pourtant je ne sais rien de toi
yvan goll
abziehbild
als ich dich sah
mit meinen eigenen augen
den ich nie
gesehn haben werde
wurde ich
verwandelt in jemanden
von dem ich träume,
an dessen stelle ich trat
in einen leeren raum
dir zu begegnen
wir legten zeichen ab
an den rechten stellen
sie entsprachen sich uns
fügten sich zusammen
wir sind darin
nie werde ich verstehn
ich weiß von ihnen
von denen ich nur weiß
daß sie andere sind
ganz gleich wer für wen
abziehbild
Hallo Eva,
zum ersten bin ich leider des Französischen nicht mächtig, also wär's schön, wenn Du eine Übersetzung des Zitats ergänzen könntest ...
Der Text selber wirkt auf mich etwas gewollt & konstruiert um bestimmter Formulierungen willen, die sozusagen das sicher bekannte Motiv "Schein und Sein" neu verpacken sollen ...
Z. B. hätte ich die folgende Strophe knapper und präziser gestaltet :
wurde ich
verwandelt in jemanden
der ich sein sollte
in einem leeren raum
dir zu begegnen
vorausgesetzt, ich habe die Passage richtig "interpretiert" ...
MlG Hannes
zum ersten bin ich leider des Französischen nicht mächtig, also wär's schön, wenn Du eine Übersetzung des Zitats ergänzen könntest ...
Der Text selber wirkt auf mich etwas gewollt & konstruiert um bestimmter Formulierungen willen, die sozusagen das sicher bekannte Motiv "Schein und Sein" neu verpacken sollen ...
Z. B. hätte ich die folgende Strophe knapper und präziser gestaltet :
wurde ich
verwandelt in jemanden
der ich sein sollte
in einem leeren raum
dir zu begegnen
vorausgesetzt, ich habe die Passage richtig "interpretiert" ...
MlG Hannes
yvan golls eigene übertragung seiner zeile ist:
und doch: wie wenig ahne ich von dir!
deine knappere version ändert ein bißchen die bedeutung, und was tun wir die ganze zeit als bekannte motive neu verpacken.
wenn daraus allerdings etwas entsteht, was gewollt und konstruiert wirkt, ist das nicht gut.
danke dir, hannes!
lg eva
und doch: wie wenig ahne ich von dir!
deine knappere version ändert ein bißchen die bedeutung, und was tun wir die ganze zeit als bekannte motive neu verpacken.
wenn daraus allerdings etwas entsteht, was gewollt und konstruiert wirkt, ist das nicht gut.
danke dir, hannes!
lg eva
Hallo Eva,
zunächst lieben Dank
für die Übersetzung ...
Und apropos "was tun wir die ganze zeit als bekannte motive neu verpacken" - Das ist wohl wahr, denn es wird schwierig, etwas zu finden, über das noch nie geschrieben wurde, außer vielleicht über die "Psychotherapie einer Bananenschale", und selbst da wäre ich mir nicht sicher ...
Lieben Sonntagsgruß von Bilbo
zunächst lieben Dank

Und apropos "was tun wir die ganze zeit als bekannte motive neu verpacken" - Das ist wohl wahr, denn es wird schwierig, etwas zu finden, über das noch nie geschrieben wurde, außer vielleicht über die "Psychotherapie einer Bananenschale", und selbst da wäre ich mir nicht sicher ...
Lieben Sonntagsgruß von Bilbo
lieber moshe,
nun ja, was kann ich tun - mir selbst scheint ja alles so klar ...
lieber hannes,
ich glaube eigentlich, daß es gar nicht darum geht, etwas zu finden, worüber noch nie geschrieben wurde, denn ich glaube nicht wirklich, daß es etwas neues unter der sonne gibt.
aber einen irgendwie neuen, frischen ausdruck zu finden für das, was uns menschen immer wieder umtreibt, das wäre für mich schon das größte.
lg eva
nun ja, was kann ich tun - mir selbst scheint ja alles so klar ...
.gif)
lieber hannes,
ich glaube eigentlich, daß es gar nicht darum geht, etwas zu finden, worüber noch nie geschrieben wurde, denn ich glaube nicht wirklich, daß es etwas neues unter der sonne gibt.
aber einen irgendwie neuen, frischen ausdruck zu finden für das, was uns menschen immer wieder umtreibt, das wäre für mich schon das größte.

lg eva
liebe eva!
mir begegnet dein text sperrig und (aus diesem grunde?) etwas konstruiert. zuviel komprimierte information, zu sehr ineinander verwoben und verstrickt. mag sein, dass es an meiner nicht empfängnisbereiten stimmung liegt (die ich eigentlich nicht glaube zu haben). es ist halt der erste eindruck. zu der stelle von moshe " sie entsprachen sich uns" denke ich zwischen sich und uns ein komma. liege ich da richtig?
etwas vom text erschlagene grüße: Niko
mir begegnet dein text sperrig und (aus diesem grunde?) etwas konstruiert. zuviel komprimierte information, zu sehr ineinander verwoben und verstrickt. mag sein, dass es an meiner nicht empfängnisbereiten stimmung liegt (die ich eigentlich nicht glaube zu haben). es ist halt der erste eindruck. zu der stelle von moshe " sie entsprachen sich uns" denke ich zwischen sich und uns ein komma. liege ich da richtig?
etwas vom text erschlagene grüße: Niko
Liebe Eva,
auch mir erscheint der Text etwas konstruiert. Teilweise bin ich auch über einzelne Formulierungen gestolpert und aus dem Gedicht gefallen:
Beim 'sich' kann ich irgendwie keinen Bezug herstellen, respektive fände die Zeile ohne 'sich' flüssiger.
Vorschlag: 'Von denen nur ich weiss' ?
Vielleicht liegt dieser Eindruck der Konstruiertheit darin, dass die Sprache so verschnörkelt, ausholend ist. Also ich mein nicht direkt die einzelnen Strophen, aber das ganze wirkt irgendwie so ausholend. Eine Straffung würde dem Text meines Erachtens nur gut tun.
Viele Grüsse
iris
auch mir erscheint der Text etwas konstruiert. Teilweise bin ich auch über einzelne Formulierungen gestolpert und aus dem Gedicht gefallen:
sie entsprachen sich uns
Beim 'sich' kann ich irgendwie keinen Bezug herstellen, respektive fände die Zeile ohne 'sich' flüssiger.
von denen ich nur weiß
Vorschlag: 'Von denen nur ich weiss' ?
Vielleicht liegt dieser Eindruck der Konstruiertheit darin, dass die Sprache so verschnörkelt, ausholend ist. Also ich mein nicht direkt die einzelnen Strophen, aber das ganze wirkt irgendwie so ausholend. Eine Straffung würde dem Text meines Erachtens nur gut tun.
Viele Grüsse
iris
Hallo 
Nicht das ich wüsste, was in diesem Text vor sich geht, aber "sie entsprachen sich uns" lese ich in Analogie zu anderen rückbezüglichen "ent"-Bildungen wie etwa "sie entzogen sich uns" und finde das eigentlich ganz neckisch... Dumm bloß, dass es wahrscheinlich nichts mit dem Text zu tun hat.gif)
Ferdigruß!
PS, zur "Nebendiskussion": Wie alle großen Dichter hatte Brecht keine Bedenken, das schon tausendmal Gesagte noch einmal zu sagen. Nur sagte er es anders als alle seine Vorgänger. - MRR im Vorwort einer Sammlung von Brecht-Interpretationen, die ich gerade lese. -F.

Nicht das ich wüsste, was in diesem Text vor sich geht, aber "sie entsprachen sich uns" lese ich in Analogie zu anderen rückbezüglichen "ent"-Bildungen wie etwa "sie entzogen sich uns" und finde das eigentlich ganz neckisch... Dumm bloß, dass es wahrscheinlich nichts mit dem Text zu tun hat
.gif)
Ferdigruß!
PS, zur "Nebendiskussion": Wie alle großen Dichter hatte Brecht keine Bedenken, das schon tausendmal Gesagte noch einmal zu sagen. Nur sagte er es anders als alle seine Vorgänger. - MRR im Vorwort einer Sammlung von Brecht-Interpretationen, die ich gerade lese. -F.
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
na, dann ist es wohl doch zu geschraubt.
bei dem entsprachen sich uns in seinem kontext möchte ich aber doch mal sozusagen auf den bildgehalt dieser formulierung hinweisen, der eine gängige wendung mit einer übertragenen bedeutung auflöst und wahrscheinlich deshalb irritiert.
wie dem auch sei, wenn dies dazu führt, daß der leser aus dem gedicht fällt, ist es mißraten.
vielen dank euch allen!
lg eva
bei dem entsprachen sich uns in seinem kontext möchte ich aber doch mal sozusagen auf den bildgehalt dieser formulierung hinweisen, der eine gängige wendung mit einer übertragenen bedeutung auflöst und wahrscheinlich deshalb irritiert.
wie dem auch sei, wenn dies dazu führt, daß der leser aus dem gedicht fällt, ist es mißraten.
vielen dank euch allen!

lg eva
Hallo Eva
auch ich empfinde das Gedicht als sprachlich zu konstruiert. Auch weiß ich nicht recht, ob ich den Titel wirklich treffend finde, denn ein Abziehbild ist doch klar erkennbar, definiert, ebenso das, worauf es geklebt wird und Untergrund (Ich?) und Motiv (Traumbild?) hätten nichts gemeinsam. Ich könnte hier, wenn ich im „Bilderrahmen“ bleibe .-) mir eher ein Suchbild vorstellen. Denn ist das wirklich so deutlich trennbar, gehen das verwandelte Traumbild und das „wirkliche“ Ich nicht ineinander über und es gibt nur Unterschiede, Variationen, vermeintliche „Verbesserungen“? Wobei ich mich auch beim „leeren“ Raum frage, gibt es das je?
Vor allem aber finde ich irritierend, dass du in der ersten Strophe von „du“ zu „den“ springst.
Hier der Versuch, wie für mich eine Verdichtung aussehen könnte, die dennoch das Wesentliche (wie ich es für mich verstehe, das kann natürlich auch völlig daneben liegen .-) ) einfängt. Anregungen zum Weiterdenken bietet dein Gedicht viele, das gefällt mir gut. Auch das „entsprachen sich uns“ finde ich an sich eine sehr interessante Wendung, die allerdings innerhalb dieser in sich verdrehten „Konstruktion“ einfach nicht mehr wirken kann, anstrengt. Vielleicht ist eine Idee für dich dabei.
liebe Grüße
smile
suchbild
als ich ihn sah
den ich nie
gesehn haben werde
trat ein traum von mir ein
in einen leeren raum
um ihm zu begegnen
wir legten zeichen ab
an den rechten stellen
sie entsprachen sich uns
von denen ich nur weiß
dass sie andere sind
ganz gleich wer für wen
auch ich empfinde das Gedicht als sprachlich zu konstruiert. Auch weiß ich nicht recht, ob ich den Titel wirklich treffend finde, denn ein Abziehbild ist doch klar erkennbar, definiert, ebenso das, worauf es geklebt wird und Untergrund (Ich?) und Motiv (Traumbild?) hätten nichts gemeinsam. Ich könnte hier, wenn ich im „Bilderrahmen“ bleibe .-) mir eher ein Suchbild vorstellen. Denn ist das wirklich so deutlich trennbar, gehen das verwandelte Traumbild und das „wirkliche“ Ich nicht ineinander über und es gibt nur Unterschiede, Variationen, vermeintliche „Verbesserungen“? Wobei ich mich auch beim „leeren“ Raum frage, gibt es das je?
Vor allem aber finde ich irritierend, dass du in der ersten Strophe von „du“ zu „den“ springst.
Hier der Versuch, wie für mich eine Verdichtung aussehen könnte, die dennoch das Wesentliche (wie ich es für mich verstehe, das kann natürlich auch völlig daneben liegen .-) ) einfängt. Anregungen zum Weiterdenken bietet dein Gedicht viele, das gefällt mir gut. Auch das „entsprachen sich uns“ finde ich an sich eine sehr interessante Wendung, die allerdings innerhalb dieser in sich verdrehten „Konstruktion“ einfach nicht mehr wirken kann, anstrengt. Vielleicht ist eine Idee für dich dabei.
liebe Grüße
smile
suchbild
als ich ihn sah
den ich nie
gesehn haben werde
trat ein traum von mir ein
in einen leeren raum
um ihm zu begegnen
wir legten zeichen ab
an den rechten stellen
sie entsprachen sich uns
von denen ich nur weiß
dass sie andere sind
ganz gleich wer für wen
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