Herbstlächeln

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Oldy

Beitragvon Oldy » 13.10.2008, 11:16

die luft erfüllt vom
atem später tage
verlier ich mich in
wachen träumen

das tuscheln welken laubes
erklingt mir wie ein abgesang

im sepia des herbstes
lasse ich mich treiben
mit einer melancholie
die keine last mir ist


1. Änderung: das Wort "odem" durch "atem" ersetzt.
Zuletzt geändert von Oldy am 31.10.2008, 00:09, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.10.2008, 00:13

Hi Uwe,

ein schönes Herbstgedicht hast du geschrieben. Gefällt mir gut!
Nur über eine Stelle stolpere ich:
die luft erfüllt vom
odem später tage
verlier ich mich in
wachen träumen

hier fehlt m.E. die Verortung für das "verlier ich mich" vor "die luft", z.B. in der luft erfüllt vom ... verlier ich mich ...

Oder du setzt einen Absatz nach "tage" und schreibst dann weiter mit: "verlier mich in ..."

Saludos
Gabriella

scarlett

Beitragvon scarlett » 14.10.2008, 08:00

Hallo,

über die von Mucki angesprochene Stelle hinaus, die ich ebenfalls als nicht so glücklich formuliert empfinde, möchte ich noch auf den hier vorliegenden Registersprung hinweisen:
das Wort "Odem" passt m M nach nicht zu der gewählten Sprachebene.
So etwas kann man natürlich schon machen, wenn sich dahinter eine ganz bestimmte Absicht verbirgt, wenn man dadurch etwas erreicht, was durch das passende Wort nicht erreicht werden kann.
Das sehe ich allerdings hier nicht und deshalb empfinde ich dieses Wort hier auch als "Störfaktor".

Ansonsten gefällt mir das schon ganz gut - das tuschelnde Laub, sich im Sepia des Herbstes treiben lassen - schön.

LG,
scarlett

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.10.2008, 00:22

Hi Uwe,

bin gerade über dieses Gedicht gestolpert. Du hast noch gar nichts geschrieben zu den Kommentaren von scarlett und mir. Was meinst du denn dazu?
Saludos
Mucki

Oldy

Beitragvon Oldy » 30.10.2008, 08:06

Guten Morgen,

entschuldigt bitte meine späte Reaktion.
Ich hatte nicht vergessen zu antworten, sondern suche im Moment immer noch eine Ersetzung für das Wort "Odem". Das erscheint mir richtigerweise erkannt Fehl am Platze.
die luft erfüllt vom
odem später tage
verlier ich mich in
wachen träumen

Mir erscheint dieser Teil stimmig (vom "Odem" mal abgesehen). Den Einlassung bezüglich der Veortung verstehe ich nicht ganz. Warum ist das hier wichtig?

lg
Uwe

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.10.2008, 12:19

Hi Uwe,
Den Einlassung bezüglich der Veortung verstehe ich nicht ganz. Warum ist das hier wichtig?

"wichtig" ist es nicht, ich finde es geschmeidiger, wenn du dem "verlier ich mich" einen Ort zuordnest. Der vorherige Teil ist ja kein Ort in dem Sinne, sondern eine Beschreibung, wie LI den Moment gerade empfindet und kein "wo". Du könntest halt beides verbinden. Das "verlier ich mich..." hängt sonst etwas in der Luft, da feht etwas. Um zu verdeutlichen, was ich meine: Es wäre so, als wenn du schreiben würdest:

der himmel grau und schwer
verlier ich mich ...

Da fehlt das unter dem himmel grau und schwer


Zum Odem: Warum nimmst du nicht einfach "Atem". Das passt m.E. gut.
Saludos
Mucki

Oldy

Beitragvon Oldy » 31.10.2008, 00:08

Zum Odem: Warum nimmst du nicht einfach "Atem". Das passt m.E. gut.

Jo, warum bin ich da eigentlich nicht selber drauf gekommen?
Über die Verortung muss ich noch nachdenken, da hadere ich noch.

lg
Uwe

Mucki
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Beitragvon Mucki » 31.10.2008, 00:14

Manchmal ist das Einfache so einfach, dass man es nicht sieht ,-)
Saludos
Mucki


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