weit fort

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
ecb

Beitragvon ecb » 02.04.2009, 20:55

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Zuletzt geändert von ecb am 07.06.2009, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 09.04.2009, 20:35

Hallo,

liebe Eva,

ihr seht und ich sehe, wie unterschiedlich der text aufgenommen werden kann, und da manche ihn so ähnlich auffassen, wie er von mir gemeint war, möchte ich es dabei belassen. ich finde, daß ich meins dazu gesagt habe.


natürlich!

Was ich noch schreiben wollte: Deiner Schreibweise von Texten kann ich nur zustimmen, ich meinte auch mit meiner Darlegung nicht, dass es nur bewusstes gibt, entschuldige, wenn das so rübergekommen ist. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es hinsichtlich der Wirkung einen Unterschied zwischen realen Ereignisen und geschilderten Ereignissen gibt und das es in meinen Augen nichts bringt, sich für die Verteidigung eines Textes sich auf ersteres zu berufen (ich wollte eine Übereinstimmung aber auch nicht an sich disqualifizieren). Aber was das Schreiben von texten angeht, unterschreibe ich deine Ausführungen sofort!

Ich hoffe, du fühlst dich nicht gedrängt, wenn ich davon ab noch zwei Fragen an Sam stelle.

für mich ein Gedicht, das man von hinten nach vorne lesen muss, bis hin zum Titel. Das Konkrete stört mich hier wenig. Im Gegenteil. Genau an all dem, was der Name Bergen-Belsen in mir auslöst, bleibe ich hängen, klebe ich mich fest und gehe Schritt für Schritt (wie schon erwähnt) rückwärts.


hätte dieser Leseprozess sich auch ohne die Kommentare vorher sich für dich so ergeben? (das ist keine "vor die wand stellen" - frage, denn selbst wenn du mit nein antwortest, disqualifizierst das das Gedicht ja nicht, denn so eine Auseinandersetzung kann ja durchaus mit zum Leseprozess eines Textes führen, der zum Verständnis und Aufgehen eines Textes führt.

Die zweite Frage ist, ob deine Leseweise mit der Idee evas zu vereinen ist, dass das Gedicht sich schon auf ein Individuum von heute bezieht.

Deine Beschreibung sagt dazu "ja":


1, suchen nach Zusammenhängen: Lesarten, die unter die letzte zu bringen sind, Interpretationsversuch unter dem Thema "Bergen-Belsen" (mal platt zusammengefasst)

All die Bilder kann ich nicht aufschlüsseln. Vor allem das finnische Reden. Zuerst dachte ich an einer der emigirierten DichterInnen. Aber die waren wenn, dann in Schweden. Hab sogar gegoogelt, aber nichts über jemand gefunden, der in Finnland war (logisch, denn da waren ja die Deutschen).
Aber auch niemand, der in finnisch geschrieben hat.
Vielleicht aber auch finnisch, weil diese Sprache, dem Türkischen und Ungarischen verwandt, so fremd erscheint. Eine Stimme aus einer anderen Welt - einer anderen Zeit. Schwer übersetzbar. Ähnlich den Empfindungen, wenn man an Bergen-Belsen denkt.


2. es werden keine Zuordnungen gefunden:

Wie dem auch sei, ich kann es nicht wirklich zuordnen.

Also verbleibt es für mich im privaten Jetzterlebnis, in das die Vergangenheit immer wieder eindringt.


ich sehe nach evas Erklärungen nicht, dass sie es so geschrieben hat, für mich meinte sie den weg vom ich zu bergen belsen einfacher, unmittelbar und nicht so mittelbar wie du es beschreibst.

Die Beobachtungen dieser zweiten Frage, haben mich dann dazu bewegt, dir auch die erste zu stellen. Denn wie gesagt, disqualifiziert sie ja nichts an sich, aber vielleicht habe ich in beiden Fragen mein Gefühl ausgedrückt, dass dein Kommentar als Erstkommentar so vielleicht nicht entstanden wäre?!

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.


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