Sommerfarben

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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leonie
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Beitragvon leonie » 11.06.2006, 12:12

Grün strich der Wind
durch Gerstenfelder,
Fichten schwiegen
schwarz am Rand.

Flugzeuge in
glutroter Ferne
schrieben deinen Namen
in das Sommerblau.

Der Mond raunte
goldblonde Zuversicht,
silbrig fiel der Abendstern
mir in die Hände.

Ich hauchte
lichten Glanz
hinter Dir her.


Erstfassung:

Grün strich der Wind
durch Gerstenfelder,
Fichten schwiegen
schwarz am Rand.

Flugzeuge schwanden
in glutrote Ferne,
schrieben deinen Namen
in lichtes Blau.

Der Mond raunte
buttergelb Zuversicht,
silbern fiel der Abendstern
mir in die Hände.

Ich hauchte ein
glitzerndes Farbenmeer
hinter Dir her.
Zuletzt geändert von leonie am 14.06.2006, 19:01, insgesamt 3-mal geändert.

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 11.06.2006, 16:01

Hallo Leonie,

wie üblich ein schönes Gedicht aus Deiner Tastatur. Einzig der buttergelbe Mond erscheint in meinen Breitengraden eher weiß mit grauen Flecken, aber wer weiß, welch südliche Butterblumen sich in Deinem Gedicht niedergeschlagen haben.

Auch an der konservativen Zeichensetzung habe ich nichts zu beanstanden. Ein schöner Sommerabend! :mrgreen:

Grüße

Paul Ost

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leonie
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Beitragvon leonie » 11.06.2006, 17:44

Hallo Paul Ost,
danke. Witzigerweise habe ich gestern Abend einen buttergelben Mond gesehen (wenn er auf oder untergeht, sieht er auch im Norden manchmal so aus).
Liebe Grüße und einen schönen Sommerabend!

leonie

Louisa

Beitragvon Louisa » 13.06.2006, 22:27

Hallo leonie,
über solch bunte Farben liest man immer gern! Das Ende ist auch sehr schön. "Buttergelb" ist mir aber auch ein wenig zu triefend...aber ich habe es auch noch nicht gelesen und kann es deshalb auch nicht für schlecht befinden.

Genieße weiterhin Deinen farbenfrohen Sommer!

Grüßlein, louisa

PS: Kann es sein, dass gerade die menschliche (oder männliche?) Brunftzeit anfängt? -Am Besten frau bleibt im Garten... O:)

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leonie
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Beitragvon leonie » 14.06.2006, 10:01

Liebe Louisa,
vielen Dank für den Kommentar, ich werde doch noch einige Änderungen vornehmen. Ich bin mir unsicher, ob rüberkommt, dass es um einen „offenen Abschied“ geht, man weiß noch nicht, ob es was wird mit den beiden, aber das LyrIch ist ziemlich verliebt.
Liebe Grüße
leonie

Louisa

Beitragvon Louisa » 14.06.2006, 14:18

Hallo leonie,
ich muss leider anmerken: "blassgolden" ist mir im Vergleich zur Butter nun wieder etwas zu abgenutzt für den Mond.

Fällt Dir nicht vielleicht noch eine Sache auf der Welt ein, die dieselben Farbtöne hat?

(So kommen wunderbare Metaphern zu stande.)

Ansonsten: Das ist ja schön! Ich wünsche dem "lyrischen Ich" viel Erfolg!

Grüßlein, louisa

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Beitragvon leonie » 14.06.2006, 15:31

Danke, liebe Louisa,

ich überlege weiter! Bin schon alle Metalle, Blumen, Früchte und Gemüse durchgegangen, aber mir ist noch nichts richtig Gutes eingefallen. Habe mich jetzt erst mal für die Haarfarbe entschieden.

Liebe Grüße

leonie

Louisa

Beitragvon Louisa » 14.06.2006, 15:42

Hallo leonie!

-Das ist ja lustig. Hast Du Dir schon mal den Mond mit langem, blonden Haarschopf vorgestellt? Vielleicht ein Mittelscheitel...

Liebe Grüße, louisa

Max

Beitragvon Max » 14.06.2006, 18:16

Liebe Leonie,

komisch, nun hast Du etwas geändert, was mir vorher besser gefallen hat. Ich würde auf jeden Fall "in glutrote Ferne" vorziehen. Für mich ergibt sich die zweite Strophe rhynthmisch am besten zu


Flugzeuge in
glutroter Ferne
schrieben deinen Namen
in das Sommerblau.


Hm, vielleicht ließt du es auch anders?!

Liebe Grüße
max

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Beitragvon leonie » 14.06.2006, 19:00

Liebe Louisa,
sähe vielleicht ganz hübsch aus, oder?
Ich hatte mir überlegt, dass der Mond vielleicht an die Haarfarbe des „begehrten Subjektes“ erinnern könnte. Hast vielleicht jemand eine bessere Idee, mein Hirn ist gerade so leer....

Lieber Max,

danke für den Hinweis, ich denke, das ändere ich nochmal!

Liebe Grüße
leonie

steyk

Beitragvon steyk » 14.06.2006, 19:23

Liebe leonie,

schwer nun beide Fassungen zu beurteilen und die "bessere" (ist ja immer subjektiv) herauszufinden. Mir gefällt das Ende mit dem glitzerdem Farbenmeer besser. Ich habe auch nichts dagegen, wenn es mal in einem Gedicht trieft, solange nicht der ganze Text in Schmalz und Kitsch versinkt.
Macht Spaß dein Gedicht :grin: :grin:

Liebe Grüße
Stefan

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Beitragvon leonie » 15.06.2006, 11:09

Lieber Stefan,

danke für Deinen Kommentar. Ehrlich gesagt bin ich mir selbst noch nicht sicher, was ich für den Schluss besser finde. Oft muss ich es eine Weile sacken lassen, bevor ich es entscheiden kann.

Liebe Grüße

leonie

rockandrollhexe

Beitragvon rockandrollhexe » 16.06.2006, 11:32

Liebe Leonie,
ein schön grell buntes Gedicht. Ich hatte Freude beim lesen. MIr gefällt die erste Fassung ein wenig besser.
Liebe Grüsse
rockandrollhexe

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Beitragvon leonie » 16.06.2006, 17:18

Liebe rockandrollhexe,

danke! Ich bin immer noch am Überlegen, was ich selbst besser finde, oft entscheidet sich das erst noch einer Pausenzeit.

Liebe Grüße

leonie


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