...
Hallo Leonie,
entschuldige, dass ich so spät schreibe, ich vermute es ist für dich schon ziemlich abgeschlossen, aber es verlockt mich nun doch zu sehr. :) Ich hatte auch den Eindruck, wieder einmal etwas ganz leoninisches zu lesen und es und das! gefällt mir, trotzdem (oder gerade deshalb .-)) habe ich ein paar Anmerkungen, Fragezeichen, vielleicht ist doch noch eine Anregung für dich dabei.
Wenn ich den Titel lese, dann sehe ich die Blumen, das scheint von manchem (Boden, Blätter, Wurzeln, pflanzen, wachsen...) unterstützt zu werden, dann wieder scheint es tatsächlich um Himmelskörper (Die Sterne aber glänzen, als stünden sie noch am Himmel,) zu gehen (oder anders gelesen ist mir dieses Zusammenspiel "als seien sie gefallen" - "als stünden sie noch" eine Wende zu viel), dann wieder ist das Blau Metapher für etwas ganz anderes. Das macht das Gedicht sehr unruhig, unsicher für mich, als wüsste das Gedicht nicht, von was es eigentlich spricht, auf welcher Bildebene es sich bewegt, wohin es mich schauen lässt.
Am Ende frage ich mich dann, was das "wohnen" mit dem "pflanzen" und dem "blau" zu tun hat? Auch da schwankt das Bild für mich. Hier könnte ich mir auch einen Bogen vorstellen zum "suchenden" Anfang:
Als fände sich dort
alles.
Was dann auch auf übertragener Ebene für mich ein guter Gedankenansatz wäre. So "wohnend" weiß ich nicht so recht, was es mir eigentlich sagen möchte.
Das hier finde ich sehr schön:
schau unter allem
was welk geworden ist
zwischen uns –
durchscheinend wie das Blatt
dieses filigrane Gerippe.
Als in sich abgeschlossen empfinde ich das Gedicht nicht, da sich doch am Ende die Frage auftut, was das denn überhaupt sein soll, was bleibt. Das gefällt mir.
Liebe Grüße
Flora
entschuldige, dass ich so spät schreibe, ich vermute es ist für dich schon ziemlich abgeschlossen, aber es verlockt mich nun doch zu sehr. :) Ich hatte auch den Eindruck, wieder einmal etwas ganz leoninisches zu lesen und es und das! gefällt mir, trotzdem (oder gerade deshalb .-)) habe ich ein paar Anmerkungen, Fragezeichen, vielleicht ist doch noch eine Anregung für dich dabei.
Wenn ich den Titel lese, dann sehe ich die Blumen, das scheint von manchem (Boden, Blätter, Wurzeln, pflanzen, wachsen...) unterstützt zu werden, dann wieder scheint es tatsächlich um Himmelskörper (Die Sterne aber glänzen, als stünden sie noch am Himmel,) zu gehen (oder anders gelesen ist mir dieses Zusammenspiel "als seien sie gefallen" - "als stünden sie noch" eine Wende zu viel), dann wieder ist das Blau Metapher für etwas ganz anderes. Das macht das Gedicht sehr unruhig, unsicher für mich, als wüsste das Gedicht nicht, von was es eigentlich spricht, auf welcher Bildebene es sich bewegt, wohin es mich schauen lässt.
Am Ende frage ich mich dann, was das "wohnen" mit dem "pflanzen" und dem "blau" zu tun hat? Auch da schwankt das Bild für mich. Hier könnte ich mir auch einen Bogen vorstellen zum "suchenden" Anfang:
Als fände sich dort
alles.
Was dann auch auf übertragener Ebene für mich ein guter Gedankenansatz wäre. So "wohnend" weiß ich nicht so recht, was es mir eigentlich sagen möchte.
Das hier finde ich sehr schön:
schau unter allem
was welk geworden ist
zwischen uns –
durchscheinend wie das Blatt
dieses filigrane Gerippe.
Als in sich abgeschlossen empfinde ich das Gedicht nicht, da sich doch am Ende die Frage auftut, was das denn überhaupt sein soll, was bleibt. Das gefällt mir.
Blausterne (der Titel (Blumenname) lockt mich gar nicht, vor allem, weil er dann in der ersten Strophe noch einmal so aufgegriffen wird, da würde ich etwas anderes suchen oder vielleicht die ersten beiden Zeilen zum Titel machen?)
Diesen Tag an dem die Sterne (so?) blau sind
als seien sie (hier würde ich nicht umbrechen, weil das für mich keinen "Sinn" ergibt) aus unnahbaren Weiten
zu Boden (auf die Erde?) gefallen
(ich) suche ich ("ihn"? Bezug zum Tag? oder "sie"? Bezug zu den Blumen) jedes Jahr
zwischen (den?) Gräbern
(drehe und wende / hört sich ein wenig krumm an, weil ich die Szene seither sehr "körperlich" wahrgenommen habe und nun plötzlich auf Gedankenebene wechseln muss, damit es stimmig wird, vielleicht anhängen "den Sinn"?)
drehe und wende den Sinn
verwitterte(r) Inschriften,
schau unter allem
was welk geworden ist
zwischen uns - durchscheinend (hier würde ich das "durchscheinend" vorziehen, oder den Gedanken strich weglassen, sonst hängt er so hässlich in der Luft :)
wie das Blatt
dieses filigrane Gerippe.
Wollten wir es nicht besser machen
und fragen nun nur noch ("nun nur noch" lässt mich auch stolpern, "heute" oder "uns" oder "doch"?)
was bleibt.
Die Sterne aber glänzen
als stünden sie noch
am Himmel,
als seien die Namen
nicht in den Stein
tätowiert (gemeißelt?)
und das Blatt trinke noch
vom Saft seiner Wurzel.
Heute pflanzt(e!?) (sonst wäre doch das Gedicht gar nicht möglich gewesen, oder?) sich mir
Blau(es?) in die Hand
Als könne darin (im Blau oder in der Hand? – in ihr?) noch etwas wachsen,
als wohne dort
als fände sich dort
alles.
Alles, was bleibt.
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Liebe Leonie,
Eine melancholische Spannung überkommt mich bei deinem Text: gefallene Blausterne, die am Ende ihres Wachszyklus angekommen sind, zwischen Gräbern. Dass die Hand sozusagen dieses "wachsende" Blau der Sterne "erbt", finde ich wunderschön: denn ist nicht, was bleibt=das Tun?
blaue Grüße
Renée
Eine melancholische Spannung überkommt mich bei deinem Text: gefallene Blausterne, die am Ende ihres Wachszyklus angekommen sind, zwischen Gräbern. Dass die Hand sozusagen dieses "wachsende" Blau der Sterne "erbt", finde ich wunderschön: denn ist nicht, was bleibt=das Tun?
blaue Grüße
Renée
Liebe Flora,
danke für Deine ausführliche Beschäftigung mit dem Text! Mir ist daran noch mal einiges deutlich geworden, was vielleicht für das Verständnis problematisch sein kann.
Es sind ein paar Kleinigkeiten, die ich noch ändern werde. Das hilft vermutlich nicht für alles, was Du anführst. Aber ich merke, dass mir sonst zuviel verloren geht von dem, was mir wichtig ist und in einzelnen Begriffen für mich enthalten oder damit konnotiert ist. Das kann ich schlecht erklären, ich hoffe, das ist okay so.
Liebe Renée,
danke Dir für Deine Gedanken zum Text, ich freue mich darüber!
Liebe Grüße
leonie
danke für Deine ausführliche Beschäftigung mit dem Text! Mir ist daran noch mal einiges deutlich geworden, was vielleicht für das Verständnis problematisch sein kann.
Es sind ein paar Kleinigkeiten, die ich noch ändern werde. Das hilft vermutlich nicht für alles, was Du anführst. Aber ich merke, dass mir sonst zuviel verloren geht von dem, was mir wichtig ist und in einzelnen Begriffen für mich enthalten oder damit konnotiert ist. Das kann ich schlecht erklären, ich hoffe, das ist okay so.
Liebe Renée,
danke Dir für Deine Gedanken zum Text, ich freue mich darüber!
Liebe Grüße
leonie
Hallo Leo,
Liebe Grüße
Flora
Ja, klar ist das okay. Wobei ich natürlich schon neugierig wäre. .-)Aber ich merke, dass mir sonst zuviel verloren geht von dem, was mir wichtig ist und in einzelnen Begriffen für mich enthalten oder damit konnotiert ist. Das kann ich schlecht erklären, ich hoffe, das ist okay so.
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
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