Ich verletzte mich so sehr
an deinem Wort
dass es in meinem Denken blutet
und meine Tränen
in giftigen Staub tropfen.
ohne Titel
Liebe Amanita,
das scheint mir noch nicht so ganz die wilde Form zu haben, die drin angelegt ist. Ein blutendes Denken empfinde ich als nicht geglücktes Bild (wie wäre: dass es in mein Denken blutet?), ebenso der "giftige" Staub als Empfänger der Schmerzenstränen. Das 'ich habe mich verletzt' ist ja sicher sehr bewußt verwendet, es zieht dem Gedicht aber schon im Eingang den Zahn, bringt so was reflektives, analytisches rein, was ich im Rest des Gedichtes nicht mehr sehen kann.
Grüße
Franz
das scheint mir noch nicht so ganz die wilde Form zu haben, die drin angelegt ist. Ein blutendes Denken empfinde ich als nicht geglücktes Bild (wie wäre: dass es in mein Denken blutet?), ebenso der "giftige" Staub als Empfänger der Schmerzenstränen. Das 'ich habe mich verletzt' ist ja sicher sehr bewußt verwendet, es zieht dem Gedicht aber schon im Eingang den Zahn, bringt so was reflektives, analytisches rein, was ich im Rest des Gedichtes nicht mehr sehen kann.
Grüße
Franz
Hallo Amanita,
inhaltlich habe ich hier eigentlich wenig Schwierigkeiten. Trotzdem macht mir das Gedicht zu schaffen! Ich glaube, es liegt (wie neulich schon einmal bei einem Gedicht Leonies, und wie eigentlich auch bei meinem "Tee") daran, dass zwei Ordnungsmuster vollständig ausgebildet werden - einmal die Satzordnung, und einmal die Gedichtordnung in Form der Zeilenumbrüche - wo eigentlich nur eine gebraucht wird. Dadurch entsteht bei mir ein Eindruck von "zuviel". Ohne Satzordnung klänge es vielleicht so?!
An deinem Wort
So sehr verletzt
In meinem Denken blutet es
Tränen
Tropfen in giftigen Staub
Ich gebe aber gerne zu, dass da bestimmte eigene Vorlieben eine Rolle spielen - zum Beispiel das Misstrauen gegen "dass-Sätze" und das Unbehagen über zuviele Pronomen (hier etwa das doppelte "meinem" / "meine").
Ferdigruß!
inhaltlich habe ich hier eigentlich wenig Schwierigkeiten. Trotzdem macht mir das Gedicht zu schaffen! Ich glaube, es liegt (wie neulich schon einmal bei einem Gedicht Leonies, und wie eigentlich auch bei meinem "Tee") daran, dass zwei Ordnungsmuster vollständig ausgebildet werden - einmal die Satzordnung, und einmal die Gedichtordnung in Form der Zeilenumbrüche - wo eigentlich nur eine gebraucht wird. Dadurch entsteht bei mir ein Eindruck von "zuviel". Ohne Satzordnung klänge es vielleicht so?!
An deinem Wort
So sehr verletzt
In meinem Denken blutet es
Tränen
Tropfen in giftigen Staub
Ich gebe aber gerne zu, dass da bestimmte eigene Vorlieben eine Rolle spielen - zum Beispiel das Misstrauen gegen "dass-Sätze" und das Unbehagen über zuviele Pronomen (hier etwa das doppelte "meinem" / "meine").
Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Hallo Amantia!
Da die reine Aussage "Das wollte ich so" nicht wirklich ergiebig ist, wäre es schön, du könntest noch ein Wort darüber verlieren, warum du es so wolltest
Die Frage nach den Pronomen etwa hat ja auch gar nichts mit dem Satz zu tun.
Ferdigruß!
Da die reine Aussage "Das wollte ich so" nicht wirklich ergiebig ist, wäre es schön, du könntest noch ein Wort darüber verlieren, warum du es so wolltest

Ferdigruß!
Zuletzt geändert von ferdi am 17.01.2011, 21:24, insgesamt 1-mal geändert.
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Weiß ich, ferdi, dass sich das nicht "ergiebig" anhört, wenn man betont, man wollte es so. Mehr kann ich aber auf eine solche Umstrukturierung wie Deine nicht sagen. Die abgeschlossene Aussage, das Abgeschlossensein war mir hier halt wichtig, z. B. im Gegensatz zu den Heidelbeerjahren, die ich bewusst eine Art Torso angelegt habe.
In mein Denken blutet hört sich für mich nicht heftig genug an, meine Version empfinde ich als "schmerzhafter". Manche von Euren Vorschlägen habe ich halt schon "durch".
In mein Denken blutet hört sich für mich nicht heftig genug an, meine Version empfinde ich als "schmerzhafter". Manche von Euren Vorschlägen habe ich halt schon "durch".
Hallo Amanita!
Na dann entschuldige, dass ich mich zu Wort gemeldet habe - ich werde mal sehen, ob sich das in Zukunft vermeiden lässt. Zumindest solange, bis ich die Fähigkeit erlangt habe, nur aus der Ansicht deiner Gedichte zu wissen, was du schon "durch" hast.
Ferdigruß!
Na dann entschuldige, dass ich mich zu Wort gemeldet habe - ich werde mal sehen, ob sich das in Zukunft vermeiden lässt. Zumindest solange, bis ich die Fähigkeit erlangt habe, nur aus der Ansicht deiner Gedichte zu wissen, was du schon "durch" hast.
Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Nu' sei mal nicht beleidigt, ferdi *nichtganzernstgemeint* - manchmal ergibt es sich eben, dass man die vorgeschlagenen Varianten selbst schon "hatte". Ein andermal gibt es ganz neue, spannende Sichtweisen von Euch, auf die man selbst nicht gekommen ist und wahrscheinlich auch nie gekommen wäre.
Hallo Amantia!
Ich bin nicht beleidigt. Aber eine Sache, die ich eben schon "durch" habe, ist, mit Leuten über ihre Gedichte reden zu wollen, die "Ich wollte das so" für einen ausreichenden Gesprächsbeitrag halten. Denn die dabei gemachten Erfahrungen zeigen: das lohnt einfach nicht. Und dann muss ich ja nicht meine und die Zeit anderer für Dinge in Anspruch nehmen, von denen ich weiß, dass sie nirgendwohin führen.
Stell doch Gedichte, bei denen du eigentlich gar keine Rückmeldungen zu Beiträgen geben möchtest, einfach im Publicus ein!
Ferdigruß
Ich bin nicht beleidigt. Aber eine Sache, die ich eben schon "durch" habe, ist, mit Leuten über ihre Gedichte reden zu wollen, die "Ich wollte das so" für einen ausreichenden Gesprächsbeitrag halten. Denn die dabei gemachten Erfahrungen zeigen: das lohnt einfach nicht. Und dann muss ich ja nicht meine und die Zeit anderer für Dinge in Anspruch nehmen, von denen ich weiß, dass sie nirgendwohin führen.
Stell doch Gedichte, bei denen du eigentlich gar keine Rückmeldungen zu Beiträgen geben möchtest, einfach im Publicus ein!
Ferdigruß

Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Für bestimmte Elemente hat man sich eben entschieden - das heißt aber doch keinesfalls, dass man "keine Rückmeldung" haben will!
Du wirst doch zugeben, ferdi, dass der "Grad der Entschiedenheit" nicht bei jedem Text gleich ist.
Es ging im übrigen doch hauptsächlich um den abgeschlossenen Satz, den ich haben wollte. Was ist daran verwerflich? Habe ich mich hier im allgemeinen so unflexibel oder sogar dümmlich gezeigt, wie Du mich gerade (ansatzweise) hinstellst?
Du wirst doch zugeben, ferdi, dass der "Grad der Entschiedenheit" nicht bei jedem Text gleich ist.
Es ging im übrigen doch hauptsächlich um den abgeschlossenen Satz, den ich haben wollte. Was ist daran verwerflich? Habe ich mich hier im allgemeinen so unflexibel oder sogar dümmlich gezeigt, wie Du mich gerade (ansatzweise) hinstellst?
Hallo Amanita!
Es spricht doch überhaupt nichts dagegen, dass eine Dichterin sich "für bestimmte Elemente entscheidet".
Nur: Die Weigerung, über die Gründe für diese Entscheidungen Auskunft zu geben, verhindert, dass auch der Kommentator etwas mitnehmen kann. Denn das sagt ja im wesentlichen: wenn jemand sich zu Wort meldet, der "ganz neue, spannende Sichtweisen" anbietet, bekommt er ein Gespräch zugestanden, weil die Dichterin das interessant findet - während derjenige, der etwas anspricht, das schon "durch" ist, mit einem "Das wollte ich so" abgespeist wird, welches das Gespräch über das, was ihn interessiert, verweigert.
Du wirst mir zugestehen, dass ich diese Art Austausch für nicht erstrebenswert halte.
Ferdigruß!
Es spricht doch überhaupt nichts dagegen, dass eine Dichterin sich "für bestimmte Elemente entscheidet".
Nur: Die Weigerung, über die Gründe für diese Entscheidungen Auskunft zu geben, verhindert, dass auch der Kommentator etwas mitnehmen kann. Denn das sagt ja im wesentlichen: wenn jemand sich zu Wort meldet, der "ganz neue, spannende Sichtweisen" anbietet, bekommt er ein Gespräch zugestanden, weil die Dichterin das interessant findet - während derjenige, der etwas anspricht, das schon "durch" ist, mit einem "Das wollte ich so" abgespeist wird, welches das Gespräch über das, was ihn interessiert, verweigert.
Du wirst mir zugestehen, dass ich diese Art Austausch für nicht erstrebenswert halte.
Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Ich weigere mich doch gar nicht.
Der abgeschlossene Satz weist auf Anfang und Ende einer Beziehung hin (oder soll es jedenfalls) und lässt ferner die Vorstellung eines gewissen Restes von Selbstbewusstsein zu, da es sich um eine Aussage handelt. Das Ich ist verletzt, aber es geht nicht unter. Satzfragmente hätten da für mich einfach nicht gepasst. Mag sein, dass das einfach nur ein subjektiver Angang ist und dass es ungezählte Argumente dagegen gibt.
Und den Ort zu betonen, wo es blutet, fand ich selbst plausibler als die Richtung, wohinein es blutet. Vor allem aber fand ich die zusätzliche Silbe besser.
Ferner wollte ich mal mit solchen "gefährlichen" Worten wie Blut und Tränen arbeiten, die ich sonst fast nie benutze.
Der abgeschlossene Satz weist auf Anfang und Ende einer Beziehung hin (oder soll es jedenfalls) und lässt ferner die Vorstellung eines gewissen Restes von Selbstbewusstsein zu, da es sich um eine Aussage handelt. Das Ich ist verletzt, aber es geht nicht unter. Satzfragmente hätten da für mich einfach nicht gepasst. Mag sein, dass das einfach nur ein subjektiver Angang ist und dass es ungezählte Argumente dagegen gibt.
Und den Ort zu betonen, wo es blutet, fand ich selbst plausibler als die Richtung, wohinein es blutet. Vor allem aber fand ich die zusätzliche Silbe besser.
Ferner wollte ich mal mit solchen "gefährlichen" Worten wie Blut und Tränen arbeiten, die ich sonst fast nie benutze.
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