<p align="center">thomas milser
12/VIII/2003
Ritter
Zungen berühren sich
liebevoll erinnernd,
gebettet in weichem,
warmen Speichel.
Stille Wonne katzengleich.
Vertrautes Lächeln
weiß um Kommendes,
und auf eisernen Planken ruhend
behüte ich
den Schlaf der Jungfrau.</p>
Ritter
Lieber Tom,
dieses Bild
kann ich auch nach mehrmaligen Lesen nicht auf dieses beziehen:
Mich würde interessieren, ob es anderen genauso geht, oder ob das nur meine Konditionierung ist (wie etwa die Angst vor Spinnen kann ich mich nicht von dem unangenehmen Gefühl des Speichels lösen), obwohl mit das Bild der Stille Wonne katzengleich sehr zusagt.
Zudem kriege ich die Wendung nicht hin:
Die nächsten Zeilen schon: das Kommende ist für mich das mehr nach den Küssen und drückt auch aus, dass die beiden sich kennen und schon lieben gelertn haben...
Aber dann:
ich weiß, das spielt auf den Ritter an...aber in welcher Weise? Ich kriege das einfach nicht zusammen :grin: :-$
Vielleicht schafft das ja jemand anders...
Liebe grüße,
Lisa
dieses Bild
Zungen berühren sich
liebevoll erinnernd,
gebettet in weichem,
warmen Speichel.
kann ich auch nach mehrmaligen Lesen nicht auf dieses beziehen:
Stille Wonne katzengleich.
Mich würde interessieren, ob es anderen genauso geht, oder ob das nur meine Konditionierung ist (wie etwa die Angst vor Spinnen kann ich mich nicht von dem unangenehmen Gefühl des Speichels lösen), obwohl mit das Bild der Stille Wonne katzengleich sehr zusagt.
Zudem kriege ich die Wendung nicht hin:
Die nächsten Zeilen schon: das Kommende ist für mich das mehr nach den Küssen und drückt auch aus, dass die beiden sich kennen und schon lieben gelertn haben...
Aber dann:
und auf eisernen Planken ruhend
behüte ich
den Schlaf der Jungfrau.
ich weiß, das spielt auf den Ritter an...aber in welcher Weise? Ich kriege das einfach nicht zusammen :grin: :-$
Vielleicht schafft das ja jemand anders...
Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Liebe Lisa,
Du bringst mich in Erklärungsnot O:) O:) O:)
Ich versuchs mal:
Grundsätzlich ist dieser Text ganz intuitiv und unmittelbar zum Erlebten entstanden. Das 'Kommende' hast Du völlig richtig interpretiert, aber das kam erst viele Tage später. So stellte sich bei mir das Selbstbildnis des neben dem 'unangetasteten' Mädchen ('Jungfrau') liegenden, edlen Behüters ('Ritters') ein, der natürlich nur überzeichnet auf Eisen ('Entbehrung', evtl auch 'Unterwürfigkeit') liegt. Es war nur der Teppich vor dem Bett, auf dem ich gewartet habe, bis sie eingeschlafen war. Dann bin ich gegangen und habe sofort geschrieben.
Wenn Dir Speichel (beim Küssen) unangenehm ist, dann ist das erste Bild allerdings schwierig zu erklären. Eigentlich gar nicht. Ich habe jedenfalls genau diese Wonne verspürt. Zugegebenermaßen ist 'Speichel' bei einer Liebesbeschreibung ein recht ungewöhnlich wenn nicht gar holpriger Begriff, aber eben dadurch drückt sich für mich die Intensität der Zuneigung aus.
Am besten erklärt sich das vielleicht durch meine neu eingestellten Gedichte 'Liebesspiel zart' und 'Liebesspiel hart'.
Eigentlich wollte ich die beiden Texte noch zurückhalten (es wäre nicht das erste Mal, dass einige Leser abgeschreckt davon sind), aber um genau diese (transformierte) Darstellungsweise der Liebe und des körperlichen Aktes ins Extreme zu treiben, riskiere ich das jetzt einfach mal. Wenn das mal gut geht. :shock:
Tom.
Du bringst mich in Erklärungsnot O:) O:) O:)
Ich versuchs mal:
Grundsätzlich ist dieser Text ganz intuitiv und unmittelbar zum Erlebten entstanden. Das 'Kommende' hast Du völlig richtig interpretiert, aber das kam erst viele Tage später. So stellte sich bei mir das Selbstbildnis des neben dem 'unangetasteten' Mädchen ('Jungfrau') liegenden, edlen Behüters ('Ritters') ein, der natürlich nur überzeichnet auf Eisen ('Entbehrung', evtl auch 'Unterwürfigkeit') liegt. Es war nur der Teppich vor dem Bett, auf dem ich gewartet habe, bis sie eingeschlafen war. Dann bin ich gegangen und habe sofort geschrieben.
Wenn Dir Speichel (beim Küssen) unangenehm ist, dann ist das erste Bild allerdings schwierig zu erklären. Eigentlich gar nicht. Ich habe jedenfalls genau diese Wonne verspürt. Zugegebenermaßen ist 'Speichel' bei einer Liebesbeschreibung ein recht ungewöhnlich wenn nicht gar holpriger Begriff, aber eben dadurch drückt sich für mich die Intensität der Zuneigung aus.
Am besten erklärt sich das vielleicht durch meine neu eingestellten Gedichte 'Liebesspiel zart' und 'Liebesspiel hart'.
Eigentlich wollte ich die beiden Texte noch zurückhalten (es wäre nicht das erste Mal, dass einige Leser abgeschreckt davon sind), aber um genau diese (transformierte) Darstellungsweise der Liebe und des körperlichen Aktes ins Extreme zu treiben, riskiere ich das jetzt einfach mal. Wenn das mal gut geht. :shock:
Tom.
Tom,
ahso!! natürlich! Jetzt habe ich die verbindung gezogen...
sag mal, mehr gleich...aber sollten die beiden neuen texte nicht in prosa?
ahso!! natürlich! Jetzt habe ich die verbindung gezogen...
sag mal, mehr gleich...aber sollten die beiden neuen texte nicht in prosa?
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
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Da bin ich aber froh, dass das noch angekommen bei dir... O:)
Würde mich auch interessieren, wie das von anderen Lesern verstanden wird...
Tja, äh, Prosa? AchGott, ich bin so schlecht im Einsortieren. Im Entwurf waren die Texte ganz normale Gedichte mit Zeilensprüngen. Ich habe sie dann nur einfach zusammengehängt, weil es nur Gedankensplitter sind.
Wenn Du das bei Prosa besser aufgehoben findest, kannst Du die Texte aber gerne umstellen...
Tom.
Würde mich auch interessieren, wie das von anderen Lesern verstanden wird...
Tja, äh, Prosa? AchGott, ich bin so schlecht im Einsortieren. Im Entwurf waren die Texte ganz normale Gedichte mit Zeilensprüngen. Ich habe sie dann nur einfach zusammengehängt, weil es nur Gedankensplitter sind.
Wenn Du das bei Prosa besser aufgehoben findest, kannst Du die Texte aber gerne umstellen...
Tom.
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
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Oder unter 'Erzählgedichte'? Ohmannomann, ich bin da überfordert. Vielleicht sollte mal eine Seite erstellt werden, auf der klar umrissen ist, welcher Text in welche Sparte gehört. Da wäre ich sehr gespannt, ob es eindeutige Merkmale gäbe.
Tom
Tom
Es gibt sicher keine eindeutigen Merkmale...die unterschiede sich sicher graduell..ich schieb sie dennoch mal in erzählgedichte...das gefällt mir 

Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
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Es war halt nur so ein ritterliches Gefühl, welches in mir aufstieg, als ich neben dieser Prinzessin lag und ihren Schlaf bewachte. Ich weiß aber auch nicht genau, wie ein Ritter sich fühlt. Nur so ne Vermutung...
dann komme ich mal rüber in dein Board...
dann komme ich mal rüber in dein Board...
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