Rau ist dein Blick

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 13.08.2009, 15:32

Rau ist dein Blick
Und doch auch Sommer
Mit französischen Versen suchst du nach mir
Deinem Zwielicht kann ich mich nicht entziehen
Wovon mag dein Seufzen künden?
Ich rieche schon der Hände Schwarm
Die Tauben, südlichen Lavendel
Und all das Sehnen, das du trägst
Vergesse mich in deinen Spuren
Zwischen Worten und dem Tee

-

VFM
Zuletzt geändert von FawzZalum am 13.08.2009, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon leonie » 13.08.2009, 16:09

Liebe Zafar,

erster Eindruck:

Das gefällt mir gut, es lässt zum einen ein Bild entstehen: zwei beim Tee. Eine Spannung zwischen beiden, wir erfahren die Phantasien der einen Seite. Trotzdem bleibt Raum, sich selbst einzuklinken, weil die Bilder zumindest teilweise einen metaphorischen Gehalt haben.

Die französischen Verse reißen mich irgendwie raus, ich bin noch nicht genau dahinter gekommen, warum. Ich glaube, das ist mir fast zu unbestimmt, ein Bild, wovon die Verse handeln, wäre mir noch lieber.

Das Wort "kündigen" ist heutzutage, glaube ich anders "besetzt" als Du es hier meinst. Ich würde nur "künden" vorschlagen, würde sogar auch das "wohl" weglassen.

Ich mag übrigens die ersten beiden Zeilen besonders, weil darin eine Spannung entsteht. Rau-Sommer: sehr schön!

Lieb Grüße

leonie

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 13.08.2009, 16:16

Vielen Dank für deinen Kommentar, liebe Leonie,

tja, warum französische Verse? Naja, das "Gedicht" bzw die Verse oben gehören zu einer Sammlung von Versen, die "Verse an Jean" heißt. Ja, und Jean ist nunmal Franzose :rolleyes: oder spricht Französisch :eek: naja, zumindest ist der Name französisch...ich erinnere mich in den Versen an einen schon länger (Jahre...) zurückliegenden Aufenthalt in der Provence. Arles, Orange, Avignon, Nimes...all das wird verarbeitet.

Mit dem "kündigen" hast du wohl recht, ich werds mal ändern.

Herzlichst

Zafar

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Beitragvon leonie » 13.08.2009, 16:18

Liebe Zafar,

aber nur, weiol die reale Vorlage so ist, muss man es im Gedicht nicht übernehmen. Da herrscht ja Freiheit (ist ja keine Dokumentation :-) ).

Kann aber gut sein, dass es nur mir so geht, vielleicht sehen andere das ja auch ganz anders.

Lieeb Grüße

leonie

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 13.08.2009, 16:31

och man, im Arabischen klingt das aber so schön:

tabHathu 3anni mustakhdiman ash-she3ra l-faransiyya

تبحث عني مستخدماً الشعر الفرنسي

Ok, aber in meiner arabischen Version heißt der Mann tatsächlich nicht Jean, sondern Yahya...da ist die Deckungsgleichheit nicht so gegeben.

Aber mal davon abgesehen: ich finde schon, dass "französische Verse" nicht nur Verse in Französisch bedeuten kann. Es ist ja immer die Frage, was man hier denn mit Französisch assoziiert. Eine gewisse Romantik, Schöngeistiges, Klangvolles, Melodisches. Eine bestimmte Art des Schreibens etwa, ähnlich französischem Impressionismus? Eine Koketterie, ein Schwärmen, ein Umgarnen?

Solche Gedanken kommen mir da...bin ja auch die Autorin :mrgreen:

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Beitragvon leonie » 13.08.2009, 16:47

bin ja auch die Autorin


Genau! Und für Dich muss es stimmig sein. Das ist doch völlig okay, wenn Du es anders siehst als ich. Deine Assoziationen dazu finde ich wunderschön!

Liebe Grüße

leonie


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