Wenn
bittersüß
klebt Stolz an Lippen
seit Lenzen unberührt
dann
wirft Schatten
selbst ein Regenbogen
auf makelloses Tuch
doch
unbemerkt
reift sommernächtens
tiefblau ein leiser Traum
Frühsommerblues
Liebe Cornelia,
ich bin, was Dein Gedicht angeht, gespalten (vielleicht bin ich das auch sonst, aber das tut hier nichts zur Sache
).
Zum einen benutzt Du Bilder und Worte, die sehr gebräuchlich sind. Der Regenbogen ist ein gutes Beispiel dafür. In so vielen Gedichten, die man in den Foren liest, spielt er eine Rolle (vielleicht eines der allerhäufigsten Bilder neben Herz, Mond oder Schmetterling). Das erzeugt bei mir als Leser eine große Skepsis. Umgekehrt gehst Du dann mit den Bildern so um, dass man ein Potenzial sieht, beispielsweise finde ich es originell, dass der Regenbogen einen Schatten wirft.
Inhaltlich habe ich ein wenig Schwierigkeiten zu verstehen, was Du sagen willst. Die ersten zwei Strophen (zu grob) zusammengefasst, sagen, wenn jemand so stolz ist, wirft selbst der Regenbogen Schatten ... und dann reift einTraum, aber ich weiß nicht, welcher. Hm, kannst Du mir weiterheflen?
Liebe Grüße
Max
ich bin, was Dein Gedicht angeht, gespalten (vielleicht bin ich das auch sonst, aber das tut hier nichts zur Sache
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Zum einen benutzt Du Bilder und Worte, die sehr gebräuchlich sind. Der Regenbogen ist ein gutes Beispiel dafür. In so vielen Gedichten, die man in den Foren liest, spielt er eine Rolle (vielleicht eines der allerhäufigsten Bilder neben Herz, Mond oder Schmetterling). Das erzeugt bei mir als Leser eine große Skepsis. Umgekehrt gehst Du dann mit den Bildern so um, dass man ein Potenzial sieht, beispielsweise finde ich es originell, dass der Regenbogen einen Schatten wirft.
Inhaltlich habe ich ein wenig Schwierigkeiten zu verstehen, was Du sagen willst. Die ersten zwei Strophen (zu grob) zusammengefasst, sagen, wenn jemand so stolz ist, wirft selbst der Regenbogen Schatten ... und dann reift einTraum, aber ich weiß nicht, welcher. Hm, kannst Du mir weiterheflen?
Liebe Grüße
Max
Ich kann im Gegensatz zu dir ,Max,
mit dem Gedicht direkt einen Bezug herstellen, ich empfinde ihn sogar als sehr einfach....
Eine unberührte Frau ist seit langem stolz, frustriert, verschlossen,
doch in einer Nacht im Sommer kommen ihr blaue Träume.
Liebe
Cornelia,
ich weiß ja nicht, ob du das so gemeint hast.
Ich selber finde nicht, dass in diesem Gedicht abgegriffene Bilder sind, ein Regenbogen, der Schatten wirft, ist , wie du Max selber sagst, ja originell.
Mir gefällt auch die Aufteilung in "Wenn----Dann----Doch", auch dies finde ich originell.
Für mich kommt das Gedicht ganz leise und schlicht daher und beschreibt eine ganz berührende Bewegung von der Verschlossenheit hin zur Öffnung.
Grüße
Cara
mit dem Gedicht direkt einen Bezug herstellen, ich empfinde ihn sogar als sehr einfach....
Eine unberührte Frau ist seit langem stolz, frustriert, verschlossen,
doch in einer Nacht im Sommer kommen ihr blaue Träume.
Liebe
Cornelia,
ich weiß ja nicht, ob du das so gemeint hast.
Ich selber finde nicht, dass in diesem Gedicht abgegriffene Bilder sind, ein Regenbogen, der Schatten wirft, ist , wie du Max selber sagst, ja originell.
Mir gefällt auch die Aufteilung in "Wenn----Dann----Doch", auch dies finde ich originell.
Für mich kommt das Gedicht ganz leise und schlicht daher und beschreibt eine ganz berührende Bewegung von der Verschlossenheit hin zur Öffnung.
Grüße
Cara
Hallo Cornelia,
ich habe dein Gedicht verstanden.
Ich finde du hast Sehnsucht mal anders beschrieben als üblich.
Oder das Zugänglichwerden für Gefühle.
was mich irritiert ist die Satzstellung. warum hast du jeweuls das Prädikat vor das Subjekt gesetzt?
Ich nehme an, aus stilistischen Gründen, weil es sdir vielleicht so gehobener, ungewöhnlicher klingt.
Ich halte das aber für keine gute Lösung, denn dadurch ist die Sprache auch reichlich umständlich.
Wie wäre z. B. Vers 1 so:
"Wenn Stolz
bittersüß
an Lippen klebt
die seit Lenzen unberührt"
usw...
Vor allen Dingen in der Kostellation mit dem "Wenn"/ "Dann/""Doch"
Dieser Vers gewinnt ferner von der Sprachmelodie her, die Vokale "i" und "ü" korrespondieren besser.
Bei Vers 2 sehe ich das auch so.
Nur beim letzten Vers, da würde ich nicht ändern, weil das "unbemerkt" zu Beginn den Leser zwingt, eine Zäsur zu machen, die hier auch passt.
Liebe Grüße
Gerda
ich habe dein Gedicht verstanden.
Ich finde du hast Sehnsucht mal anders beschrieben als üblich.
Oder das Zugänglichwerden für Gefühle.
was mich irritiert ist die Satzstellung. warum hast du jeweuls das Prädikat vor das Subjekt gesetzt?
Ich nehme an, aus stilistischen Gründen, weil es sdir vielleicht so gehobener, ungewöhnlicher klingt.
Ich halte das aber für keine gute Lösung, denn dadurch ist die Sprache auch reichlich umständlich.
Wie wäre z. B. Vers 1 so:
"Wenn Stolz
bittersüß
an Lippen klebt
die seit Lenzen unberührt"
usw...
Vor allen Dingen in der Kostellation mit dem "Wenn"/ "Dann/""Doch"
Dieser Vers gewinnt ferner von der Sprachmelodie her, die Vokale "i" und "ü" korrespondieren besser.
Bei Vers 2 sehe ich das auch so.
Nur beim letzten Vers, da würde ich nicht ändern, weil das "unbemerkt" zu Beginn den Leser zwingt, eine Zäsur zu machen, die hier auch passt.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda, liebe Cara, lieber Max,
mir ging beim Schreiben dieses Gedichtes einfach die Frage "wie kann ich Blues in einem Gedicht einfangen" im Kopf herum.
Blues hat ja was mit Melodie zu tun, mit Melancholie und mit einem Hoffnungselement - und natürlich auch mit Träumen.
Ich habe mir Liedtexte dazu angeschaut.
Ich hätte auch einen sozialen Aspekt wählen können (Frau mit Kindern sitzt allein zu Hause und wartet auf einen desinteressierten Ehemann, der gerade das letzte Geld vertrinkt)
Nach mehreren Ansätzen dieser Art kam dann dieses Gedicht dabei heraus. Es sollte auch im Aufbau sowas wie Liedstrophen - angedeutet - haben.
Ich habe den Grundgedanken solange in poetische Bilder gefasst, bis nur noch ein Gerüst übrig war.
Es war ein Versuch, von dem ich selbst nicht weiss, ob er mir gefällt.
Mit lieben Grüßen
Cornelia
mir ging beim Schreiben dieses Gedichtes einfach die Frage "wie kann ich Blues in einem Gedicht einfangen" im Kopf herum.
Blues hat ja was mit Melodie zu tun, mit Melancholie und mit einem Hoffnungselement - und natürlich auch mit Träumen.
Ich habe mir Liedtexte dazu angeschaut.
Ich hätte auch einen sozialen Aspekt wählen können (Frau mit Kindern sitzt allein zu Hause und wartet auf einen desinteressierten Ehemann, der gerade das letzte Geld vertrinkt)
Nach mehreren Ansätzen dieser Art kam dann dieses Gedicht dabei heraus. Es sollte auch im Aufbau sowas wie Liedstrophen - angedeutet - haben.
Ich habe den Grundgedanken solange in poetische Bilder gefasst, bis nur noch ein Gerüst übrig war.
Es war ein Versuch, von dem ich selbst nicht weiss, ob er mir gefällt.
Mit lieben Grüßen
Cornelia
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hallo Cornelia,
mal abgesehen von dem Text, den ich eigentlich als solchen ganz schön und gut getaktet finde, war ich aber ein bisschen enttäuscht, weil ich dem Blues im Titel auf den Leim ging. Für mich trägt Blues (im ursprünglichen Sinne) immer Leid und Schmerz mit. Das fand ich dann leider nicht. Bist du Musikerin?
Gruß, Tom.
mal abgesehen von dem Text, den ich eigentlich als solchen ganz schön und gut getaktet finde, war ich aber ein bisschen enttäuscht, weil ich dem Blues im Titel auf den Leim ging. Für mich trägt Blues (im ursprünglichen Sinne) immer Leid und Schmerz mit. Das fand ich dann leider nicht. Bist du Musikerin?
Gruß, Tom.
Hallo Tom,
nein, leider bin ich keine Musikerin, aber mein Mann ist Musiker und meine beiden Söhne auch.
Zu meinem Verständnis für Blues: Ich sehe Schmerz eher im Sinne von Wehmut oder Melancholie beim Blues - nicht den krassen Verlustschmerz, sondern subtil und verhalten mit einer Möglichkeit zur Wende in Hoffnung.
Ich habe mir einige Bluestexte angehört. Die Probleme in der kleinsten sozialen Einheit, der Familie, spielen schon eine Rolle.
Am Anfang des Gedichtes stand eine Geschichte wie weiter oben beschrieben. Es war ein arbeitsloser Ehemann, der seine Frau vernachlässigt und seine Zeit in der Kneipe verbracht hat und so seine Familie der Armut ausgesetzt hat. Das war mir aber zu wenig lyrisch.
Außerdem war es ein Versuch.
Mit lieben Grüßen
Cornelia
nein, leider bin ich keine Musikerin, aber mein Mann ist Musiker und meine beiden Söhne auch.
Zu meinem Verständnis für Blues: Ich sehe Schmerz eher im Sinne von Wehmut oder Melancholie beim Blues - nicht den krassen Verlustschmerz, sondern subtil und verhalten mit einer Möglichkeit zur Wende in Hoffnung.
Ich habe mir einige Bluestexte angehört. Die Probleme in der kleinsten sozialen Einheit, der Familie, spielen schon eine Rolle.
Am Anfang des Gedichtes stand eine Geschichte wie weiter oben beschrieben. Es war ein arbeitsloser Ehemann, der seine Frau vernachlässigt und seine Zeit in der Kneipe verbracht hat und so seine Familie der Armut ausgesetzt hat. Das war mir aber zu wenig lyrisch.
Außerdem war es ein Versuch.
Mit lieben Grüßen
Cornelia
Liebe Cornelia,
ich finde dieser text hat Ähnlichkeit (vom Arrangement) mit Caras Text unter Kurzlyrik: Erkenntnis ( Dreizeiler-Triptichon)
(Hier der Link: http://www.blauersalon.net/online-literaturforum/viewtopic.php?t=2181).
Mir gefällt der Klang der drei Strophen und die zwei Ebenen des
Wenn - dann - doch.
ich finde du schaffst es bekannte Bilder gekonnt umzusetzen, sodass ich auch einen Regenbogen lesen mag, das ist nicht leicht! Ja, mir gefällt sogar die zweite Strophe am besten, sie ist sehr rein. Und gleich danach kommen die andern beiden. :-$
Ich brauche noch ein paar Texte, um wirklich zu lesen, wie du schreibst :grin:
ich finde dieser text hat Ähnlichkeit (vom Arrangement) mit Caras Text unter Kurzlyrik: Erkenntnis ( Dreizeiler-Triptichon)
(Hier der Link: http://www.blauersalon.net/online-literaturforum/viewtopic.php?t=2181).
Mir gefällt der Klang der drei Strophen und die zwei Ebenen des
Wenn - dann - doch.
ich finde du schaffst es bekannte Bilder gekonnt umzusetzen, sodass ich auch einen Regenbogen lesen mag, das ist nicht leicht! Ja, mir gefällt sogar die zweite Strophe am besten, sie ist sehr rein. Und gleich danach kommen die andern beiden. :-$
Ich brauche noch ein paar Texte, um wirklich zu lesen, wie du schreibst :grin:
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Lisa,
stimmt, vom Arrangement her waren in diesem Gedicht erst nur die Dreizeiler, wie bei Cara - die Verbindungswörten kamen erst später dazu.
Damit Du einen Einblick bekommst, wie ich schreibe, stelle ich mal noch einige ältere Gedichte von mir ein.
......und Du wirst sehen, ich bin sehr experimentierfreudig...
Liebe Grüße
Cornelia
stimmt, vom Arrangement her waren in diesem Gedicht erst nur die Dreizeiler, wie bei Cara - die Verbindungswörten kamen erst später dazu.
Damit Du einen Einblick bekommst, wie ich schreibe, stelle ich mal noch einige ältere Gedichte von mir ein.
......und Du wirst sehen, ich bin sehr experimentierfreudig...
Liebe Grüße
Cornelia
Liebster Freund, Baum meines Lebens
mein Schweigen, mein Gedanke, Sinn meines Strebens
Du bist meine Kerze und auch ihr Docht
Dein Licht am Fenster leuchte niemals vergebens
Sei mein Arzt, meine Krankheit, mein Schöpfer, mein Fall
meiner Seele die Leiter, das Säuseln des Rebens
Der Träume Erfüllung, Grund meiner Pein
meiner Sehnsucht Ursach, Ursach des Beheben
Oh je, jetzt habe ich das Gedicht an die falsche Stelle gesetzt.
Könnte es bitte jemand loschen?
mein Schweigen, mein Gedanke, Sinn meines Strebens
Du bist meine Kerze und auch ihr Docht
Dein Licht am Fenster leuchte niemals vergebens
Sei mein Arzt, meine Krankheit, mein Schöpfer, mein Fall
meiner Seele die Leiter, das Säuseln des Rebens
Der Träume Erfüllung, Grund meiner Pein
meiner Sehnsucht Ursach, Ursach des Beheben
Oh je, jetzt habe ich das Gedicht an die falsche Stelle gesetzt.
Könnte es bitte jemand loschen?
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