In diesen Jahren
War das Glück
Wechselhaft
Wie das Wetter
Wir ließen uns
Das Denken verhageln
Und stellten Gartenzwerge auf
In fremden Gärten
Aus denen wir Kinderlachen stahlen
Um es unter unseren Mantelkragen
Zu verbergen
Und es zu Weihnachten
Unter den Baum zu legen
Aber es kam nie dazu
Es ging verloren
Oder verdarb uns die Stille
Im falschen Moment
Und wir saßen im Dunklen
Und lauschten unseren Gedanken
Die sich fortzustehlen versuchten
Wir wussten es
Und öffneten kein Fenster
Nicht einmal den Mund
Machten wir auf
Und wenn ein Nachbar klingelte
Um um Zucker zu bitten
Luden wir ihn ein
Mit uns zu trinken
Ein wenig Unbeständigkeit
In unser Glück zu bringen
Mehr verlangten wir ja nicht
Nur hin und wieder
Ein fremdes Rülpsen
Ein unverstelltes Augenpaar
Jemand der unser ausgekochtes
Glück ertrug
Ein paar Stunden lang
Bevor er aufatmend
Hinter uns die Tür schloss
Den Zucker hatte er längst vergessen
Dafür saßen ihm ein oder zwei
Unserer flüchtigen Gedanken auf dem Buckel
Es wurde schwer für ihn
Sie wieder loszuwerden
Das nahmen wir mit Erleichterung zur Kenntnis
Gemeinsam hinter der Gardine
Die verschwindende Gestalt fixierend
Er geht in die falsche Richtung
Sagtest du
Wir durchschauten die Nacht
Noch bevor der Morgen kam
In diesen Jahren
War das Glück wechselhaft
Die Monate gaben einander die Klinke in die Hand
Und mit jedem Monat
Ging ein Licht aus
Hinter das wir uns führten
Um zu entkommen
Beim nächsten Gewitter
Vielleicht.
In diesen Jahren
Xanthi,
ich komme hier gerade vorbei und möchte morgen länger, aber jetzt schreiben, dass mir das sehr gefällt. Erst wollte ich meckern wegen der kurzen Zeilen, aber ab 1/3 - 1/2 des Textes passt es beim Lesen. Inhaltsträchtigerer Kommentar erfolgt bald .-)
liebe Grüße,
Lisa
ich komme hier gerade vorbei und möchte morgen länger, aber jetzt schreiben, dass mir das sehr gefällt. Erst wollte ich meckern wegen der kurzen Zeilen, aber ab 1/3 - 1/2 des Textes passt es beim Lesen. Inhaltsträchtigerer Kommentar erfolgt bald .-)
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
ich freue mich schon auf den inhaltsträchtigeren Kommentar, mit den Zeilen hast du vielleicht Recht, ich mache das immer sehr nach Gefühl, vielleicht sollte ich mir angewöhnen, mehr darüber nachzudenken.
Lieber Bilbo,
vielen Dank für deinen reimenden Kommentar, und die tanzenden Worte. Was das Ende des Lateins betrifft, ist es sicher auch ein wenig die Frage, ob man immerzu alles verstehen muss (wobei man dieses Gedicht verstehen kann, wenn man will), oder ob es nicht manchmal genügt, sich von der Stimmung mitnehmen zu lassen.
xanthi
ich freue mich schon auf den inhaltsträchtigeren Kommentar, mit den Zeilen hast du vielleicht Recht, ich mache das immer sehr nach Gefühl, vielleicht sollte ich mir angewöhnen, mehr darüber nachzudenken.
Lieber Bilbo,
vielen Dank für deinen reimenden Kommentar, und die tanzenden Worte. Was das Ende des Lateins betrifft, ist es sicher auch ein wenig die Frage, ob man immerzu alles verstehen muss (wobei man dieses Gedicht verstehen kann, wenn man will), oder ob es nicht manchmal genügt, sich von der Stimmung mitnehmen zu lassen.
xanthi
Xanthi,
bist du mir böse, wenn ich hier nicht mehr, wie versprochen, ins Detail gehe? Ich weiß nicht, mir gefällt der Text einfach, es hat mich einfach lebending gemacht, ihn zu lesen, er zaubert einen "Geschmack" in das, was man Seele nennt. Und darum mag ich nicht analysieren in diesem Fall. Geht mir ja selten genug so .~) . Ich hoffe, das ist OK.
liebe Grüße,
Lisa
bist du mir böse, wenn ich hier nicht mehr, wie versprochen, ins Detail gehe? Ich weiß nicht, mir gefällt der Text einfach, es hat mich einfach lebending gemacht, ihn zu lesen, er zaubert einen "Geschmack" in das, was man Seele nennt. Und darum mag ich nicht analysieren in diesem Fall. Geht mir ja selten genug so .~) . Ich hoffe, das ist OK.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hi Elke,
mir gefällt dein Gedicht sehr gut. Es erzählt mit gekonnten Umbrüchen von der Sehnsucht, aus der monotonen Beziehung auszubrechen, und wenn es nur für kurze Momente ist, und wenn diese Momente nur aus fremden Gefühlen gestohlen sind, so zehren die zwei davon. Ein bitter-süße, auch teilweise ironische Betrachtung einer
Beziehung, die aus sich selbst nicht mehr bestehen kann.
Gern gelesen!
Saludos
Mucki
mir gefällt dein Gedicht sehr gut. Es erzählt mit gekonnten Umbrüchen von der Sehnsucht, aus der monotonen Beziehung auszubrechen, und wenn es nur für kurze Momente ist, und wenn diese Momente nur aus fremden Gefühlen gestohlen sind, so zehren die zwei davon. Ein bitter-süße, auch teilweise ironische Betrachtung einer
Beziehung, die aus sich selbst nicht mehr bestehen kann.
Gern gelesen!
Saludos
Mucki
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hi Xanti,
das liest sich wirklich sehr schön runter, nimmt einen mit ...
Ich bin noch nicht sicher, ob diese Wortspiele (mit Altbekanntem) wirklich sein müssen, ob sie nicht abschwächen:
Die Monate gaben einander die Klinke in die Hand
Ging ein Licht aus
Hinter das wir uns führten
Da sind so viele wunderbare, einfache, aber tragende Bilder drin, wie z.B.
Und stellten Gartenzwerge auf
In fremden Gärten
dass die von mir benannten Stellen etwas unpassend Profanes hineinbringen, was ich weniger 'geflügelt' darstellen würde.
Nur so ein Eindruck, eine kleine Schmälerung in einem sehr schönen Text.
Tom
das liest sich wirklich sehr schön runter, nimmt einen mit ...
Ich bin noch nicht sicher, ob diese Wortspiele (mit Altbekanntem) wirklich sein müssen, ob sie nicht abschwächen:
Die Monate gaben einander die Klinke in die Hand
Ging ein Licht aus
Hinter das wir uns führten
Da sind so viele wunderbare, einfache, aber tragende Bilder drin, wie z.B.
Und stellten Gartenzwerge auf
In fremden Gärten
dass die von mir benannten Stellen etwas unpassend Profanes hineinbringen, was ich weniger 'geflügelt' darstellen würde.
Nur so ein Eindruck, eine kleine Schmälerung in einem sehr schönen Text.
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Thomas,
auch an Dich heute endlich mein verspätetes Dankeschön. Über die Wortspiele (mit Altbekanntem) denke ich nach, seit ich Deinen Kommentar gelesen habe, bei dem Licht, hinter das wir uns führten, bin ich mir sicher, dass ich darauf nicht verzichten möchte, an anderen Stellen ... mag sein, das da das eine oder andere gestrichen wird. Danke für die Anregung, aber auch für das Lob
xanthi
auch an Dich heute endlich mein verspätetes Dankeschön. Über die Wortspiele (mit Altbekanntem) denke ich nach, seit ich Deinen Kommentar gelesen habe, bei dem Licht, hinter das wir uns führten, bin ich mir sicher, dass ich darauf nicht verzichten möchte, an anderen Stellen ... mag sein, das da das eine oder andere gestrichen wird. Danke für die Anregung, aber auch für das Lob
xanthi
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