Jedes eckig gedachte Wort
dreht freigelassen mir eine Nase
stößt sich die Kanten ab
wird rund und weich
bevor es am Klang
deines Namens
zerschellt
Absurd
Liebe leo,
die Ohnmacht des Wortes angesichts der Macht eines Namens - sowohl dieser Grundgedanke als auch deine Umsetzung sprechen mich sehr an, greift es doch ein Phänomen auf, das die meisten von uns wohl aus eigenem Erleben kennen.
Ich knabbere noch an der zweiten Zeile, die zum einen durch ihre syntaktische Struktur sowie den Verzicht auf Zeichensetzung etwas sperrig ist (in diesem Zusammenhang frage ich mich, wozu es des Punktes am Textende bedarf). Zum anderen scheint sie mir den Schluss vorwegzunehmen und somit entbehrlich zu sein. Wenn dir das "freigelassen" wichtig ist (was ich mal vermute), so könntest du dieses auch noch im nächsten Vers nach "stößt sich" unterbringen, also
stößt sich, freigelassen, die Kanten ab oder
stößt, freigelassen, sich die Kanten ab
Ist außerdem das in der nächsten Zeile folgende Bild des Runden und Weichen nicht schon impliziert darin? Es kommt mir redundant vor, da ich keinen neuen oder steigernden Aspekt entdecken kann.
Gewittergrüße
Herby
die Ohnmacht des Wortes angesichts der Macht eines Namens - sowohl dieser Grundgedanke als auch deine Umsetzung sprechen mich sehr an, greift es doch ein Phänomen auf, das die meisten von uns wohl aus eigenem Erleben kennen.
Ich knabbere noch an der zweiten Zeile, die zum einen durch ihre syntaktische Struktur sowie den Verzicht auf Zeichensetzung etwas sperrig ist (in diesem Zusammenhang frage ich mich, wozu es des Punktes am Textende bedarf). Zum anderen scheint sie mir den Schluss vorwegzunehmen und somit entbehrlich zu sein. Wenn dir das "freigelassen" wichtig ist (was ich mal vermute), so könntest du dieses auch noch im nächsten Vers nach "stößt sich" unterbringen, also
stößt sich, freigelassen, die Kanten ab oder
stößt, freigelassen, sich die Kanten ab
Ist außerdem das in der nächsten Zeile folgende Bild des Runden und Weichen nicht schon impliziert darin? Es kommt mir redundant vor, da ich keinen neuen oder steigernden Aspekt entdecken kann.
Gewittergrüße
Herby
Hallo Leonie,
ich habe hier ein bisschen das Problem, dass ich die emotionale Linie nicht finde.
Ein eckiges Wort, das rund und weich wird, ist für mich erst mal eine positive Bewegung. Zerschellen ist dann aber (für mich) wieder negativ besetzt. Es bleibt nichts übrig, als Splitter des Gedachten... wobei „zerschellen“ und „weich“ für mich auch nicht zusammen passt? Vielleicht eher etwas wie zerfließen?
Wenn der Klang des Namens die Macht hat etwas zerschellen zu lassen, dann ist es keine gute, denn er selbst muss hart sein, unnachgiebig, abstoßend und das hat ja dann auch etwas mit der verknüpften Erinnerung zu tun. Aber warum werden LIch dann die Worte rund und weich?
Eigentlich würde ich lesen wollen, dass LIch etwas Eckiges, Pieksendes, Hartes, vielleicht Unangenehmes, Anschuldigendes sagen möchte, es ihm aber ob der guten? Gefühle, die schon allein der Klang des Namens hervorrufen, nicht gelingt. Die Worte werden ihm (LIch wird) „weich“, obwohl es das nicht möchte. Durch die Nase kommt aber schon auch ein liebevoll, neckender Tonfall hinein, also scheint es mir doch ein spielerisches sich auch ein Stück weit in dieses Weiche fallen lassen wollen zu sein, auch ein sich dem „hingeben“?
*lach* ich habe gerade den Titel entdeckt... ähm ja, nur worin lieg die Absurdität, im weichen Zerschellen? Oder im Ärger über das Unvermögen „hart“ zu bleiben?
Rein klanglich wäre für mich stimmiger:
... mir die Nase
... seine Kanten ab
liebe Grüße
Flora
ich habe hier ein bisschen das Problem, dass ich die emotionale Linie nicht finde.
Ein eckiges Wort, das rund und weich wird, ist für mich erst mal eine positive Bewegung. Zerschellen ist dann aber (für mich) wieder negativ besetzt. Es bleibt nichts übrig, als Splitter des Gedachten... wobei „zerschellen“ und „weich“ für mich auch nicht zusammen passt? Vielleicht eher etwas wie zerfließen?
Wenn der Klang des Namens die Macht hat etwas zerschellen zu lassen, dann ist es keine gute, denn er selbst muss hart sein, unnachgiebig, abstoßend und das hat ja dann auch etwas mit der verknüpften Erinnerung zu tun. Aber warum werden LIch dann die Worte rund und weich?

Eigentlich würde ich lesen wollen, dass LIch etwas Eckiges, Pieksendes, Hartes, vielleicht Unangenehmes, Anschuldigendes sagen möchte, es ihm aber ob der guten? Gefühle, die schon allein der Klang des Namens hervorrufen, nicht gelingt. Die Worte werden ihm (LIch wird) „weich“, obwohl es das nicht möchte. Durch die Nase kommt aber schon auch ein liebevoll, neckender Tonfall hinein, also scheint es mir doch ein spielerisches sich auch ein Stück weit in dieses Weiche fallen lassen wollen zu sein, auch ein sich dem „hingeben“?
*lach* ich habe gerade den Titel entdeckt... ähm ja, nur worin lieg die Absurdität, im weichen Zerschellen? Oder im Ärger über das Unvermögen „hart“ zu bleiben?
Rein klanglich wäre für mich stimmiger:
... mir die Nase
... seine Kanten ab
liebe Grüße
Flora
Liebe leonie,
warum mich dieser Text von dir nicht so besonders anspricht ist, weil ich finde, dass er vieles aus deiner eigenen Sprache wiederholt (an Bildern, Ideen, Formulierungen und auch die "Peripetie"art) und zudem die gleiche Aussage hat. Es fehlt mir das, was den Text zu etwas Eigenem, kräftigem macht. Das soll heißen: Natürlich ist der Text nicht schwach, aber begeistern kann er mich auch nicht. Er wirkt mir zu verspielt in seinen eigenen Mustern (eckig wird rund wird eckig wird rund usf.) und zu einfach gesagt.
liebe Grüße,
Lisa
warum mich dieser Text von dir nicht so besonders anspricht ist, weil ich finde, dass er vieles aus deiner eigenen Sprache wiederholt (an Bildern, Ideen, Formulierungen und auch die "Peripetie"art) und zudem die gleiche Aussage hat. Es fehlt mir das, was den Text zu etwas Eigenem, kräftigem macht. Das soll heißen: Natürlich ist der Text nicht schwach, aber begeistern kann er mich auch nicht. Er wirkt mir zu verspielt in seinen eigenen Mustern (eckig wird rund wird eckig wird rund usf.) und zu einfach gesagt.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber Herby,
danke Dir. Hm, das Ganze ist ein wenig der Form geschuldet, deshalb fällt es mir auch schwer, am Text etwas zu ändern, ich wollte gerne, dass er sich auch optisch "verkleinert".
Hm, und ohne die von dir angesprochene Zeile fehlt mir schon etwas, sie sollte darstellen, dass es sich um einen Prozess handelt. Den Punkt am Ende nehme ich weg, damit es von der zeichensetzung stimmiger wird.
Liebe Flora,
ja, Du hast das mit dem Absurden gut in Worte gefasst. So kann es gehen, wenn man zornig ist und den Menschen am anderen Ende der Worte doch irgendwie liebt. Du hast schon recht, es ist keine emotionale Linie drin, es ist eine Ambivalenz, die sich Bahn bricht und in dem Text abbildet,schon mit einem Augenzwinkern geschreiben.
Liebe Lisa,
das macht nix. Er gehört sicher nicht zu den besten Texten von mir. Ist eine kleine, ja, verspielte (da hast Du recht) Momentaufnahme.
Ich danke Euch und schicke Euch liebe Grüße
leonie
danke Dir. Hm, das Ganze ist ein wenig der Form geschuldet, deshalb fällt es mir auch schwer, am Text etwas zu ändern, ich wollte gerne, dass er sich auch optisch "verkleinert".
Hm, und ohne die von dir angesprochene Zeile fehlt mir schon etwas, sie sollte darstellen, dass es sich um einen Prozess handelt. Den Punkt am Ende nehme ich weg, damit es von der zeichensetzung stimmiger wird.
Liebe Flora,
ja, Du hast das mit dem Absurden gut in Worte gefasst. So kann es gehen, wenn man zornig ist und den Menschen am anderen Ende der Worte doch irgendwie liebt. Du hast schon recht, es ist keine emotionale Linie drin, es ist eine Ambivalenz, die sich Bahn bricht und in dem Text abbildet,schon mit einem Augenzwinkern geschreiben.
Liebe Lisa,
das macht nix. Er gehört sicher nicht zu den besten Texten von mir. Ist eine kleine, ja, verspielte (da hast Du recht) Momentaufnahme.
Ich danke Euch und schicke Euch liebe Grüße
leonie
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