Ich lehnte in Gedanken
an einem Stein
auf dem alten Friedhof
von Dún na nGall.
Grau der Himmel,
schwarz das Meer.
Ich war
mutterseelenallein.
Auf Sweeneys Grab,
direkt hinter mir,
hockte eine Krähe,
die krächzte.
Ich rauchte und weinte,
dachte an Dich,
auf dem alten Friedhof
von Dún na nGall.
Red Hugh O'Donnell
war lange schon tot.
Seine Leiden längst
vergessen.
Doch konnte meine Sehnsucht
nach Dir sich leicht
mit seinem Todesschmerz
messen.
Da träumte ich plötzlich
von Deinem Kuss,
doch er galt einem
anderen Manne.
Mir wurde so elend.
Der Wind war so kalt
und unsere Liebe
zum Sterben alt.
Friedhof (Donegal)
Liebe Pandora,
danke für den Hinweis. Heute morgen wurde ich wach mit dem Gedanken, dass ich den in Deutschland nicht existenten Genitiv-Apostroph benutzt habe. Das werde ich jetzt aber auch noch verbessern.
So richtig viel Erfolg haben Verbesserungsvorschläge - gerade bei lernschwachen Jungs - übrigens dann, wenn man sie ohne Ironie kommuniziert. :grin:
Der Rhythmus in diesem "Werk" ist für meine Verhältnisse recht durchgängig. Eine kleine Erinnerung an Matthew Sweeney.
Beste Grüße
Paul Ost
danke für den Hinweis. Heute morgen wurde ich wach mit dem Gedanken, dass ich den in Deutschland nicht existenten Genitiv-Apostroph benutzt habe. Das werde ich jetzt aber auch noch verbessern.
So richtig viel Erfolg haben Verbesserungsvorschläge - gerade bei lernschwachen Jungs - übrigens dann, wenn man sie ohne Ironie kommuniziert. :grin:
Der Rhythmus in diesem "Werk" ist für meine Verhältnisse recht durchgängig. Eine kleine Erinnerung an Matthew Sweeney.
Beste Grüße
Paul Ost
Hallo Paul Ost,
den Schluss finde ich so um Klassen besser als vorher. Ansonsten, sehr melancholisch. Ich kann das lyrIch dort mit hochgeschlagenem Mantelkragen und nassen Haaren sitzen sehen wie am Ende eines düsteren Schwarz-Weiß-Films und stelle mir vor, dass es auch sich selbst zum Sterben alt fühlt...
Viele Grüße
leonie
den Schluss finde ich so um Klassen besser als vorher. Ansonsten, sehr melancholisch. Ich kann das lyrIch dort mit hochgeschlagenem Mantelkragen und nassen Haaren sitzen sehen wie am Ende eines düsteren Schwarz-Weiß-Films und stelle mir vor, dass es auch sich selbst zum Sterben alt fühlt...
Viele Grüße
leonie
Liebe Leonie,
danke für das Lob. Ich habe die Wiederholung des Wortes "vergessen" erst heute bemerkt. Durch die neue Variante habe ich jetzt sogar einen Reim am Ende stehen.
Dass die Liebe plötzlich zum Sterben alt ist, passt auch viel besser. Irgendwie ein tröstlicher Gedanke.
Übringes traf ich auf diesem Friedhof die holländische Zen-Läuferin. Ob ich wohl einmal ihre Geschichte zu Ende schreiben werde?
Grüße
Paul Ost
danke für das Lob. Ich habe die Wiederholung des Wortes "vergessen" erst heute bemerkt. Durch die neue Variante habe ich jetzt sogar einen Reim am Ende stehen.
Dass die Liebe plötzlich zum Sterben alt ist, passt auch viel besser. Irgendwie ein tröstlicher Gedanke.
Übringes traf ich auf diesem Friedhof die holländische Zen-Läuferin. Ob ich wohl einmal ihre Geschichte zu Ende schreiben werde?
Grüße
Paul Ost
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Paul Ost hat geschrieben:Dass die Liebe plötzlich zum Sterben alt ist, passt auch viel besser.
Ein großes Wort, gelassen ausgesprochen!
Lieber Paul,
der letzte Satz Deines Gedichtes ist die schönste Beschreibung der Liebe, die ich je gelesen habe.
Ergriffen,
Tom.
Lieber Paul,
ich schätze an diesem Text besonders diese Stelle:
Das hat einen Klang und einen Ton...sehr getroffen.
PS: Zu der Hoffmann-geschichte schriebe ich in jedem Fall noch etwas, gib mir etwas Zeit, hier stapelt sich gerade die Arbeit :grin:
ich schätze an diesem Text besonders diese Stelle:
Mir wurde so elend.
Der Wind war so kalt
und unsere Liebe
zum Sterben alt.
Das hat einen Klang und einen Ton...sehr getroffen.
PS: Zu der Hoffmann-geschichte schriebe ich in jedem Fall noch etwas, gib mir etwas Zeit, hier stapelt sich gerade die Arbeit :grin:
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
Arbeit ist doch das, was wir tun müssen. Ich hoffe Du liest Gedichte zum Vergnügen. Bestimmte Dinge eigenen sich nicht zur Professionalisierung.
Ich muss zum Beispiel dringend eine Rezension schreiben. Aber allein dieser Zwang macht es mir unmöglich.
Gerade die letzte Strophe finde ich ganz furchtbar. Da ertrinke ich geradezu in Selbstmitleid. Aber vielleicht ist sie trotzdem gelungen, wenn selbst Thomas sie lobt.
Die sentimentale Grundstimmung in diesem Gedicht ist ja angeblich typisch für Irland. Den Dichter Matthew Sweeney habe ich tatsächlich mal getroffen, deshalb kommt er auch vor. Seine Familie lebt mindestens seit dem 16. Jahrhundert in Donegal und er schreibt herrlich traurige Gedichte, in denen es um gescheiterte Liebe, Selbstmord und Tod geht. Aber er ist vor allem ein erfolgreicher Kinderbuchautor.
Die erste Strophe soll natürlich an Walther von der Vogelweide erinnern.
Es grüßt Paul Ost
Arbeit ist doch das, was wir tun müssen. Ich hoffe Du liest Gedichte zum Vergnügen. Bestimmte Dinge eigenen sich nicht zur Professionalisierung.
Ich muss zum Beispiel dringend eine Rezension schreiben. Aber allein dieser Zwang macht es mir unmöglich.
Gerade die letzte Strophe finde ich ganz furchtbar. Da ertrinke ich geradezu in Selbstmitleid. Aber vielleicht ist sie trotzdem gelungen, wenn selbst Thomas sie lobt.
Die sentimentale Grundstimmung in diesem Gedicht ist ja angeblich typisch für Irland. Den Dichter Matthew Sweeney habe ich tatsächlich mal getroffen, deshalb kommt er auch vor. Seine Familie lebt mindestens seit dem 16. Jahrhundert in Donegal und er schreibt herrlich traurige Gedichte, in denen es um gescheiterte Liebe, Selbstmord und Tod geht. Aber er ist vor allem ein erfolgreicher Kinderbuchautor.
Die erste Strophe soll natürlich an Walther von der Vogelweide erinnern.
Es grüßt Paul Ost
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Lass die letzte Strophe bitte. Das ist kein Selbstmitleid, das ist (hat) Pathos. Der angenehmen Sorte. Großes Kino, ohne sich aufzublähen.
Lieber Paul,
ich sehe das genauso wie Tom, genau das ist es. Sie ist nah an der Empfindung, sie ist echt.
Mit Arbeit meinte ich selbstverständliche keine Kommentare hier im Forum, sondern andere Arbeit, mit der ich mein geld verdiene, um weiter studieren zu können. §blumen§
ich sehe das genauso wie Tom, genau das ist es. Sie ist nah an der Empfindung, sie ist echt.
Mit Arbeit meinte ich selbstverständliche keine Kommentare hier im Forum, sondern andere Arbeit, mit der ich mein geld verdiene, um weiter studieren zu können. §blumen§
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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