In feinem Kreise

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Dita

Beitragvon Dita » 05.01.2006, 01:09

Die noblen Herren sind sehr apart
Verstehen zu umwerben auf charmante Art
Da wird die Dame recht hofiert
Und von ihren Zweifeln rasch kuriert

Umworben wird das holde Weib
In Pelz gehüllt ihr ganzer Leib
Man macht ihr lieblich schöne Augen
Die soll heut Nacht zu mehr noch taugen

Eingelullt von guten Manieren
Wird sie seine Absicht nie kapieren
Sieht sich schon in feinem Kreise
Und seufzt glückselig, aber leise

Gibt sich den Avancen hin
Glaubt noch an den edlen Sinn
Das leere Bett am nächsten Morgen
Bereitet ihr dann doch ein wenig Sorgen

Wo will er hin in aller Früh
Jetzt, wo ich so für ihn glüh
Das war die schönste Nacht meines Lebens
War die Hingabe letztlich vergebens?

Am Frühstückstisch mit Frau und Kind
Herrscht beim noblen Herren indes ein anderer Wind
Vergessen ist das tête-à-tête
Tat ja schließlich keinem weh.

hwg

Beitragvon hwg » 07.01.2006, 10:09

War's auch nur ein Zeitvertreib,
zu Hause tobt das Eheweib,
doch ihm pocht rasend schnell das Herz,
denkt er ans kurze Glück "mit Nerz".
Den Ärger über das Gezeter,
verschiebt er deshalb gern auf später.
Denn ein geplager Ehemann
reißt eben aus, so dann und wann... :grin:

Dita

Beitragvon Dita » 07.01.2006, 12:06

Auf dem Bette liegt die nackte Frau
Betrachtet ihre Falten ganz genau
Fragt sich ob es wohl an ihnen lag
Ob er den Ring um ihren Bauch nicht mag
An den Schenkeln die Orangenhaut
hat ihr Liebesleben wohl versaut

Ist ja auch g`hupft wie g`hatscht
Am Liebsten hätt`s ihm eine g`watscht

:grin:

danielson

Beitragvon danielson » 12.01.2006, 15:17

Dass dann und wann charmante Damen
Sich nonchalant das Leben nahmen
Ob chauvinistischer Begierden
Gereichte zu posthumen Zierden.

Doch wurde keiner Frau verziehen
In Schimpf und Schelte sich zu fliehen.
In Schimpf und Schande wurden diese
Gestoßen in die Lebenskrise.

Aus der's nur ein Erwachen gab:
Der tiefe Schlaf, und darin lag
und liegt auch heut noch die Moral:
Ertrag im Stillen deine Qual!


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