tanto

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 11.06.2006, 15:24

tanto*

Ich gehe den Weg
des Schwertes.

Wenn ich nicht wäre.
Ich könnte dich lieben.



--------------------------

Erstfassung:

tanto*

Ich gehe den Weg
des Schwertes.

Wenn ich nicht wäre,
ich könnte dich lieben.


*zu sehr
Zuletzt geändert von Lisa am 14.09.2006, 23:37, insgesamt 5-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 12.06.2006, 11:02

Liebe Lisa,

für "zu viel" würde ich troppo sagen, aber wie gesagt: ich bin ja kein Italiener, mag nur Pizza und Spaghetti.

Liebe Grüße
Max

aram
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Beitragvon aram » 12.06.2006, 19:05

meines wissens heißt im italienischen tanto = so sehr und troppo = zu sehr - tanto gibts aber auch auf spanisch... ich google mal


ja, ok, bedeutet außerdem so viel / zu viel auf ital.; im spanischen tanto = so sehr (adverbial 'umso'), desgleichen in der welthilfssprache 'glosa' (!-was es alles gibt)
... außerdem ist 'tanto' ein tradit. japanisches schwert oder kampfdolch, davon gibts bei wikipedia schöne bilder, die mich sofort an die atmosphäre des gedichtes erinnert haben -

ich finde 'tanto' als titel durchaus passend, hoffe das war jetzt nicht 'troppo zelante' von mir -
aram

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 12.06.2006, 19:14

Hallo aram,

tüdelilü...das wusste ich NATÜRLICH (mit dem Schwert) :cool: :cool: :cool: . Unglaublich wie das passt. (ich wusste es natürlich nicht)

Danke zudem für deine tolle recherche, dann denke ich, kann ich in jedem Fall auch mein zu sehr (oder auch so sehr) stehen lassen.

Und da carl und du gleich beide nochmal das Schwert in meinem text gefunden haben...ich glaube dieser Text bleibt nun so wie er ist, das ist ja Schicksal :grin:

Liebe Grüße,
Lisa

PS: Über das Komma bzw. den Punkt denke ich noch nach. Aber ich bin immer noch von moshes Idee eingenommen.

aram
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Beitragvon aram » 14.06.2006, 04:15

hallo lisa,

...ja, das finde ich auch bemerkenswert: als hätte das gedicht die beteiligten instrumentalisiert und orchestriert, um sich genau so zu konstitutieren ;-)

deine favorisierung der 'moshe'schen interpunktion' :-) teile ich, sobald "weg des schwertes" im nicht-japanischen sinn gedacht wird: nur so lese ich "wenn ich nicht wäre." als selbstzweifelndes nachdenken mit eigenem erkenntnispunkt und nachklang, bevor im nächsten schritt - staunend - 'ich könnte dich lieben' folgen kann.

umgekehrt plichte ich carl bei, das in der speziellen übungsweg- assotiation ein komma stehen müßte.

alles liebe, aram

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 14.06.2006, 16:01

Lisa,

... bin ich unsicher geworden, da immer nur kam: Ja gut..., aber keine inhaltlichen Auseinandersetzungen. Daher dachte ich, es verhält sich mit den Texten vielleicht so, dass sie "gut klingen", mehr aber auch nicht.

Bei profaner Musik mag es so sein, aber du spielst doch eine solche nicht! Bei anspruchsvoller Musik bedeutet der Beifall des Publikums doch wohl, daß es verstanden hat.

Mit sonnigen Grüßen

moshe.c

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 14.06.2006, 21:53

Lieber moshe,

danke, aber so etwas habe ich nicht verdient!

Der von dir gewandelte Punkt bleibt jetzt übrigens, aram: Deine Argumentation dazu fand ich für mich selbst sehr interessant und ich habe sie für meine Entscheidung mit herangezogen. Ich setze den Punkt zudem, weil es so mehr Lesarten der dritten Zeile gibt, die nach meiner Intention auch enthalten sein sollen.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 14.06.2006, 23:05

??????
Lies doch bitte mochmal genau was ich geschrieben habe und den Bezug.

Was habe ich dir den unverdienter Weise angetan, als dich auf dein Niveau aufmerksam zu machen???
Glaubst du wirklich, das 'nur Beifall' eine
Herabsetzung ist.

Mal wieder irritiert

moshe.c

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 15.06.2006, 00:31

Hey, moshe...ich meinte das

"das habe ich nicht verdient" als Ausdruck dafür, dass ich deine Worte sehr gerne gelesen habe?!

Manchmal hilft doch nur ein smiley...diesen hier, hätte ich wohl dahinter setzen sollen :schaem:

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 15.06.2006, 13:09

Doch, Lisa, das hast Du verdient - und auch von mir ein Smiley


§blumen§
Liebe Grüße
Max

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 15.06.2006, 16:42

Hallo Lisa,
nun kann ich herzlich über mich lachen
:smile: :smile:
Ich hatte zuvor ein recht ärgerliches Telefongespräch und da waren meine Brillengläser noch dunkel gefärbt.

Einen hellen Tag

moshe.c

rockandrollhexe

Beitragvon rockandrollhexe » 16.06.2006, 11:30

Liebe Lisa,

den Weg des Schwertes schreibt der Schwertträger, der Kämpfer. Ein guter Schwertkämpfer ist auch kurz vor dem vermeintlichen Ziel noch in der Lage, den Weg des Schwertes zu verändern.

Liebe Grüsse aus dem (noch) Urlaub
rockandrollhexe

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 22.06.2006, 15:06

Liebe rockhexe,

das ist ein interessanter Gedanke...aber das Schwert muss er immer führen, in eine Richtung muss er es...
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
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