Hagerose, Hundsrose, Heckenrose,
von den Wegelagerern bist du mir die Liebste;
du bestichst durch die Schlichtheit einer
Königin Mutter!
Während Flieder, Rotdorn und Heckenkirsche
früh schon ihre Blüten verschenken,
hangelst du noch heimlich höher in alte Eichen,
häkelst in Zäunen.
Hab dich selbst auf staubigem Bahndamm angetroffen,
über karge Viehweiden wachst du,
wenn die Junisonne sich wendet,
Ländlichschönste der Blumen.
Manchen Feldweg hältst du versperrt,
doch jeden Tropfen Blut, den du mir genommen,
gibst du zurück nach klirrendem Frost,
wenn weich dein Buttenmark zergeht.
Einmal fand ich in deinen Zweigen
wirre Knollen, herbe struppige Äpfel,
die ich unters Kissen legte -
da wuchs die Hecke riesengroß.
(Zeichensetzung nachträglich ergänzt)
An die Heckenrose
ich finde es gerade spannend Wege, Metaphern, Naturbilder zu finden, in denen wir uns wiederentdecken können, die für uns etwas aus- und ansprechen können, aber auch dadurch einen neuen, ganz anderen Bezug zur Natur zu finden, sie in einem neuen Licht sehen zu können
Aber das bleibt dir als Leserin doch unbenommen! Wenn ein Autor einer Pflanze oder einem Tier nachspürt (ja, "spürt"!) und das dann schildert und zwar nicht als wissenschaftliche Abhandlung, sondern in Form von Lyrik, dann schwingen immer Sinneseindrücke mit. Das ist für mich ein wichtiger Aspekt: die Sinneseindrücke, die ich in der Natur aufnehme. Die möchte ich wiedergeben. Ein Naturerlebnis, das ich hatte, das mich beeindruckte, halte ich in mit meinen Worten fest. Und möchte es mit anderen teilen, ohne der Natur dabei zuviel Bedeutungsschwere überzustülpen. Wieso du darauf kommst, dass diese Art der Naturverdichtung emotionslos sein soll, weiß ich, ehrlich gesagt, nicht, denn sie entsteht aus Liebe zur Natur, die sich dann freilich idealerweise auch noch in einer genauen Beobachtung und Kenntnis äußert. Menschenleer kann diese Natur auch nicht sein, denn der Autor ist ja immerhin ein die Natur beobachtender Mensch.
Ich finde, die Stärke der Metaphorik liegt darin, dass man mit ihrer Hilfe Dinge aussagen kann, die man sonst gar nicht aussagen könnte: indem man nämlich Dingen, Bilder, etc. auf eine neue Weise verknüpft. Mein "Dichter-Lehrer" nennt das Ergebnis den "poetischen Mehrwert". Das Gedicht ist auf diese Weise eine ganz eigene Kommunikationsform.
Zum Beispiel Ingeborg Bachmann (aus: Erklär mir, Liebe):
Der Käfer riecht die Herrlichste von weit;
hätt ich nur seinen Sinn, ich fühlte auch,
daß Flügel unter ihrem Panzer schimmern,...
Ich finde nicht, dass der Käfer hier nur "benutzt" wird. Er kommt zu ebenso seinem Recht wie die metaphorische Bedeutung, die durch ihn vorangetrieben werden kann.
Ich will anderen Gedichten gar nicht ihre Berechtigung absprechen, sie mögen lustig, informativ, interessant, gekonnt gemacht und noch manches mehr sein.
Mir geht es aber so, dass mich Gedichte, die allein das, was sie vordergründig beschreiben, auch aussagen wollen, irgendwann ein wenig zu langweilen beginnen. Das kann ein wissenschaftlicher Artikel, eine Reportage, ein Photo, ein Witz, etc. auch. Manchmal sogar besser.
Ich finde es spannender, Wortfelder, Metaphorik, Tiefenebenen, etc. zu entdecken.
Und sich darin wiederzufinden, weil sie etwas auf eine exemplarische Weise ausdrücken, für das man sonst kaum hinreichend Worte finden würde.
Gedicht hat ja allein vom Wortsinn her mit "Verdichtung" zu tun. und da können dann plötzlich wenige Worte ganze Geschichten erzählen und Abgründe oder auch den Himmel aufreißen. Ich weiß, fenestra, dass Dir das vermutlich zu pathetisch ist. Aber für mich kann ich sagen: Das ist das, was ich in Gedichten vor allem lesen will!
Liebe Grüße
leonie
Zum Beispiel Ingeborg Bachmann (aus: Erklär mir, Liebe):
Der Käfer riecht die Herrlichste von weit;
hätt ich nur seinen Sinn, ich fühlte auch,
daß Flügel unter ihrem Panzer schimmern,...
Ich finde nicht, dass der Käfer hier nur "benutzt" wird. Er kommt zu ebenso seinem Recht wie die metaphorische Bedeutung, die durch ihn vorangetrieben werden kann.
Ich will anderen Gedichten gar nicht ihre Berechtigung absprechen, sie mögen lustig, informativ, interessant, gekonnt gemacht und noch manches mehr sein.
Mir geht es aber so, dass mich Gedichte, die allein das, was sie vordergründig beschreiben, auch aussagen wollen, irgendwann ein wenig zu langweilen beginnen. Das kann ein wissenschaftlicher Artikel, eine Reportage, ein Photo, ein Witz, etc. auch. Manchmal sogar besser.
Ich finde es spannender, Wortfelder, Metaphorik, Tiefenebenen, etc. zu entdecken.
Und sich darin wiederzufinden, weil sie etwas auf eine exemplarische Weise ausdrücken, für das man sonst kaum hinreichend Worte finden würde.
Gedicht hat ja allein vom Wortsinn her mit "Verdichtung" zu tun. und da können dann plötzlich wenige Worte ganze Geschichten erzählen und Abgründe oder auch den Himmel aufreißen. Ich weiß, fenestra, dass Dir das vermutlich zu pathetisch ist. Aber für mich kann ich sagen: Das ist das, was ich in Gedichten vor allem lesen will!
Liebe Grüße
leonie
Ein Naturgedicht mit einem Sachtext zu vergleichen und zu sagen, es hätte keinen Mehrwert, nur weil es sich mal nicht um menschliches Seelenleben dreht ... also langsam weiß ich echt nicht mehr, was ich dazu sagen soll.
Oder doch! Ich stell mal einen Vergleich ein!
Oder doch! Ich stell mal einen Vergleich ein!
Hachja, Irgendwie reden wir aneinander vorbei, scheint mir...Jedenfalls fühle ich meine Position mich durch Deine Zusammenfassung nicht angemessen wiedergegeben. Und Dir geht es vielleicht ebenso mit dem, was ich schreibe...
Trotzdem liebe Grüße
leonie
Trotzdem liebe Grüße
leonie
Weißt du, liebe leonie,
irgendwann mag ich einfach nicht mehr. Erst musste ich mich hier für experimentelle Lyrik rechtfertigen, jetzt auch noch für Naturlyrik. Ich habe es satt, dass mir ständig Emotionslosigkeit vorgeworfen wird. Vielleicht sind einige meiner Texte kein Mainstream (experimentelle Gedichte sicher nicht, Naturbeschreibungen schon eher, die haben in der Literatur eine lange Tradition). Aber gerade von solchen unterschiedlichen Ansätzen lebt doch die Literatur! Wie kann man da die Frage stellen, für was man sich "entscheiden" würde?
Das ist doch das Naturgedicht ebenso! Es macht, wie du selbst bemerkt hast, ein Geschehen sinnlich erlebbar, im Gegensatz zum Sachtext. Außerdem kann es ein klangliches Erlebnis sein.
Nein! Gedichte sollen nicht vorrangig "lustig, informativ, interessant, gekonnt" sein und das weißt du auch selbst. Ich habe es oben schon aufgezählt, sie können spielerisch, absurd, klanglich oder rhythmisch interessant sein. Oder hermetisch, experimentell, befremdend, verstörend. Oder oder oder. Aber sie sind nicht ersetzbar durch "Witz, Reportage oder Foto" . Und auch stark metaphorisch geprägte Gedichte erfüllen nicht immer das, was man von Lyrik erwartet. Ich seh einfach nicht, wieso man das eine gegen das andere ausspielen muss (die Grenzen sind im Übrigen fließend).
Je nachdem, ob die Metapher im jeweiligen Leser das entsprechende auslöst bzw. überhaupt verstanden wird. Eine so große Wirkung, wie du sie beschreibst, erzielen nur wenige Gedichte, auch hier im Forum. Haben die anderen dann keine "Berechtigung"?
Gute Nacht
fenestra (nach einem langen Tag leicht angefressen ... ;)
irgendwann mag ich einfach nicht mehr. Erst musste ich mich hier für experimentelle Lyrik rechtfertigen, jetzt auch noch für Naturlyrik. Ich habe es satt, dass mir ständig Emotionslosigkeit vorgeworfen wird. Vielleicht sind einige meiner Texte kein Mainstream (experimentelle Gedichte sicher nicht, Naturbeschreibungen schon eher, die haben in der Literatur eine lange Tradition). Aber gerade von solchen unterschiedlichen Ansätzen lebt doch die Literatur! Wie kann man da die Frage stellen, für was man sich "entscheiden" würde?
Das Gedicht ist auf diese Weise eine ganz eigene Kommunikationsform.
Das ist doch das Naturgedicht ebenso! Es macht, wie du selbst bemerkt hast, ein Geschehen sinnlich erlebbar, im Gegensatz zum Sachtext. Außerdem kann es ein klangliches Erlebnis sein.
Ich will anderen Gedichten gar nicht ihre Berechtigung absprechen, sie mögen lustig, informativ, interessant, gekonnt gemacht und noch manches mehr sein.
Nein! Gedichte sollen nicht vorrangig "lustig, informativ, interessant, gekonnt" sein und das weißt du auch selbst. Ich habe es oben schon aufgezählt, sie können spielerisch, absurd, klanglich oder rhythmisch interessant sein. Oder hermetisch, experimentell, befremdend, verstörend. Oder oder oder. Aber sie sind nicht ersetzbar durch "Witz, Reportage oder Foto" . Und auch stark metaphorisch geprägte Gedichte erfüllen nicht immer das, was man von Lyrik erwartet. Ich seh einfach nicht, wieso man das eine gegen das andere ausspielen muss (die Grenzen sind im Übrigen fließend).
Gedicht hat ja allein vom Wortsinn her mit "Verdichtung" zu tun. und da können dann plötzlich wenige Worte ganze Geschichten erzählen und Abgründe oder auch den Himmel aufreißen.
Je nachdem, ob die Metapher im jeweiligen Leser das entsprechende auslöst bzw. überhaupt verstanden wird. Eine so große Wirkung, wie du sie beschreibst, erzielen nur wenige Gedichte, auch hier im Forum. Haben die anderen dann keine "Berechtigung"?
Gute Nacht
fenestra (nach einem langen Tag leicht angefressen ... ;)
Liebe fenestra,
ich habe ehrlich gesagt das Ganze als eine Diskussion verstanden und nicht gewollte, dass bei Dir das Gefühl entsteht, Du musst Dich für irgendetwas rechtfertigen.
Und: alles, was Du aufzählst, was die Wirkung von Gedichten betrifft, sehe ich auch so.
Ich meinte auch nicht, dass Gedichte in erster Linie ersetzbar wären, sondern dass bestimmte ihrer Wirkungen auch durch andere Texte oder Kunstformen, etc. erzielt werden könnten. (Zum Beispiel "Die Made" von Heinz Erhardt, ich finde, das ist toll und kunstfertig gemacht, die Wirkung ist, dass ich mich köstlich amüsiere und kräftig lache. Das kann ein guter Witz bei mir auch bewirken. Trotzdem fände ich es sehr schade, wenn es das Gedicht nicht gäbe).
Und das empfinde ich bezüglich der Metapher eben anders: Ich wüsste erstmal nichts, was solch eine Wirkung hervorruft, wie eine Metapher das bei mir oft tut (und natürlich funktioniert die auch nicht immer und bei allen, deshalb reagiere ich auch so begeistert, wenn ich Texte finde, wo ich meine, dass es gelingt).
Mit dem,was ich schrieb, meinte ich auch gar nicht in erster Linie Deine Texte, die ich übrigens sehr mag.
Und wenn Du etwas anderes bevorzugst oder Dich dafür stark machst, dann finde ich eher die Frage spannend, warum das so ist und was Du daran magst und nicht, wer von uns recht hat.
Gute Erholung und Regeneration, "angefressene" Frau (ich wollte gar nicht auch noch an Dir "nagen"...).
Liebe Grüße
leonie
ich habe ehrlich gesagt das Ganze als eine Diskussion verstanden und nicht gewollte, dass bei Dir das Gefühl entsteht, Du musst Dich für irgendetwas rechtfertigen.
Und: alles, was Du aufzählst, was die Wirkung von Gedichten betrifft, sehe ich auch so.
Ich meinte auch nicht, dass Gedichte in erster Linie ersetzbar wären, sondern dass bestimmte ihrer Wirkungen auch durch andere Texte oder Kunstformen, etc. erzielt werden könnten. (Zum Beispiel "Die Made" von Heinz Erhardt, ich finde, das ist toll und kunstfertig gemacht, die Wirkung ist, dass ich mich köstlich amüsiere und kräftig lache. Das kann ein guter Witz bei mir auch bewirken. Trotzdem fände ich es sehr schade, wenn es das Gedicht nicht gäbe).
Und das empfinde ich bezüglich der Metapher eben anders: Ich wüsste erstmal nichts, was solch eine Wirkung hervorruft, wie eine Metapher das bei mir oft tut (und natürlich funktioniert die auch nicht immer und bei allen, deshalb reagiere ich auch so begeistert, wenn ich Texte finde, wo ich meine, dass es gelingt).
Mit dem,was ich schrieb, meinte ich auch gar nicht in erster Linie Deine Texte, die ich übrigens sehr mag.
Und wenn Du etwas anderes bevorzugst oder Dich dafür stark machst, dann finde ich eher die Frage spannend, warum das so ist und was Du daran magst und nicht, wer von uns recht hat.
Gute Erholung und Regeneration, "angefressene" Frau (ich wollte gar nicht auch noch an Dir "nagen"...).
Liebe Grüße
leonie
Hallo fenestra,
ich hatte gestern schon das Gefühl, dass du meinen Kommentar in den falschen Hals bekommen hast. Das finde ich schade, liegt aber vielleicht an bestimmten Reizworten? Also ich freue mich über deine andere Sichtweise und Herangehensweise und werfe dir überhaupt nichts vor! Im Gegenteil ich schrieb ja, dass ich mich für die Denkanstöße bedanke. Wenn wir alle das gleiche in Gedichten (ver)suchen würden, wäre das wohl ziemlich eintönig und ich finde es einfach interessant, sich darüber auszutauschen.
Mit menschenleer bezog ich mich auf diese Aussage von dir:
Hier bei der Heckenrose wird doch aber ganz stark ein LIch spürbar. Ich denke wir reden auch hier irgendwie aneinander vorbei, oder ich habe nicht verstanden, worauf du letztlich hinauswillst. Wenn ich von Sinneseindrücken in einem Gedicht erfahre, dann ist da für mich auch ein LIch. Und mit „emotionslos“ beziehe ich mich natürlich nicht darauf, dass du emotionslos wärst, oder die Natur nicht liebevoll betrachten und auch schildern würdest, sondern darauf, dass ich dich so verstanden hatte, dass im Gedicht selbst keine Emotionen gespiegelt, gezeigt werden sollten, in die Betrachtung nichts hineingelegt werden sollte, Natur pur sozusagen. Und auch hier wieder sehe ich das bei der Heckenrose nicht, eher bei Gedichten, wie „meerquecke“, wo mir persönlich dann tatsächlich sowohl ein spürendes LIch, als auch Emotionen fehlen. Was ja aber nicht das Gedicht an sich in Frage stellt. Und wenn du genau hinschaust, war es auch eine Frage und keine Feststellung.
Ich frage mich, warum deine Aussage anders zu werten ist, als meine oder Leonies? .-)
liebe Grüße
Flora
ich hatte gestern schon das Gefühl, dass du meinen Kommentar in den falschen Hals bekommen hast. Das finde ich schade, liegt aber vielleicht an bestimmten Reizworten? Also ich freue mich über deine andere Sichtweise und Herangehensweise und werfe dir überhaupt nichts vor! Im Gegenteil ich schrieb ja, dass ich mich für die Denkanstöße bedanke. Wenn wir alle das gleiche in Gedichten (ver)suchen würden, wäre das wohl ziemlich eintönig und ich finde es einfach interessant, sich darüber auszutauschen.
Mit menschenleer bezog ich mich auf diese Aussage von dir:
Für mich ist dies viel spannender, als die ewig gleiche Selbstbespiegelung, das ewige ich, du, sie und er.
Hier bei der Heckenrose wird doch aber ganz stark ein LIch spürbar. Ich denke wir reden auch hier irgendwie aneinander vorbei, oder ich habe nicht verstanden, worauf du letztlich hinauswillst. Wenn ich von Sinneseindrücken in einem Gedicht erfahre, dann ist da für mich auch ein LIch. Und mit „emotionslos“ beziehe ich mich natürlich nicht darauf, dass du emotionslos wärst, oder die Natur nicht liebevoll betrachten und auch schildern würdest, sondern darauf, dass ich dich so verstanden hatte, dass im Gedicht selbst keine Emotionen gespiegelt, gezeigt werden sollten, in die Betrachtung nichts hineingelegt werden sollte, Natur pur sozusagen. Und auch hier wieder sehe ich das bei der Heckenrose nicht, eher bei Gedichten, wie „meerquecke“, wo mir persönlich dann tatsächlich sowohl ein spürendes LIch, als auch Emotionen fehlen. Was ja aber nicht das Gedicht an sich in Frage stellt. Und wenn du genau hinschaust, war es auch eine Frage und keine Feststellung.
Ich muss sagen, dieses reflexartig Doppelbödige in den meisten Naturgedichten nervt und enttäuscht mich immer wieder.
Ich frage mich, warum deine Aussage anders zu werten ist, als meine oder Leonies? .-)
liebe Grüße
Flora
Liebe leonie, liebe Flora,
ich glaube auch, dass wir stellenweise aneinander vorbeigeredet haben. Meine Bemerkungen, auf die ihr beide dann reagiert habt, bezogen sich ja auf zwei Positionen von carl, nämlich
- dass ihm in einigen meiner Texte die persönliche Ebene fehlt
- dass ihm die großen Themen "Himmel, Liebe und Grab" fehlen.
Nun hat carl sich freilich auch nur auf einige meiner Texte bezogen und ich habe vermutlich da bereits zu stark verallgemeinernd reagiert. Ich bin der Meinung, dass nicht immer die eigene Befindlichkeit und nicht immer eine "Tragödie" im Gedicht enthalten sein muss. Dann schrieb Flora:
und leonie:
Wenn ihr das so ausdrückt, ist das im Grunde gar keine Gegenposition zu meiner, denn ich habe mich ja nie generell gegen Metaphern gewandt, im Gegenteil, ich verwende sie auch selbst. Ich habe lediglich versucht, auszudrücken, dass es keine Mangel sein muss, wenn mal so etwas nicht im Gedicht enthalten ist und richtete mich dabei besonders gegen diese "Drama"-Theorie von carl.
Es ist immer schwer, so etwas allgemein, ohne konkreten Textbezug zu diskutieren.
Ich würde euch gern mal einige Beispiele aus meiner Sicht gelungener Naturlyrik zeigen, z.B. von Philipp Luidl oder Thilo Schmid. Leider hier aus urheberrechtlichen Gründen nicht möglich. Bei diesen Texten liegt der Reiz in der gelungenen Wortwahl oder auch in der Doppelbödigkeit, ohne dass es allerdings um ein lyrisches Ich ginge.
Wenn ich gestern ein bisschen zu gereizt reagiert habe, tuts mir leid. Eigentlich würde ich mich ganz gern wieder stärker den neuen Texten hier im Forum widmen. Vielleicht kann man dort ja bei Gelegenheit den einen oder anderen Faden wieder aufnehmen.
Liebe Grüße
fenestra
ich glaube auch, dass wir stellenweise aneinander vorbeigeredet haben. Meine Bemerkungen, auf die ihr beide dann reagiert habt, bezogen sich ja auf zwei Positionen von carl, nämlich
- dass ihm in einigen meiner Texte die persönliche Ebene fehlt
- dass ihm die großen Themen "Himmel, Liebe und Grab" fehlen.
Nun hat carl sich freilich auch nur auf einige meiner Texte bezogen und ich habe vermutlich da bereits zu stark verallgemeinernd reagiert. Ich bin der Meinung, dass nicht immer die eigene Befindlichkeit und nicht immer eine "Tragödie" im Gedicht enthalten sein muss. Dann schrieb Flora:
Bleibt es jedoch bei dieser einen Ebene, bei der reinen Betrachtung, fehlt mir persönlich etwas, und dann bleibe ich ein wenig enttäuscht zurück. Es fehlt mir dann das Menschliche darin, der Zugang, die Ansprache
und leonie:
Mir geht es aber so, dass mich Gedichte, die allein das, was sie vordergründig beschreiben, auch aussagen wollen, irgendwann ein wenig zu langweilen beginnen.
Wenn ihr das so ausdrückt, ist das im Grunde gar keine Gegenposition zu meiner, denn ich habe mich ja nie generell gegen Metaphern gewandt, im Gegenteil, ich verwende sie auch selbst. Ich habe lediglich versucht, auszudrücken, dass es keine Mangel sein muss, wenn mal so etwas nicht im Gedicht enthalten ist und richtete mich dabei besonders gegen diese "Drama"-Theorie von carl.
Es ist immer schwer, so etwas allgemein, ohne konkreten Textbezug zu diskutieren.
Ich würde euch gern mal einige Beispiele aus meiner Sicht gelungener Naturlyrik zeigen, z.B. von Philipp Luidl oder Thilo Schmid. Leider hier aus urheberrechtlichen Gründen nicht möglich. Bei diesen Texten liegt der Reiz in der gelungenen Wortwahl oder auch in der Doppelbödigkeit, ohne dass es allerdings um ein lyrisches Ich ginge.
Wenn ich gestern ein bisschen zu gereizt reagiert habe, tuts mir leid. Eigentlich würde ich mich ganz gern wieder stärker den neuen Texten hier im Forum widmen. Vielleicht kann man dort ja bei Gelegenheit den einen oder anderen Faden wieder aufnehmen.
Liebe Grüße
fenestra
Zuletzt geändert von fenestra am 25.09.2009, 08:10, insgesamt 1-mal geändert.
liebe fenestra, et al,
ausnahmsweise melde ich mich zu wort, obwohl ich jetzt gar nicht zeit und raum habe, den text zu rezensieren -
dieser text bzw. die autorin hat m. e. einiges an kommentaren abbekommen, das weniger den text widerspiegelt als an ihn herangetragene erwartungen.
ich finde auch, dass die autorin bereitwillig und teilweise äußerst langmütig auf diverse kommentare eingegangen ist - und kann zugleich gut nachvollziehen, wenn es ihr nun langsam reicht.
frenestras texte stellen vom kaliber her größere entwürfe dar, als der mengenmäßige durchschnitt in diesem forum (meine bewertung) und nun werden diese entwürfe (>nicht abwertend, sondern im künstlerischen sinn gemeint) von 'unten und oben' in die zange genommen: die einen sind nicht so viele worte gewohnt, die anderen finden den entwurf im vergleich zu klein oder anmaßend, oder sagen der autorin, wo es für sie langinge.
(...während, nur nebenbei, manch andere texte, die für einen tag vielleicht erfreuen, weil sie das erleben eines vertrauten forumsmitglieds illustrieren, kommentare erhalten wie "wow, das hast du ja toll beschrieben"...gutes ist der feind des mittelmäßigen, könnte man da denken~)
was dabei auf der strecke bleibt, ist der text.
- ich bin ganz bei leonie, wenn sie schreibt:
zitat: Ich finde, die Stärke der Metaphorik liegt darin, dass man mit ihrer Hilfe Dinge aussagen kann, die man sonst gar nicht aussagen könnte: indem man nämlich Dingen, Bilder, etc. auf eine neue Weise verknüpft. (...) Das Gedicht ist auf diese Weise eine ganz eigene Kommunikationsform.
was ich jedoch überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist, dass dies scheinbar als kritik an "an die heckenrose" gedacht ist - hast du zu ende gelesen, leonie?
Einmal fand ich in deinen Zweigen
wirre Knollen, herbe struppige Äpfel,
die ich unters Kissen legte -
da wuchs die Hecke riesengroß.
habe leider nicht mehr zeit - hm, ich fände das sehr schade, doch wenn die texte fenestras nicht in das allgemeine auffassungsniveau dieses forums passen, wird es ihr vielleicht wenig bringen, hier zu bleiben...
fenestra, bitte um entschuldigung, dass ich die ganze zeit in der 3. person von dir sprach - ich mach mir weniger sorgen um dich, als ich es traurig fände, wenn texte wie deine im blauen salon insgesamt keine wertschätzende und konstruktive aufnahme finden würden.
edit: dieser kommentar bezieht sich auch auf carls, der nun nicht mehr hier steht.
ausnahmsweise melde ich mich zu wort, obwohl ich jetzt gar nicht zeit und raum habe, den text zu rezensieren -
dieser text bzw. die autorin hat m. e. einiges an kommentaren abbekommen, das weniger den text widerspiegelt als an ihn herangetragene erwartungen.
ich finde auch, dass die autorin bereitwillig und teilweise äußerst langmütig auf diverse kommentare eingegangen ist - und kann zugleich gut nachvollziehen, wenn es ihr nun langsam reicht.
frenestras texte stellen vom kaliber her größere entwürfe dar, als der mengenmäßige durchschnitt in diesem forum (meine bewertung) und nun werden diese entwürfe (>nicht abwertend, sondern im künstlerischen sinn gemeint) von 'unten und oben' in die zange genommen: die einen sind nicht so viele worte gewohnt, die anderen finden den entwurf im vergleich zu klein oder anmaßend, oder sagen der autorin, wo es für sie langinge.
(...während, nur nebenbei, manch andere texte, die für einen tag vielleicht erfreuen, weil sie das erleben eines vertrauten forumsmitglieds illustrieren, kommentare erhalten wie "wow, das hast du ja toll beschrieben"...gutes ist der feind des mittelmäßigen, könnte man da denken~)
was dabei auf der strecke bleibt, ist der text.
- ich bin ganz bei leonie, wenn sie schreibt:
zitat: Ich finde, die Stärke der Metaphorik liegt darin, dass man mit ihrer Hilfe Dinge aussagen kann, die man sonst gar nicht aussagen könnte: indem man nämlich Dingen, Bilder, etc. auf eine neue Weise verknüpft. (...) Das Gedicht ist auf diese Weise eine ganz eigene Kommunikationsform.
was ich jedoch überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist, dass dies scheinbar als kritik an "an die heckenrose" gedacht ist - hast du zu ende gelesen, leonie?
Einmal fand ich in deinen Zweigen
wirre Knollen, herbe struppige Äpfel,
die ich unters Kissen legte -
da wuchs die Hecke riesengroß.
habe leider nicht mehr zeit - hm, ich fände das sehr schade, doch wenn die texte fenestras nicht in das allgemeine auffassungsniveau dieses forums passen, wird es ihr vielleicht wenig bringen, hier zu bleiben...
fenestra, bitte um entschuldigung, dass ich die ganze zeit in der 3. person von dir sprach - ich mach mir weniger sorgen um dich, als ich es traurig fände, wenn texte wie deine im blauen salon insgesamt keine wertschätzende und konstruktive aufnahme finden würden.
edit: dieser kommentar bezieht sich auch auf carls, der nun nicht mehr hier steht.
Zuletzt geändert von aram am 24.09.2009, 12:11, insgesamt 2-mal geändert.
Lieber aram,
was Du da zitierst: da ging es mir um eine allgemeine Aussage, die sich auf vohergehende Postings bezog. Du hast recht, ich hatte mich da vom Heckenrosentext entfernt (aber nicht nur ich) und es bezog sich nicht mehr auf diesen Text.
Ansonsten war es für mich einfach spannend, die unterschiedlichen Auffassungen zur Kenntnis zu nehmen und zu diskutieren.
Fenestra, um das hier auch öffentlich noch einmal zu sagen: Ich empfinde Dich hier als absoluten "Gewinn" fürs Forum, auch, wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Es macht mir Spaß, mit Dir zu diskutieren!
P.S. Trotzdem meine ich auch, wir können hier einen Punkt machen und den ein oder anderen Faden bei Gelegenheit weiterspinnen...
Liebe Grüße
leonie
was Du da zitierst: da ging es mir um eine allgemeine Aussage, die sich auf vohergehende Postings bezog. Du hast recht, ich hatte mich da vom Heckenrosentext entfernt (aber nicht nur ich) und es bezog sich nicht mehr auf diesen Text.
Ansonsten war es für mich einfach spannend, die unterschiedlichen Auffassungen zur Kenntnis zu nehmen und zu diskutieren.
Fenestra, um das hier auch öffentlich noch einmal zu sagen: Ich empfinde Dich hier als absoluten "Gewinn" fürs Forum, auch, wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Es macht mir Spaß, mit Dir zu diskutieren!
P.S. Trotzdem meine ich auch, wir können hier einen Punkt machen und den ein oder anderen Faden bei Gelegenheit weiterspinnen...
Liebe Grüße
leonie
Lieber aram,
über deine Worte habe ich mich sehr gefreut, herzlichen Dank dafür!
Liebe leonie,
ich diskutiere auch gern ab und zu mal solche grundsätzlichen Positionen. Aber an dieser Stelle bin ich auch erstmal für den Punkt.
Viele Grüße
fenestra
über deine Worte habe ich mich sehr gefreut, herzlichen Dank dafür!

Liebe leonie,
ich diskutiere auch gern ab und zu mal solche grundsätzlichen Positionen. Aber an dieser Stelle bin ich auch erstmal für den Punkt.

Viele Grüße
fenestra
hallo,
ich habe auf Fenestras bitte die links zu ihrer homepage gelöscht.
zusätzlich habe ich noch kommentare eingefügt. meist da, wo ich eindeutig daneben liege.
@Aram: schön, dass ich wieder mal einen kommentar der art sehe:
ich habe zwar nix gelesen, weiß aber trotzdem bescheid!
trotzdem stimme ich dir zu.
lg, C
ich habe auf Fenestras bitte die links zu ihrer homepage gelöscht.
zusätzlich habe ich noch kommentare eingefügt. meist da, wo ich eindeutig daneben liege.
@Aram: schön, dass ich wieder mal einen kommentar der art sehe:
ich habe zwar nix gelesen, weiß aber trotzdem bescheid!
trotzdem stimme ich dir zu.
lg, C
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