die nerven (blank)

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 20.12.2009, 20:16

.

die nerven
blank gezogen von der welt

versunken alle lichter
der begeisterung

gebrochen unser liebeskrug
und höhnisch lacht es rundum:
gewohnheit ist der todesstoß


danke lisa und herby



1. Version

die nerven blank
gezogen von der welt

versunken sind im ozean
vom einerlei die lichter
der begeisterung

zu bruch der liebeskrug gegangen
vom wald her klingt ein hohnlied
gewohnheit ist der todesstoß
Zuletzt geändert von Elsa am 21.01.2010, 11:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 29.12.2009, 22:08

Liebe Elsa,

hier würde ich zum einen den Titel etwas anders umbrechen, das hätte bei mir gleich einen Wow-Effekt.

die nerven
blank gezogen von der welt


Und ich würde vielleicht auf ein paar der expkziten Substantive verzichten, die die ganzen feinen Beschreibungen ihre Aussagekraft rauben (?)

Ich denke insgesamt ist der Text vielleicht zu früh rausgegeben, er liest sich nicht schlecht, aber etwas beliebig, ich kann noch nicht den Willen, die Einzigartigkeit des Textes erkennen, sein Feuer, nur den Auftakt dazu,

liebe Grüße,
Lisa

Muss da eigentlich drunter dieses by Elsa stehen? ich meine, rechtlich sieht mir das eh nicht aus und dass der Text von dir ist, lasse ich mir lieber von deinem hübschen Avatar neben dem Text sagen :pfeifen:
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Herby

Beitragvon Herby » 30.12.2009, 10:24

Liebe Elsa,

so ganz teile ich Lisas Gesamteinschätzung nicht, ich stimme ihr aber zu, was die Substantivlastigkeit deines Textes angeht, und auch ihren Vorschlag zum Titelumbruch finde ich überdenkenswert.

In der ersten Strophe könntest du meiner Ansicht nach raffen:

versunken sind im ozean die lichter
der begeisterung


Das im übertragenen Sinn verwendete Bild des Ozeans scheint mir entbehrlich, da es in der Folgestrophe nicht weiter aufgegriffen wird, in der du ja dann das Waldbild verwendest.

Zu Beginn der zweiten Strophe könnte ich auf das etwas sperrige Partizip verzichten - das Wesentliche, der Bruch nämlich, bliebe ja erhalten:

zu bruch der liebeskrug gegangen

Soweit fürs erste zwei Anregungen, vielleicht kannst du mit ihnen etwas anfangen.

Herzliche Grüße und viele gute Wünsche für 2010,
Herby

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 30.12.2009, 10:31

Liebe Lisa, lieber Herby,

eigentlich bin ich ja garnicht da, bzw. auf Reisen :-)
Danke aber sehr für die Feedbacks, die ich tw. ganz richtig finde. Ich werde mich damit befassen, wenn ich am Sonntag endlich wieder daheim bin.

Muss da eigentlich drunter dieses by Elsa stehen?
Eigentlich nicht, ist eine blöde Angewohnheit ;-)

Liebe Grüße und guten Rutsch!
Elsa
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Elsa
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Beitragvon Elsa » 21.01.2010, 11:04

Liebe Lisa, lieber Herby,

der Text ist jetzt abgelegen in der Marinade und oben steht die 2. Fassung.

Danke für eure Tipps.

Liebe Grüße
ELsa
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Beitragvon leonie » 21.01.2010, 11:10

Liebe Elsa,

der Text war mir durchgerutscht. Ich finde, er hat total gewonnen in der zweiten Fassung!

Liebe Grüße

leonie

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 21.01.2010, 11:24

Liebe leonie,

oh das freut mich, vielen Dank!

Lieben Gruß
ELsa
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Herby

Beitragvon Herby » 21.01.2010, 19:49

Liebe Elsa,

die Marinade hat dem Text gut getan, wie ich finde (kann man das Rezept mal haben? :smile: )

Nein, ernsthaft jetzt: die überarbeitete Fassung gefällt mir deutlich besser als das Original. Seitdem ich die geänderte Fassung gelesen habe, frage ich mich nur: gibt es einen Unterschied zwischen "gebrochen" und "zerbrochen"? Ist das erste nur schwächer und das zweite aussagestärker oder meinen beide doch etwas anderes? Ich weiß es wirklich nicht, will zu Beginn der letzten Strophe nur immer "zerbrochen" lesen. Gebrochenes Herz - zerbrochener Krug...

Herzlichst
Herby

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Beitragvon Lisa » 21.01.2010, 20:12

Liebe Elsa,

ich möchte am Text jetzt nicht schon wieder/permanent dran herumdoktorn und ich habe auch das Gefühl, für dich ist es so stimmig, aber ich finde auch in der neuen Fassung ist der (Feuer-)knoten noch nicht geplatzt. Ist natürlich auch sehr leicht dahin gesagt, wenn man nicht die ist, die das ganze dann zum brennen bringen muss. Aber ich wollte auch nicht einfach drunter schreiben, dass es mir jetzt besser gefällt (was es aber schon tut, nur noch nicht grundlegend besser). Das Einerlei der Lichter mochte ich übrigens, das konnte ich gut übertragen und mitfühlend lesen.

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
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Beitragvon Elsa » 22.01.2010, 23:18

Lieber Herby, danke! Bei Gelegenheit verrate ich dir die Rezeptur ;-)

Ich finde schon gebrochen ist mehr als zerbrochen. Gebrochen ist auch ein nicht wieder Hochkommen mental gesehen. Also für mich.

Liebe Lisa, danke, ich weich das Teil noch ein Weilchen ein, mal sehen, was es noch wird.

Liebe Grüße
ELsa
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Max

Beitragvon Max » 01.02.2010, 20:51

Liebe Elsa,

wenn das so für Dich stimmig ist, kann ich nur hinzufügen, dass der text durch die Arbeit hier für mich gewonne hat. Hab ich gern gelesen.

Liebe grüße
Max

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Beitragvon Elsa » 01.02.2010, 21:22

Lieber Max,

ich habe zu Lisa zwar gesagt, der Text könnte sich durch Einweichen noch verändern, hat er aber nicht gemacht.

Danke dir für deine Worte.

Liebe Grüße
Elsa
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