Beitragvon Sneaky » 24.10.2007, 13:19
Den Stuhl hab ich gelassen wie er stand,
mit Blick auf Nebel. Mein Ding ist das nicht.
Pappnass und klebrig, würgend wie ein Knebel,
fehlt nur noch eine algengrüne Hand,
die aus dem See greift in den kalten Sand
der keine Spur mehr aufweist bis aufs Rot
von einem Kunstharznagel, ziemlich tot.
`s ist sieben vor, wie damals als die Wand
aus Nebel dich im See verschluckt hat. „Tschau“,
hab ich gedacht, „nun weißt, was Tiefgang ist,
du Herzschmerztexterin“. Der Morgentau
hat Ruh wie die Aurora. Wo du bist
- zumindest geistig -, weiß ich ganz genau:
im Nebelsee, tief im Poetenmist.
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