Abbild
Alte Fotografien. Wir auf unbehaunen Felsen,
in dunklen Wiesengründen. Doch jeder
einzeln, selbst am Tisch.
Dann: Wie du mit der Geste deiner Hand
von dir weist, den Raum zwischen uns
ausmisst –
Mein Tag hat ungezählte Stunden,
darin ist kein Moment für dich –
Ich bin mit mir.*
* gestrichen
Abbild
Hallo Falschmünzer,
einfach klasse, wie Du einen Beziehungsraum ausmisst!
Die "unbehaunen Felsen" und in der 2. Strphe das "dann": der Leser blättert mit Dir in den alten Bildern...
Für den Schluss würde ich aber vielleicht vorschlagen:
Mein Tag hat ungezählte Stunden,
darin ist kein Moment mehr -
für dich.
Ich weiß, dass Dir das "Ich bin mit mir" wichtig ist, vielleicht sogar der Kern des Gedichtes oder sein Angelpunkt!
Es geht hier aber um die Beziehung selbst, und die ist erledigt. Dieser Schluss oben enthält Deinen (implizit), ist aber souveräner, weil eine Offenheit in andere Richtungen drinliegt.
Wenn Du Deine Verletztheit ansprechen möchtest, tu es vielleicht eher vor der letzten Strophe.
Es hat sonst etwas von "I'm a rock" von Simon und Garfunkel.
Bin gespannt, was die andern dazu meinen...
Liebe Grüße, Carl
einfach klasse, wie Du einen Beziehungsraum ausmisst!
Die "unbehaunen Felsen" und in der 2. Strphe das "dann": der Leser blättert mit Dir in den alten Bildern...
Für den Schluss würde ich aber vielleicht vorschlagen:
Mein Tag hat ungezählte Stunden,
darin ist kein Moment mehr -
für dich.
Ich weiß, dass Dir das "Ich bin mit mir" wichtig ist, vielleicht sogar der Kern des Gedichtes oder sein Angelpunkt!
Es geht hier aber um die Beziehung selbst, und die ist erledigt. Dieser Schluss oben enthält Deinen (implizit), ist aber souveräner, weil eine Offenheit in andere Richtungen drinliegt.
Wenn Du Deine Verletztheit ansprechen möchtest, tu es vielleicht eher vor der letzten Strophe.
Es hat sonst etwas von "I'm a rock" von Simon und Garfunkel.
Bin gespannt, was die andern dazu meinen...
Liebe Grüße, Carl
Hallo Falschmünzer,
Das finde ich ein sehr starkes Gedicht, ich assoziiere dazu eine Beziehung, die keine wirkliche ist, ich könnte mir zum Beispiel Vater und Sohn vorstellen. Ich finde wie carl, dass der letzte Satz nicht unbedingt notwendig ist. Ich finde ihn eher abschwächend als verstärkend. Ich finde aber das "mehr" nicht so gut, das carl vorschlägt. Ich würde eher mit dem vorletzten Satz schließen...
Liebe Grüße
leonie
Das finde ich ein sehr starkes Gedicht, ich assoziiere dazu eine Beziehung, die keine wirkliche ist, ich könnte mir zum Beispiel Vater und Sohn vorstellen. Ich finde wie carl, dass der letzte Satz nicht unbedingt notwendig ist. Ich finde ihn eher abschwächend als verstärkend. Ich finde aber das "mehr" nicht so gut, das carl vorschlägt. Ich würde eher mit dem vorletzten Satz schließen...
Liebe Grüße
leonie
Danke für eure Kommentare!
Ihr habt eindeutig Recht mit der letzten Zeile.
Ich habe das Gedicht in weniger als fünf Minuten
geschrieben und war mit dem Schluss tendenziell
auch nicht zufrieden, daher wollte ich wissen,
wie es aufgenommen wird und habe es hier
eingestellt.
Ich werde den letzten Vers einfach streichen.
Ihr habt eindeutig Recht mit der letzten Zeile.
Ich habe das Gedicht in weniger als fünf Minuten
geschrieben und war mit dem Schluss tendenziell
auch nicht zufrieden, daher wollte ich wissen,
wie es aufgenommen wird und habe es hier
eingestellt.
Ich werde den letzten Vers einfach streichen.
Hallo Falschmünzer,
sehr gelungen das Mehr einer Photobeschreibung (interessant Paul Osts geschichte im Bereich Erzählungen) dazu geht ein wenig ähnlich vor.
Ich bin etwas über die Formulierung "selbst am Tisch" gestolpert...kann man unselbst am Tisch sein? Meinst du es im Sinne von "für sich"?
Interessant finde ich den Bezug dieser je zwei Zeilen zueinander:
Denn mit dem "Perspektivwechsel" (im Sinne des Wechsels der Person, die betrachtet wird) wird klar, dass die Distanz zwischen den beiden ist und nicht von einer person ausgeht (jedenfalls lese ich das so).
Die ungezählten Stunden genauer zu deuten, da knuspere ich noch dran. meinst du im Sinne ungezähltre Stunden = Stunden, in denen man lebt? Oder sind es besonders viele Stunden?
Aber das ist vielleicht auch perifer.
In jedem Fall ein gelungener Abzug der Wirklichkeit, der spricht, weil sie nicht spricht.
Liebe grüße,
lisa
sehr gelungen das Mehr einer Photobeschreibung (interessant Paul Osts geschichte im Bereich Erzählungen) dazu geht ein wenig ähnlich vor.
Ich bin etwas über die Formulierung "selbst am Tisch" gestolpert...kann man unselbst am Tisch sein? Meinst du es im Sinne von "für sich"?
Interessant finde ich den Bezug dieser je zwei Zeilen zueinander:
Wie du mit der Geste deiner Hand
von dir weist, den Raum zwischen uns
ausmisst –
Mein Tag hat ungezählte Stunden,
darin ist kein Moment für dich –
Denn mit dem "Perspektivwechsel" (im Sinne des Wechsels der Person, die betrachtet wird) wird klar, dass die Distanz zwischen den beiden ist und nicht von einer person ausgeht (jedenfalls lese ich das so).
Die ungezählten Stunden genauer zu deuten, da knuspere ich noch dran. meinst du im Sinne ungezähltre Stunden = Stunden, in denen man lebt? Oder sind es besonders viele Stunden?
Aber das ist vielleicht auch perifer.
In jedem Fall ein gelungener Abzug der Wirklichkeit, der spricht, weil sie nicht spricht.
Liebe grüße,
lisa
Hallo Falschmünzer!
das ist wieder eine schimmernde Münze!
Du hast die bröckelnde Beziehung zwischen den beiden schön eingefangen!
-Man kann ja auch mit jemand zusammen am Tisch sein, also auch selbst am Tisch (allein). So habe ich es verstanden.
Und ungezählte Tagesstunden sind vielleicht ungelebte, ereignislose Tage, die einem ewig vorkommen.
Ich finde das sehr gut!
LG, louisa
das ist wieder eine schimmernde Münze!
Du hast die bröckelnde Beziehung zwischen den beiden schön eingefangen!
-Man kann ja auch mit jemand zusammen am Tisch sein, also auch selbst am Tisch (allein). So habe ich es verstanden.
Und ungezählte Tagesstunden sind vielleicht ungelebte, ereignislose Tage, die einem ewig vorkommen.
Ich finde das sehr gut!
LG, louisa
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