Buchtipp Rundbrief März 2014 von Cicero

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BlauerSalon
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Beitragvon BlauerSalon » 01.03.2014, 07:42



Rundbrief März




Buchtipp und Besprechung Rundbrief März 2014 von Cicero // Meistererzählungen von Arthur Schnitzler



Der am 15. Mai 1862 in Wien geborene Erzähler und Dramatiker Arthur Schnitzler begleitet und fasziniert mich mit seinen Werken seit meiner frühesten Jugend.

Schnitzler promovierte am 30. Mai 1985 zum Dr. med. und begann schon sehr früh mit dem Schreiben von Erzählungen, Gedichten und Novellen. Später machte er sich auch als Dramatiker einen Namen, der ihn weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt werden ließ. Um nur einige Werke zu nennen: „Das weite Land“, „Der einsame Weg“, „Liebelei“ und „Professor Bernhardi“.

Sowohl in seinen Bühnenwerken, als auch in seinen Erzählungen versteht es Schnitzler, mit dem Geschick des schreibenden Arztes und seinem literarischem Skalpell Schicht für Schicht das Innenleben seiner Figuren freizulegen, ihre Seelenlage dem Leser sichtbar zu machen. Besonders gelungen in den inneren Monologen von „Leutnant Gustl“ und „Fräulein Else“. Beide finden sich in den vom S.Fischer Taschenbuch Verlag herausgegebenen „Meistererzählungen“, die noch „Spiel im Morgengrauen“, „Die Frau des Weisen“, „Die Toten schweigen“, Der blinde Geronimo und sein Bruder“, „Das Schicksal des Freiherrn von Leisenbogh“ und „Casanovas Heimfahrt“ enthalten. In allen Erzählungen von Arthur Schnitzler, einem der großen Autoren des Wiener Fin de siècle, sind Liebe und Tod untrennbar miteinander verbunden. Mit jeder Erzählung begibt sich der Leser auf eine Reise, die ihn von der ersten Zeile an gefangen nimmt.

Arthur Schnitzler hat einmal gesagt: „Man kann sich wohl den Weg wählen, aber nicht die Menschen, denen man begegnet.“ In Schnitzlers Meistererzählungen wird der Leser vielen interessanten Menschen begegnen.

Ehrlich gesagt, bei Schnitzler bin ich befangen. Als Wiener, so wie er, kann es wohl gar nicht anders sein.



ecb

Beitragvon ecb » 01.03.2014, 08:26

Ich habe nicht viel von Schnitzler gelesen, aber dafür mehrmals die "Traumnovelle", die mir völlig unvergeßlich bleiben wird ob ihrer gespenstischen Traumluzidität.

Vielleicht nehme ich mir diesen Autor doch noch einmal intensiver vor.

Danke, Cicero!

scarlett

Beitragvon scarlett » 01.03.2014, 08:46

oh ... schnitzler!
mein staatsexamensthema.
wunderbar und immer wieder zu empfehlen, vor allem wenn man ein faible für wien und die jahrhundertwende hat.
ja, die inneren monologe , fräulein else ist der wahnsinn, man kommt kaum zum atem holen ...

übrigens: sein und torbergs grab sind sozusagen die einzigen "gepflegten" gräber am jüdischen friedhof in wien und sehr leicht zu finden.

danke franz fürs erinnern an diesen autor.


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