engelbert sagt zu inge
du hast ja gar keine zunge
inge lacht und küsst engelbert
dafür bist du ziemlich müde alter was?
tatsächlich fallen engelbert die augen zu
als er wieder erwacht liegt inge neben ihm
wer bist du fragt er
sie grinst und sagt
da geht man mal auf eine zigarette weg und da hörst du gleich das rauchen auf
er findet das nicht witzig
du hast mir ein gedicht versprochen sagt sie
ich kann nicht mehr....hört man ihn heulen
keine ahnung woher der wehmut kommt denkt sie
und schaut geradeaus
dort steht das haus des alten stamm der sie so
gerne einmal nackt sehen würde
einmal fragte sie ihn
und was machst du mit meiner nacktheit wenn du sie einmal gesehen hast
der alte wurde rot und stotterte
vielleicht lege ich sie ins tiefkühlfach
seit er das sagte ist inge immer öfter kalt
vor allem wenn sie an engelberts art denkt vom geschlechtsverkehr zu reden
warum redest du immer nur davon
er wurde rot und sagte
weil es mich sprachlos macht
aha dachte sie und schaute in die richtung des frierenden stamm
fassade
Lieber Estragon,
du möchtest ja neues schreiben, also darf ich eigentlich nicht von Elke anfangen, aber deine beiden neu eingestellten Texte haben etwas Grundlegendes mit elke gemein: Sie haben auch diesen Geschmack der Gegenwart, der mich sofort in ein Gefühl versetzt, was die Rezeption zur Erafhrungsbestätigung macht (wobei mir der andere noch ein klein wenig besser gefällt als dieser hier, aber dieser hier ist noch unkommentiert). Und dann finde ich noch verwunderlich: Du verwendest eigentlich keine Bilder in deinen Texten, aber der Effekt deiner Sprache ist fast eine potentiierte Form von bildlicher Sprache, dieses anhebende, kinomomenthafte daran, was aber echter wirkt, als das nicht kinohafte. Deine Protagonisten wirken dabei wie gealterte Menschen aus einem Plattenbau, die ein offenen Herz haben, wie Werther, eine unmögliche (=nicht erfahrbare), daher berührende Kombination.
Den Titel finde ich etwas langweilig, man vermutet dahinter keinen besonderen Text.
Und die Motivation für den Tempuswechsel ab "fragte" verstehe ich nicht - schon klar, dass es nicht falsch ist, aber der plötzliche Wechsel davon, in der Gegenwart alles der beiden zu bündeln zu einer Art allgemein komponierter Rückblende wirft einen etwas raus - das scheinen mir zwei verschiedene Konzepte.
Ansonsten finde ich immer noch, dass du ein außergewöhnlicher Autor bist.
Ich frage mich immer, ob du solche Texte sehr schnell fertig hast (fertig haben musst), damit sie so weich werden, oder ob du sie erst stark formst.
liebe Grüße,
Lisa
du möchtest ja neues schreiben, also darf ich eigentlich nicht von Elke anfangen, aber deine beiden neu eingestellten Texte haben etwas Grundlegendes mit elke gemein: Sie haben auch diesen Geschmack der Gegenwart, der mich sofort in ein Gefühl versetzt, was die Rezeption zur Erafhrungsbestätigung macht (wobei mir der andere noch ein klein wenig besser gefällt als dieser hier, aber dieser hier ist noch unkommentiert). Und dann finde ich noch verwunderlich: Du verwendest eigentlich keine Bilder in deinen Texten, aber der Effekt deiner Sprache ist fast eine potentiierte Form von bildlicher Sprache, dieses anhebende, kinomomenthafte daran, was aber echter wirkt, als das nicht kinohafte. Deine Protagonisten wirken dabei wie gealterte Menschen aus einem Plattenbau, die ein offenen Herz haben, wie Werther, eine unmögliche (=nicht erfahrbare), daher berührende Kombination.
Den Titel finde ich etwas langweilig, man vermutet dahinter keinen besonderen Text.
Und die Motivation für den Tempuswechsel ab "fragte" verstehe ich nicht - schon klar, dass es nicht falsch ist, aber der plötzliche Wechsel davon, in der Gegenwart alles der beiden zu bündeln zu einer Art allgemein komponierter Rückblende wirft einen etwas raus - das scheinen mir zwei verschiedene Konzepte.
Ansonsten finde ich immer noch, dass du ein außergewöhnlicher Autor bist.
Ich frage mich immer, ob du solche Texte sehr schnell fertig hast (fertig haben musst), damit sie so weich werden, oder ob du sie erst stark formst.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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