Blütenblätter

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Murphy

Beitragvon Murphy » 23.05.2006, 19:48

Und der sternenweite Himmel,
beugt sich über meinen Mund,
und verschattet deine Küsse,
zieht sie in der Welten-Schlund.

Hau ihn auf und hol sie wieder,
schmieg sie ein in meine Hand.
Lege tausend weiße Blüten,
um den Welten-Schlunden-Rand!

Doch die weißen Blätter fallen
Langsam, langsam in den Grund
Fallen langsam und zerknautschen
Deinen- meinen wunden Mund.

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*zurück in die Vergangenheit
Zuletzt geändert von Murphy am 24.05.2006, 07:42, insgesamt 1-mal geändert.

Schwanenschrei

Beitragvon Schwanenschrei » 23.05.2006, 23:59

Hallo Murphy,
ein schönes Gedicht hast du da geschrieben. Ich war überrascht, dass sich der nachdenkliche Ton der ersten Strophe im weiteren Teil in ein fast fröhliches Wortgespiele verwandelt, zumindest empfinde ich das beim Vokabular á la zerknautsch so.
Aber müsste es nicht: "Welten-Schlunden-Rand!" heißen?
Viele Grüße, Schwanenschrei

Murphy

Beitragvon Murphy » 24.05.2006, 07:32

danke ;-), also: der Himmel beugt sich ja über den Mund. Man kann den Menschen einmal als die Welt verstehen, und den Mund als einen Schlund. Dann wären die Lippen der Rand des Mundes. Aber ich persönlich habe mir das beim Schreiben wirklich als eine Art Loch in einer Welt vorgestellt, um das man zur Besänftigung Blätter legen möchte. Bye, Murphy ps.: danke für den Hinweis!


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