Gefrorenes Herz
Gefroren zu kaltem Eis,
so liegt es in Mir verborgen,
jeder Schlag läßt es klirren,
wie ein Glockenspiel im Wind,
gefangen darin,
die Trauer die nie verrinnt,
keine Wärme dringt hinein,
für immer allein...
Alles schöne was geschieht,
an Mir vorbeizieht,
wie ein Lied,
welches nicht wahrgenommen
durch Mein Ohr,
all das begann, als Mein Herz gefror.
Gefrorenes Herz
Liebe whiterose,
erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Salon!
Und jetzt hab ich bei dem, was ich schreibe, fast ein schlechtes Gewissen angesichts der Tatsache, dass es sich um deinen Einstandstext handelt, aber ich kann mir nicht helfen: er reißt mich weder hin noch mit. Irgendwie hab ich das Gefühl, ich könnte das inhaltlich wie sprachlich so oder so ähnlich schon mal aus Schlagertexten gehört haben. Das geht mit dem Titel bzw. dem ersten Vers los (gibt's auch warmes Eis?
), dann das im Wind klirrende (klingende?) Glockenspiel, die gefangene Trauer, die niemals verrinnt, keine Wärme, für immer allein ... das plätschert alles irgendwie an mir vorbei, ohne mich wirklich zu berühren, zu packen.
Zudem erschließt sich mir der Sinn der Großschreibung von Mein/Mir nicht.
Nun lass dich durch meine Kritik nicht schocken, vielleicht bin ich auch einfach nur der falsche Adressat für solche Liebeslyrik.
Herzliche Nachtgrüße
Herby
erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Salon!

Und jetzt hab ich bei dem, was ich schreibe, fast ein schlechtes Gewissen angesichts der Tatsache, dass es sich um deinen Einstandstext handelt, aber ich kann mir nicht helfen: er reißt mich weder hin noch mit. Irgendwie hab ich das Gefühl, ich könnte das inhaltlich wie sprachlich so oder so ähnlich schon mal aus Schlagertexten gehört haben. Das geht mit dem Titel bzw. dem ersten Vers los (gibt's auch warmes Eis?
.gif)
Zudem erschließt sich mir der Sinn der Großschreibung von Mein/Mir nicht.
Nun lass dich durch meine Kritik nicht schocken, vielleicht bin ich auch einfach nur der falsche Adressat für solche Liebeslyrik.

Herzliche Nachtgrüße
Herby
Hallo Whiterose!
Tja... Das Gefühl meiner Vorredner ist leider auch meins - der Text wirkt blass auf mich. Wenn ich sagen müsste, warum, würde ich meinen, es liegt zum einen an den sehr abstrakten Begriffen, mit denen du hier arbeitest - Herz, Trauer, Wärme, das Schöne etc - zum anderen daran, dass diese blassen Begriffe eine große Menge an "Strukturwörtern" tragen müssen, die eigentlich nur im Text sind, um die "Hauptwörter" wirken zu lassen. Ich würde dir also vorschlagen, bei den "Hauptwörtern" bildlicher, erfahrbarer zu werden und die "Strukturwörter" mutig zu verringern. Für den letzten Abschnitt könnte das für meinen Geschmack ruhig so weit gehen wie:
Alles schöne zieht vorbei,
Ein Lied, das
Mein Ohr nicht fand.
Den Gleichklang "zieht / Lied" musst du ja nicht unbedingt in Endstellung realisieren, oder? Ich glaube, er wirkt auch, wie hier gezeigt. Ausgehend von dieser (zugegebenermaßen sehr zusammengeschobenen Grundversion könnte man dann ja wieder über eine vorsichtige Ausweitung nachdenken... zum Beispiel den "Vergleich mit wie" wieder reinnehmen und dabei den Satzbau etwas spannungsreicher gestalten:
Vorbei zieht
wie ein Lied, wie Töne,
die mein Ohr nicht fand,
alles schöne.
Na gut, die Töne sind jetzt nur wegen dem Reim drin - manchmal sind zwei Gleichklänge ja besser als einer
Nein, das sind ja nur Anregungen für dich, Verdeutlichungen, in welche Richtung du denken könntest, solltest du noch mal an diesem Text arbeiten wollen. Vielleicht helfen sie dir ja dabei?
Ich wünsche dir jedenfalls eine schöne Zeit hier im blauen Salon
Ferdigruß!
Tja... Das Gefühl meiner Vorredner ist leider auch meins - der Text wirkt blass auf mich. Wenn ich sagen müsste, warum, würde ich meinen, es liegt zum einen an den sehr abstrakten Begriffen, mit denen du hier arbeitest - Herz, Trauer, Wärme, das Schöne etc - zum anderen daran, dass diese blassen Begriffe eine große Menge an "Strukturwörtern" tragen müssen, die eigentlich nur im Text sind, um die "Hauptwörter" wirken zu lassen. Ich würde dir also vorschlagen, bei den "Hauptwörtern" bildlicher, erfahrbarer zu werden und die "Strukturwörter" mutig zu verringern. Für den letzten Abschnitt könnte das für meinen Geschmack ruhig so weit gehen wie:
Alles schöne zieht vorbei,
Ein Lied, das
Mein Ohr nicht fand.
Den Gleichklang "zieht / Lied" musst du ja nicht unbedingt in Endstellung realisieren, oder? Ich glaube, er wirkt auch, wie hier gezeigt. Ausgehend von dieser (zugegebenermaßen sehr zusammengeschobenen Grundversion könnte man dann ja wieder über eine vorsichtige Ausweitung nachdenken... zum Beispiel den "Vergleich mit wie" wieder reinnehmen und dabei den Satzbau etwas spannungsreicher gestalten:
Vorbei zieht
wie ein Lied, wie Töne,
die mein Ohr nicht fand,
alles schöne.
Na gut, die Töne sind jetzt nur wegen dem Reim drin - manchmal sind zwei Gleichklänge ja besser als einer
.gif)
Ich wünsche dir jedenfalls eine schöne Zeit hier im blauen Salon

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Liebe whiterose,
herzlichst willkommen hier im Salon erstmal. Ich hoffe noch viel von dir lesen zu werden
Hinsichtlich deines Einstandsgedichtes kann ich mich aber leider nur meinen Vorpostern anschließen. Ferdi hat es mMn sehr gut erfasst, wenn er sagt, er empfände den Text als "blass". Ja, so geht es mir auch. Auch den "Kitschfaktor" empfinde ich als sehr hoch in diesem Gedicht. Zu hoch, für meinen Geschmack, da sich durch die vielen Abstrakta und gängige Metaphorik weder eine Spannung entwickelt, etwa zwischen Sprache und Imagination, wenn ich es lese, noch kommt bei mir irgendeine Emotion an. Ja, und das beginnt, wie Herby schon sagte, bereits beim Titel.
Ich muss sogar gestehen, dass mir die Verbindung des "Klirrens" und des Geräusches eines Glockenspieles im Wind so oder so zu wider läuft. Für mich klirren Glockenspiele nicht. Naja, aber vielleicht wäre das gerade ein Ansatz etwas aus Gemeinplätzen und Fadheit auszubrechen...
Auch muss ich sagen, dass ich den Gleichklang nicht als gelungen empfinde. Es lässt das ganze Gedicht eher noch lauer dahinplätschern.
Hier
Alles schöne was geschieht,
an Mir vorbeizieht,
klingt es sogar sehr gezwungen durch die Umstellung des Satzbaus...
Es fehlen hier wohl einfach die Ecken und Kanten, das Persönliche, das Erfahrbare. So kann ich mich in keiner Weise an auch nur irgendeiner Stelle in dem Gedicht wiederfinden.
Gute Anregungen hat mMn Ferdi schon gegeben. Ich würde versuchen die Essenz herauszufiltern und drastischer zu formulieren, mit mehr Intensität, mehr Eigenart. Beginnen könnte man tatsächlich erstmal mit einer Reduzierung.
Warum nicht anfangen mit:
Gefroren zu kaltem Eis,
so liegt es in Mir verborgen,
jeder Schlag läßt es klirren klirrt,
wie ein Glockenspiel im Wind,
gefangen darin,
die Trauer die was nie verrinnt,
keine Wärme dringt hinein,
allein...
für immer
usw
durch eine gewisse Reduzierung ergibt sich Bedeutungsoffenheit und Spielraum, vor allem für den Leser. Nicht alles muss immer gesagt werden
Herzlichst
Zafar
herzlichst willkommen hier im Salon erstmal. Ich hoffe noch viel von dir lesen zu werden

Hinsichtlich deines Einstandsgedichtes kann ich mich aber leider nur meinen Vorpostern anschließen. Ferdi hat es mMn sehr gut erfasst, wenn er sagt, er empfände den Text als "blass". Ja, so geht es mir auch. Auch den "Kitschfaktor" empfinde ich als sehr hoch in diesem Gedicht. Zu hoch, für meinen Geschmack, da sich durch die vielen Abstrakta und gängige Metaphorik weder eine Spannung entwickelt, etwa zwischen Sprache und Imagination, wenn ich es lese, noch kommt bei mir irgendeine Emotion an. Ja, und das beginnt, wie Herby schon sagte, bereits beim Titel.
Ich muss sogar gestehen, dass mir die Verbindung des "Klirrens" und des Geräusches eines Glockenspieles im Wind so oder so zu wider läuft. Für mich klirren Glockenspiele nicht. Naja, aber vielleicht wäre das gerade ein Ansatz etwas aus Gemeinplätzen und Fadheit auszubrechen...
Auch muss ich sagen, dass ich den Gleichklang nicht als gelungen empfinde. Es lässt das ganze Gedicht eher noch lauer dahinplätschern.
Hier
Alles schöne was geschieht,
an Mir vorbeizieht,
klingt es sogar sehr gezwungen durch die Umstellung des Satzbaus...
Es fehlen hier wohl einfach die Ecken und Kanten, das Persönliche, das Erfahrbare. So kann ich mich in keiner Weise an auch nur irgendeiner Stelle in dem Gedicht wiederfinden.

Gute Anregungen hat mMn Ferdi schon gegeben. Ich würde versuchen die Essenz herauszufiltern und drastischer zu formulieren, mit mehr Intensität, mehr Eigenart. Beginnen könnte man tatsächlich erstmal mit einer Reduzierung.
Warum nicht anfangen mit:
Gefroren zu kaltem Eis,
so liegt es in Mir verborgen,
jeder Schlag läßt es klirren klirrt,
wie ein Glockenspiel im Wind,
gefangen darin,
die Trauer die was nie verrinnt,
keine Wärme dringt hinein,
allein...
für immer
usw
durch eine gewisse Reduzierung ergibt sich Bedeutungsoffenheit und Spielraum, vor allem für den Leser. Nicht alles muss immer gesagt werden

Herzlichst
Zafar
Liebe Whiterose,
herzlich Willkommen im Salon!
Was Deinen Einstandstext angeht, so hatte ich mich schon daran gemacht, den Text umzugestalten, als ich gesehen habe, dass Zafars Gedanken in eine ganz ähnliche Richtung gehen. Ich denke, es ist wichtig, dass man seine ersten Gedanken zu einem Text richtig abschmeckt, um einen gelungene Komposition zu erreichen. Dabei ist der Leser (--> Bedeutungsoffenheit) ebenso wichtig wie die Schreibende.
Bin gespannt auf mehr!
Liebe Grüße aus dem verschneiten Münster
Max
herzlich Willkommen im Salon!
Was Deinen Einstandstext angeht, so hatte ich mich schon daran gemacht, den Text umzugestalten, als ich gesehen habe, dass Zafars Gedanken in eine ganz ähnliche Richtung gehen. Ich denke, es ist wichtig, dass man seine ersten Gedanken zu einem Text richtig abschmeckt, um einen gelungene Komposition zu erreichen. Dabei ist der Leser (--> Bedeutungsoffenheit) ebenso wichtig wie die Schreibende.
Bin gespannt auf mehr!
Liebe Grüße aus dem verschneiten Münster
Max
Liebe whiterose,
herzlich Willkommen auch von mir im Blauen Salon!
Zum Text ist schon vieles gesagt worden und auch mir geht es wie den Vorrednern. Ich möchte noch einen Punkt ergänzen, weil es mein Lieblingsthema "Adjektive" betrifft.
"Kaltes Eis": Eis ist immer kalt. Es wäre wichtig, wenn Du ein Adjektiv verwendest, darauf zu achten, dass es etwas Neues und Überraschendes aussagt. Sonst lieber ganz weglassen....
Liebe Grüße
leonie
herzlich Willkommen auch von mir im Blauen Salon!
Zum Text ist schon vieles gesagt worden und auch mir geht es wie den Vorrednern. Ich möchte noch einen Punkt ergänzen, weil es mein Lieblingsthema "Adjektive" betrifft.
"Kaltes Eis": Eis ist immer kalt. Es wäre wichtig, wenn Du ein Adjektiv verwendest, darauf zu achten, dass es etwas Neues und Überraschendes aussagt. Sonst lieber ganz weglassen....
Liebe Grüße
leonie
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste