Das Schicksal des Dichters
"Es schreibt keiner wie ein GOTT
der nicht gelitten hat wie ein HUND."
Marie von Ebner-Eschenbach
Den großen Dichter ohne Leid
gab’s sicher nicht zu keiner Zeit
und gibt’s auch nicht in Ewigkeit.
Doch wenn zu groß die Leiden sind,
dann machen sie ihn stumpf und blind
und alle seine Kraft zerrinnt.
Dann sieht er sich dem Ende näher
und hört den Spott der Pharisäer,
doch dadurch wird er auch zum Seher !
Er sieht wie nichtig diese Welt,
er sieht wie schnöde sie entstellt,
ich sehe nichts was ihn hier hält.
Er will nicht länger an ihr kleben,
wie all die Laffen, Pfaffen eben
und sucht im Tod ein bessres Leben.
Er sehnt sich nach dem Himmelszelt
und wird dadurch von Gott erwählt
zu versen wie ein Dichterheld !
Er dichtet dann von and’ren Sphären,
mit Liebesgrüßen, Worte währen,
kein Übel kann sie jetzt verzehren.
Die Wünsche, die im Menschen wohnen,
malt er mit Poesieikonen,
wo durch die Engel ihn belohnen.
Und ihn mit Liebe überfluten,
so daß er spürt selbst im Verbluten
e r i s t e i n T e i l d e s A b s o l u t e n !
Das Schicksal des Dichters
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 2 Gäste