Blinde, taube Menschenxxxxx- Straßen
Kräftig und bestimmt xxxxxxx- Weg
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Schrecklich gekleidet
Ich-Erzähler xxxxxxxxxxxxxxx- umgerannt
Leute trampeln xxxxxxxxxxxx- Ihn
xxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxBis:
Alter Mann xxxxxxxxxxxxxxxx- stolpert
Starre Augen xxxxxxxxxxxxx - blitzen
Flucht ins Kaufhaus xxxxxxxx| Rolltreppen und Aufzüge
Allein unter Blinden
hallo last,
auch bei mir kommt die form gut an, sie baut besonders in der mittleren strophe einen sehr schönen spannungsbogen auf.
zeile 2 verstehe ich entweder nicht, oder sie folgt inhaltlich zu aprupt auf 1, etwas ist scheinbar dazwischen und wird nicht evoziert.
wieso steht "schrecklich gekleidet" in der rechten spalte? ich finde, solche formen verlangen präzision, um nicht beliebig zu werden - andererseits stört mich "| Rolltreppen und Aufzüge" da nicht, weil es die form schließt.
dahingehend finde ich das ende also gelungen, inhaltlich erzeugt es bei mir doch einen hauch von 'allgemeinplatz' - wobei ich da andererseits nicht wirklich mitreden kann, da sich die inhaltliche symbolik mir letzlich nicht erschließt: "Ich-Erzähler" scheint klar, "Alter Mann" nicht mehr - auch wenn man natürlich interpretieren kann, aber das ist dann eine konstruierte interpretation, keine 'gefühlte'.
insgesamt spannend!
mit einstandsgrüßen, aram
auch bei mir kommt die form gut an, sie baut besonders in der mittleren strophe einen sehr schönen spannungsbogen auf.
zeile 2 verstehe ich entweder nicht, oder sie folgt inhaltlich zu aprupt auf 1, etwas ist scheinbar dazwischen und wird nicht evoziert.
wieso steht "schrecklich gekleidet" in der rechten spalte? ich finde, solche formen verlangen präzision, um nicht beliebig zu werden - andererseits stört mich "| Rolltreppen und Aufzüge" da nicht, weil es die form schließt.
dahingehend finde ich das ende also gelungen, inhaltlich erzeugt es bei mir doch einen hauch von 'allgemeinplatz' - wobei ich da andererseits nicht wirklich mitreden kann, da sich die inhaltliche symbolik mir letzlich nicht erschließt: "Ich-Erzähler" scheint klar, "Alter Mann" nicht mehr - auch wenn man natürlich interpretieren kann, aber das ist dann eine konstruierte interpretation, keine 'gefühlte'.
insgesamt spannend!
mit einstandsgrüßen, aram
Hallo ihr drei,
vielen Dank für eure Kommentare :grin:
@Paul: Freut mich, dass die Form gefällt, so etwas ist ja immer etwas gewagt.
Ein Vorbild hatte ich dazu nicht, mag aber sein, dass es schon ähnliche Umsetzungen gegeben hat (was ich mir sehr gut vorstellen kann).
@Aram: Ein herzliches Willkommen im Forum zuerst einmal :grin:
Das ehrt mich ja, dass ich deinen ersten Beitrag bekomme und dann auch noch einen so ausführlichen, danke.
Ich befürchte da folgt sie eher zu aprupt auf die erste Zeile (Sie sind inhaltlich sehr nah beisammen, weshalb ich mir weniger vorstellen kann, dass dem Leser da ein Bindeglied fehlt). Sie erweitert aber auch den Kontext und ist wichtige Grundlage für die zweite Strophe. Ich werde mir nochmal Gedanken machen, ob man sie vielleicht etwas absetzen kann/ sollte.
Die rechte Spalte ist der "assoziativere" Bereich, für mich war beim Schreiben sehr klar, dass es dahin gehört (Ich dachte auch, so könne man das auch auf die Straßen beziehen, statt nur auf die Leute und die Form bekäme mehr Stringenz im Aufbau). Auch darüber werde ich weiterhin nachdenken (Ich brauche meistens etwas Zeit, um Kritiken angemessen zu verarbeiten).
@Gerda: Eine sehr interessante Gerdankenbrücke, die du da aufgebaut hast, dankeschön
Ist der Text von dir? (Ein guter Text)
vielen Dank für eure Kommentare :grin:
@Paul: Freut mich, dass die Form gefällt, so etwas ist ja immer etwas gewagt.

Ein Vorbild hatte ich dazu nicht, mag aber sein, dass es schon ähnliche Umsetzungen gegeben hat (was ich mir sehr gut vorstellen kann).
@Aram: Ein herzliches Willkommen im Forum zuerst einmal :grin:
Das ehrt mich ja, dass ich deinen ersten Beitrag bekomme und dann auch noch einen so ausführlichen, danke.
zeile 2 verstehe ich entweder nicht, oder sie folgt inhaltlich zu aprupt auf 1, etwas ist scheinbar dazwischen und wird nicht evoziert.
Ich befürchte da folgt sie eher zu aprupt auf die erste Zeile (Sie sind inhaltlich sehr nah beisammen, weshalb ich mir weniger vorstellen kann, dass dem Leser da ein Bindeglied fehlt). Sie erweitert aber auch den Kontext und ist wichtige Grundlage für die zweite Strophe. Ich werde mir nochmal Gedanken machen, ob man sie vielleicht etwas absetzen kann/ sollte.
wieso steht "schrecklich gekleidet" in der rechten spalte?
Die rechte Spalte ist der "assoziativere" Bereich, für mich war beim Schreiben sehr klar, dass es dahin gehört (Ich dachte auch, so könne man das auch auf die Straßen beziehen, statt nur auf die Leute und die Form bekäme mehr Stringenz im Aufbau). Auch darüber werde ich weiterhin nachdenken (Ich brauche meistens etwas Zeit, um Kritiken angemessen zu verarbeiten).
@Gerda: Eine sehr interessante Gerdankenbrücke, die du da aufgebaut hast, dankeschön

Ist der Text von dir? (Ein guter Text)
Entschuldige bitte Last, der Text sollte eingentlich ganz woanders hin ge-postete werden...
Unter Kurzprosa.
Ich war wohl noch etwas müde heute Morgen, hier kann ich ihn zwar nicht komplett verschieben aber löschen mit hinweis wo er zu finden ist.
Eine schönen Tag dir und was dein Experiment angeht, so mache ich mir noch meine Gerdanken.gif)
LGG

Unter Kurzprosa.
Ich war wohl noch etwas müde heute Morgen, hier kann ich ihn zwar nicht komplett verschieben aber löschen mit hinweis wo er zu finden ist.
Eine schönen Tag dir und was dein Experiment angeht, so mache ich mir noch meine Gerdanken
.gif)
LGG
hallo last,
danke für deinen herzlichen willkommensgruß! (-ich empfinde dieses salon-forum als sehr angenehme umgebung - neulich vorbeigoogelnd sah ich erstmals in einem forum nicht wortströme und reimspiele, sondern gedichte - deshalb erlaubte ich mir, reinzukommen und diese atmosphäre zu schnuppern.)
ist ja interessant - ich musste erst deinen kommentar lesen, um die bilder in zeile 1+2 überhaupt vereinen zu können:
"Blinde, taube Menschen", die
"Kräftig und bestimmt" sind, das konnte ich vorher offensichtlich gar nicht zusammen denken - wahrscheinlich habe ich "kräftig" zu durchgängig, zu innerlich verstanden, deshalb schloss es sich für mich aus und ich dachte, hier wird ein gegenbild aufgebaut - mein fehler!
deine erklärung für "schrechklich schlecht gekleidet" in der rechten spalte ist ebenfalls gut verständlich -
trotzdem reicht mir das 'verstehen und nachvollziehen können' nicht ganz -
[[ das spielt für mich in den (subjektiven) grenzbereich zwischen der 'teil-entität' des ge-dichteten, die sich erst über verstand/ erklärung / interpretation erschließt, und der entität, die schon stimmig wirkt und präsent ist, bevor (oder ohne!) dass man's überhaupt en detail versteht. das hieße, der form würde die aufgabe zufallen, einen inhalt so redundant zu machen, dass er sich im assotiations / emotions / verstandesfeld des rezipienten quasi 'von selbst' einstellt - in diesem sinn ist dein text so wie er jetzt dasteht für mich ein spannender grenzfall, der in einer ziemlich individuellen form-struktur sichtlich potential und teilweise schon klarheit hat, der 'ausgang' ist aber noch offen (huch ich werd ja völlig philosophisch unverständlich -sorry, ich mach schon schluss, bitte nimm das nicht persönlich!) ]] -oder, anstatt des eckigen geklammerten:
ich möchte es auch spüren können!
grüße und danke für den text,
aram
danke für deinen herzlichen willkommensgruß! (-ich empfinde dieses salon-forum als sehr angenehme umgebung - neulich vorbeigoogelnd sah ich erstmals in einem forum nicht wortströme und reimspiele, sondern gedichte - deshalb erlaubte ich mir, reinzukommen und diese atmosphäre zu schnuppern.)
ist ja interessant - ich musste erst deinen kommentar lesen, um die bilder in zeile 1+2 überhaupt vereinen zu können:
"Blinde, taube Menschen", die
"Kräftig und bestimmt" sind, das konnte ich vorher offensichtlich gar nicht zusammen denken - wahrscheinlich habe ich "kräftig" zu durchgängig, zu innerlich verstanden, deshalb schloss es sich für mich aus und ich dachte, hier wird ein gegenbild aufgebaut - mein fehler!
deine erklärung für "schrechklich schlecht gekleidet" in der rechten spalte ist ebenfalls gut verständlich -
trotzdem reicht mir das 'verstehen und nachvollziehen können' nicht ganz -
[[ das spielt für mich in den (subjektiven) grenzbereich zwischen der 'teil-entität' des ge-dichteten, die sich erst über verstand/ erklärung / interpretation erschließt, und der entität, die schon stimmig wirkt und präsent ist, bevor (oder ohne!) dass man's überhaupt en detail versteht. das hieße, der form würde die aufgabe zufallen, einen inhalt so redundant zu machen, dass er sich im assotiations / emotions / verstandesfeld des rezipienten quasi 'von selbst' einstellt - in diesem sinn ist dein text so wie er jetzt dasteht für mich ein spannender grenzfall, der in einer ziemlich individuellen form-struktur sichtlich potential und teilweise schon klarheit hat, der 'ausgang' ist aber noch offen (huch ich werd ja völlig philosophisch unverständlich -sorry, ich mach schon schluss, bitte nimm das nicht persönlich!) ]] -oder, anstatt des eckigen geklammerten:
ich möchte es auch spüren können!
grüße und danke für den text,
aram
Hallo Aram,
was du da in den Klammern beschreibst, ist das Hauptproblem meiner Texte, an dem ich entsprechend arbeite. Mir genügt es selbstverständlich auch nicht, Gedichte zu schreiben, die ich erklären muss. Ich habe dabei das Gefühl mich der feinen Grenze zu nähern, von der du sprichst. Die Gefühle des Lesers sind für mich nur Mittel um in seinen Kopf zu kommen, deshalb nähere ich mich von dieser Seite aus (Jetzt erkläre ich mich schon wieder, ich hasse das).
Naja, das hilft mir auf jeden Fall weiter im Gesamtbild meines Schreibens, du scheinst ein gutes lyrisches Gespür zu haben
was du da in den Klammern beschreibst, ist das Hauptproblem meiner Texte, an dem ich entsprechend arbeite. Mir genügt es selbstverständlich auch nicht, Gedichte zu schreiben, die ich erklären muss. Ich habe dabei das Gefühl mich der feinen Grenze zu nähern, von der du sprichst. Die Gefühle des Lesers sind für mich nur Mittel um in seinen Kopf zu kommen, deshalb nähere ich mich von dieser Seite aus (Jetzt erkläre ich mich schon wieder, ich hasse das).
Naja, das hilft mir auf jeden Fall weiter im Gesamtbild meines Schreibens, du scheinst ein gutes lyrisches Gespür zu haben

Hallo paul und aram,
könnt ihr mir erklären auf welche Art ihr den Text rezipiert?
könnt ihr mir erklären auf welche Art ihr den Text rezipiert?
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
könnt ihr mir erklären auf welche Art ihr den Text rezipiert?
hallo lisa,
äh...nein, so allgemein formuliert ist mir deine frage nicht klar - wenn du meinst wie ich lese - genau wie paul.
daneben sehe ich auch auf die halbzeilengruppen, aber sekundär.
und du?
-liebe grüße, aram
Hallo aram und Paul,
danke. §blumen§
Ja, das habe ich auch, ich war mir aber nach euren Kommentaren und besonders auch nach Lasts ("assoziativer Teil") nicht sicher, ob ihr nicht von einer ganz anderen Lesart sprecht.
aram: ich meinte wirklich nur diese Lesart, keine Interpretation, daher die kurze Frage.
Vielleicht könnte man den rechten Teil auch kursiv setzen? Oder wie wird das in aktuellen Texten mit Regieanweisungen gehandhabt?
Ich finde die Struktur übrigens auch sehr orginell und genau an soetwas erinnerte mich die "Pause" in arams Text. Zudem gefällt mir die Art, das geschehen wir einzelne Spotlights aufleuchten zu lassen und so keinen dicken roten Faden der handlung zu spinnen und trotzdem zu einer zu kommen.
Liebe Grüße,
Lisa
danke. §blumen§
ich lese das Gedicht von links nach rechts wie eine Bühnenanweisung für ein Theaterstück.
Ja, das habe ich auch, ich war mir aber nach euren Kommentaren und besonders auch nach Lasts ("assoziativer Teil") nicht sicher, ob ihr nicht von einer ganz anderen Lesart sprecht.
aram: ich meinte wirklich nur diese Lesart, keine Interpretation, daher die kurze Frage.
Vielleicht könnte man den rechten Teil auch kursiv setzen? Oder wie wird das in aktuellen Texten mit Regieanweisungen gehandhabt?
Ich finde die Struktur übrigens auch sehr orginell und genau an soetwas erinnerte mich die "Pause" in arams Text. Zudem gefällt mir die Art, das geschehen wir einzelne Spotlights aufleuchten zu lassen und so keinen dicken roten Faden der handlung zu spinnen und trotzdem zu einer zu kommen.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 24 Gäste