alltägliches fragment

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Niko

Beitragvon Niko » 09.10.2008, 22:51


alltägliches fragment

und aus dem süden
zieht schwermut herüber
es trägt sie entbehrung und glaube
das norden ist bekannt
Zuletzt geändert von Mucki am 11.02.2010, 22:58, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: nach Absprache mit Niko Text wieder eingesetzt

Max

Beitragvon Max » 10.10.2008, 22:15

Lieber Niko,

mir ist anscheinend der Norden nicht bekannt.

Der Süden aber trägt schwer an gleich drei sehr bedeutungsschweren Wörtern: Schwermut, Entbehrung und Glaube.
Das ganze fügt sich für mich noch nicht zu einem Bild.

Liebe Grüße
Max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.10.2008, 22:27

Hi Niko,

du meinst mit "das norden": nach Norden ausrichten, oder?
Ich verstehe hier nur eins nicht. Der Norden steht ja für Kälte, etc. Der Süden hingegen für Wärme.
Müsste es ergo in deinem Text nicht genau andersherum stehen? :12:
Saludos
Mucki

Max

Beitragvon Max » 10.10.2008, 22:36

Oh stimmt, Mucki, da steht ja "das Norden".
Trotzdem muss ich sagen, das mir der Text zu dicke Wörter benutzt.

Liebe Grüße
Max

Niko

Beitragvon Niko » 11.10.2008, 07:30

hi max und gabriella!
manchmal muss man auch mal dicke backen machen mit den wörtern max ;-)
ne, mal ernsthaft jetzt:
ich greife mal muckis gedanken auf, von wegen genau andersherum. "der norden" wäre ja klar. aber "das norden"ist ein begriff, den man hoffentlich nicht nur im niederen sachsen kennt, sondern überall. vielleicht nicht zwingend in dieser zweisilbigkeit, sondern als feststehenden begriff "jemanden einnorden"
gabriella, du meinst wahrscheinlich auch, dass der süden, der gedanke an die leichte lebensart, die herrliche natur etc, doch eigentlich genau das gegenteil bewirkt. sehe ich auch so. ABER wenn man etwas haben will, es sich vorstellt, dann löst das sehnsucht aus, die unbefriedigt (und mit dem (ein)norden verbunden) zur schwermut führen kann.
vielleicht wird der text durch die erläuterungen zwar nicht besser, aber immerhin verständlicher?
lieben gruß: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.10.2008, 13:43

Hi Niko,
gabriella, du meinst wahrscheinlich auch, dass der süden, der gedanke an die leichte lebensart, die herrliche natur etc, doch eigentlich genau das gegenteil bewirkt. sehe ich auch so. ABER wenn man etwas haben will, es sich vorstellt, dann löst das sehnsucht aus, die unbefriedigt (und mit dem (ein)norden verbunden) zur schwermut führen kann.

Ja, aber das kommt in deinem Text so nicht rüber, da hier
und aus dem süden
zieht schwermut herüber

die Schwermut zu dicht am Süden gesetzt ist, sprich, der Vorgang, der sich im Inneren des LIs abspielt, wird hier nicht beschrieben, fehlt.
Saludos
Gabriella

Niko

Beitragvon Niko » 27.10.2008, 09:08

was ich hab, das will ich nicht. und was ich nicht habe, ersehne ich. und was ich nicht bekommen kann, was ich ersehne, macht schwermütig....
leichtigkeit (irgendwie steht der süden für "leichtes" leben) und schwermut liegen für mich ganz dicht beieinander, gabriella

lieben gruß: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.10.2008, 12:29

Hi Niko,
leichtigkeit (irgendwie steht der süden für "leichtes" leben) und schwermut liegen für mich ganz dicht beieinander

geht mir nicht anders. Ich kenne dieses Gefühl sehr gut.

Vielleicht kannst du "die Brücke" ziehen, wenn du zwei Worte einfügst, meine Idee wäre:

und aus dem süden
kurz gestreift
zieht schwermut herüber
es trägt sie entbehrung und glaube

das norden ist bekannt


Was meinst du?
Saludos
Mucki


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