussage wurde übertragen, doch muss meine "Übersetzung" nicht unbedingt chronologisch, den Versen entsprechend, innerhalb der Absätze gestaltet sein. Viel Spaß!




Nicht offensichtlich ist für uns selbst, was uns die Gabe der Kunst verleiht.
Zum Glück! Wären wir fähig, diese Menschentugend, Kunst genannt, zu verstehen, zu methodisieren, wäre unser Zauber verloren und der Mensch wäre nur noch ein komplexeres Tier.

O Musik, von der unsrigen, besagten geheimen Gabe erschaffen! Was ist schon das rohe Geräusch gegen unsere melodische, in jedes Ohr fliegende Sprache, in dem wir unsere Kraft gebrauchen, die geheime, um Geräuschen Sinn einzuhauchen?

Diese Sprache, Musik genannt, trägt den Sinn direkt ins Herz: Keine sprachlichen Barrieren oder emotionale Missverständnisse vermögen diese reine und wahre Sprache zu trüben.




Mir geht es hier keineswegs aber nur um Musik oder Kunst. Doch fürs grobe Verständnis sollte es reichen, sind ja nicht mehr viele Gedanken zu denken übrig, um es vollends zu verstehen. Ja, jeder für sich.


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