"Ausgang"

Hier ist Raum für Fortsetzungsgeschichten, das Wort der Woche, interne Schreibwettbewerbe und alle anderen literarischen Projekte, bei denen mehrere Saloner zusammenarbeiten
Orit

Beitragvon Orit » 03.04.2007, 21:56

Liebe Dichterinnen, liebe Dichter!

:eek: :frage: ... :alien0017: Ich freue mich auf eure Ausgangsideen am Eingang ...
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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 04.04.2007, 18:51

Ausgang gesucht

du weist mir
den Weg – mit einem Pfeil
direkt in meine Frage
aber deine Erklärungen
muten mich an
wie Hieroglyphen
einer fremden Sprache

hältst Winterruhe
bis ich weiche
das weiß ich schon
aber ich kann noch nicht gehen
muss erst dich verstehen

Max

Beitragvon Max » 05.04.2007, 22:06

Gerade
der Weg zum Ausgang

Doch ich will den Baumwegen folgen
mich in Zweigen verlieren
Leben atmen
wenn er wieder grünt

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.04.2007, 17:23

erneut
stehe ich vor der weggabelung
die rechte
verheißt mir dunkel
die linke
verspricht mir licht
ich wähle entschlossen
die mitte

Traumreisende

Beitragvon Traumreisende » 13.04.2007, 07:18

.

Ein Ahnen zieht durch die Zweige
und taucht kalte Tage in warmes Licht.
An uns rauschen Momente vorbei,
wir hören die Sprache der Bäume nicht.

Jahr um Jahr flüstern sie uns zu:
„Habt Geduld, nach Ebbe folgt immer die Flut“.
und sie schenken uns in jedem Frühling
ihr Kleid, als leuchtend grünes Gut.

Wir aber wünschen uns so oft,
dass die Zeit der Ebbe vergeht,
dass der Sommer mit seiner Wärme,
die kalten Winter verweht.

Doch auch der Winter hat seine Zeit,
Wochen, Tage, Stunden.
und so braucht unser Leben, auch
die selbst geheilten Wunden.

Sie sind ein Teil uns’rer Lebensuhr;
es gibt nicht nur fröhliche Tage.
Doch erkennen wir unser ganzes Sein,
stell’n wir den Ausgang nicht mehr in Frage.




.

Mucki
Beiträge: 26644
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Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 13.04.2007, 12:43

Liebe Silvi,

das finde ich einfach nur schön, ist schon fast philosophisch :-)
:daumen:
Saludos
Mucki

Niko

Beitragvon Niko » 13.04.2007, 14:19

ausgang
verzweigt sich in
auf - und abgang
ästliche verwirrung
ich bleibe stehen
ein eingang
denke ich
und gewinne
die bedeutung:
gehe aus
dir
es bleibt

ein gebet

Orit

Beitragvon Orit » 07.05.2007, 21:13

Liebe Smile :smile: !
Klare Rcitung, Erklärungen auf eine Frage und doch spricht man nicht dieselbe Sprache ...
"mit einem Pfeil direkt in meine Frage", das Bild finde ich sehr gelunegen.

Lieber Max!
Ein paar Irrwege sind manchmal gar nicht so schlecht ... können auch bereichern ("grünt" :alien0027: )

Liebe Mucki!
Entschlossen unentschlossen :mrgreen:
"verheißt nur dunkel" gefällt mir, dunkel im positiven Sinne, die Wahl zwischen zwei positiven Richtungen. "verheißt" kann auch auf eine Täuschung hinweisen? Dunkel im negativen Sinne, aber man läßt sich täuschen ... vielleicht auch durch das Licht und will sich lieber gar nicht entscheiden :alien0017:

Liebe Traumreisende!
Ja, da schließe ich mich Mucki an :daumen:
Dein Text kommt so schön leicht daher und hat Tiefe.
"Doch erkennen wir unser ganzes Sein
stellen wir den Ausgang nicht mehr in Frage"

Lieber Niko!
Verworrenes Sein ... aus ... auf ... ab ... ein ...gang ...
Der Eingang am Ausgang - ich denke bei deinem Gedicht an Escher ... :-) Von den letzten vier Zeilen mache
ich gedanklich einen Bogen wieder zur ersten Zeile:
ein Gebet _ (am) Ausgang.


Liebe Grüße
Orit


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