Ungebeten
stehen alte Bekannte
vor der Tür.
Du willst
ihre schneidenden Fratzen
nicht sehen.
Kaust zu lang schon
das Brot
aus ihren
gedroschenen Worten.
Seelengestein.
Hirngewäsch.
Du denkst
an den Kuchen
im Kühlschrank.
Für Freunde
gebacken.
Und bittest sie
herein.
Alte Bekannte
Liebe Leonie, lieber Paul,
ich finde es klingt ein bißchhen besser als Gabriele Wohmann
.
In der dritten Strophe finde ich das Bild des Brots aus den Worten herauszuziehen sehr stark. Allerdings frage ich mich, ob es stimmig ist Brot aus Worten gedroschene Worten zu kauen ... Ach nun dämmert es mir: Du meinst , dass die Worte zu einer Mehl gedroschen werden und daraus dann Brot gebacken wurde, richtig? Ansonsten hätte ich auch
Kaust zu lang schon
das fade Brot
ihrer gedroschenen Worte.
vorzuschlagen.
Liebe Grüße
max
ich finde es klingt ein bißchhen besser als Gabriele Wohmann

In der dritten Strophe finde ich das Bild des Brots aus den Worten herauszuziehen sehr stark. Allerdings frage ich mich, ob es stimmig ist Brot aus Worten gedroschene Worten zu kauen ... Ach nun dämmert es mir: Du meinst , dass die Worte zu einer Mehl gedroschen werden und daraus dann Brot gebacken wurde, richtig? Ansonsten hätte ich auch
Kaust zu lang schon
das fade Brot
ihrer gedroschenen Worte.
vorzuschlagen.
Liebe Grüße
max
Lieber Paul Ost,
keine Sorge, mir geht’s gut. Es gibt zu dem Gedicht noch eine zweite Variante, die ich dann aber für zu versöhnlich hielt. Sie endet statt „und bittest sie herein“ mit „und knallst die Tür zu“. Im richtigen Leben versuche ich, der zu folgen, obwohl das natürlich nicht immer gelingt.
Lieber Max,
ja, genau so war das gedacht! Die Variante mit dem „fade“ gefällt mir nicht so gut. Ich denke, in der Aussage „kaust zu lange schon“ ist etwas über die Art des Brotes ausgesagt.
Danke Euch beiden. Böse sein macht auch Spaß, sollte ich öfter versuchen!
Liebe Grüße
leonie
keine Sorge, mir geht’s gut. Es gibt zu dem Gedicht noch eine zweite Variante, die ich dann aber für zu versöhnlich hielt. Sie endet statt „und bittest sie herein“ mit „und knallst die Tür zu“. Im richtigen Leben versuche ich, der zu folgen, obwohl das natürlich nicht immer gelingt.
Lieber Max,
ja, genau so war das gedacht! Die Variante mit dem „fade“ gefällt mir nicht so gut. Ich denke, in der Aussage „kaust zu lange schon“ ist etwas über die Art des Brotes ausgesagt.
Danke Euch beiden. Böse sein macht auch Spaß, sollte ich öfter versuchen!
Liebe Grüße
leonie
liebe leonie
dein gedicht gefällt mir - ja so ist es .... mühsam, dasBrot zu kauen und schwer, die Türe zuzuknallen, obwohl es ehrlicher wäre.
Bekannte und Freunde ist halt doch ein Unterschied. Habe unlängst eine leidvolle Erfahrung mit "Freunden"gemacht...
Freunde
Leergedrosches Stroh auf kaltem Tennenboden.
Überall dürre Halme.
Ein Häuflein Weizenkörner verborgen im Winkel.
Magere Ernte.
Liebe Grüße
Ursula
dein gedicht gefällt mir - ja so ist es .... mühsam, dasBrot zu kauen und schwer, die Türe zuzuknallen, obwohl es ehrlicher wäre.
Bekannte und Freunde ist halt doch ein Unterschied. Habe unlängst eine leidvolle Erfahrung mit "Freunden"gemacht...
Freunde
Leergedrosches Stroh auf kaltem Tennenboden.
Überall dürre Halme.
Ein Häuflein Weizenkörner verborgen im Winkel.
Magere Ernte.
Liebe Grüße
Ursula
Danke Jürgen, danke Ursula, für mich sind diese alten Bekannten nicht in erster Linie echte Menschen, sondern verinnerlichte Stimmen, die einem immer den leckeren Kuchen oder anderes, worauf man sich freut, vermiesen müssen. Das, was herby, glaube ich, mit „Unsätzen“ meint (Das schaffst du sowieso nicht, erst die Arbeit, dann das Vergnügen, etc...)
Viele Grüße
leonie
P.S. Ursula, Dein Text dazu ist sehr stark, finde ich!
Viele Grüße
leonie
P.S. Ursula, Dein Text dazu ist sehr stark, finde ich!
Na, jetzt muß ich auch mal was zu dem "Bösesein" sagen, böse sind doch nun wirklich nicht die Verse, sondern die Bekannten, ob nun in echt oder in Form von Unsätzen, also falschen Glaubenseingaben. Das lyr. ich agiert höchstens aus.
Für mich sind die Verse ein erfrischender Ausdruck der langsam erstarkenden Abwehr, die hier erstmal die gerechtfertigte Wut zuläßt und in kreative Bahnen sucht zu lenken ..., also ist es ja noch nicht mal eine wirklich böse Wut, höchstens auf sich selbst, nicht so konsequent gewesen zu sein, die Tür vor den falschen Gästen nicht höflich zurückweisend wieder geschlossen zu haben, wenn gar nicht erst aufzumachen tatsächlich das Beste gewesen wäre!
Ich find den Vergleich mit dem Brot unglaublich, hat mich sehr ergriffen.
Danke!
Nachdenkliche Grüße
Iris
Für mich sind die Verse ein erfrischender Ausdruck der langsam erstarkenden Abwehr, die hier erstmal die gerechtfertigte Wut zuläßt und in kreative Bahnen sucht zu lenken ..., also ist es ja noch nicht mal eine wirklich böse Wut, höchstens auf sich selbst, nicht so konsequent gewesen zu sein, die Tür vor den falschen Gästen nicht höflich zurückweisend wieder geschlossen zu haben, wenn gar nicht erst aufzumachen tatsächlich das Beste gewesen wäre!
Ich find den Vergleich mit dem Brot unglaublich, hat mich sehr ergriffen.
Danke!
Nachdenkliche Grüße
Iris
Zuletzt geändert von Iris am 06.06.2006, 07:26, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Louisa,
ich habe sehr nette Bekannte, wie gesagt, ich habe beim Schreiben in erster Linie an diese Killersätze gedacht, die man in sich drin hat, die man hasst und auf die man doch oft hört, weil sie so sehr Teil von einem selber geworden sind. Einer meiner Sätze ist: „Halte Dich zurück“. Hab ich schon oft dran rumgekaut, aber ich falle gelegentlich doch noch drauf rein.
Auch Dir, Ophelia, vielen Dank fürs Lob!
Und Iris, Du sprichst mir aus der Seele!
Liebe Grüße
leonie
ich habe sehr nette Bekannte, wie gesagt, ich habe beim Schreiben in erster Linie an diese Killersätze gedacht, die man in sich drin hat, die man hasst und auf die man doch oft hört, weil sie so sehr Teil von einem selber geworden sind. Einer meiner Sätze ist: „Halte Dich zurück“. Hab ich schon oft dran rumgekaut, aber ich falle gelegentlich doch noch drauf rein.
Auch Dir, Ophelia, vielen Dank fürs Lob!
Und Iris, Du sprichst mir aus der Seele!
Liebe Grüße
leonie
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